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Holfeld, Johann: HOMO SPIRITUALITER Phthisicus. Polnisch Lissa, 1650.

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Christliche Abdanckung.
Gabaonem ne movearis: Sonne stehe stille zu
Gibeon
; Zum Gedächtnüß des herrlichen Wunder-
werckes/ da dieser streitbare Mann von GOtt so viel
erhalten/ daß die Sonne und der Mond einen gantzen
Tag stille gestanden/ biß Er die Feinde seines Volcks
gedämpffet und überwunden/ Jos. 10.Jos. 10. v. 12.
13.

Von dem Ertz-Vater Jacob erzehlet Mose/
daß/ als derselbe nach seiner zwantzigjährigen Dienst-
barkeit auß Mesopotamia widerumb ins Land Cana-
an gezogen/ und auff solcher Reise seine allerliebste Ra-
hel über der harten Geburth des Benjamins den Geist
auffgegeben/ Er Ihr zum Gedächtnüß nicht weit von
Bethlehem/ wo Ihr Leichnamb begraben worden/ ein
Grabmal auffrichten lassen/ I. Buch Mose XXXV.1. Buch Mo-
se 35. v. 20

welches noch zu Sauls zeiten gestanden und zu sehen
gewesen/ wie auß dem X. Capitel des I. Buches Sa-
muelis
erscheinet.

Von Clodio Hilario dem Edlen Römer ist be-
kandt/ daß/ als Julia Prisca/ seine hertzliebste Ehe-
Gemahlin/ Ihm durch den Todt entzogen/ Er Ihr
zu Ehren ein Grabmal auffrichten/ und diese Worte dar-
auff schreiben lassen: Nihil in me unquam peccavit,
nisi quod mortua est;
Nichts weiß ich/ das Sie mir zu
wider gethan: Nichts/ nichts ist/ darüber ich zuklagen
habe/ als daß Sie durch den Todt von mir geschieden.

Jetzo bin ich auch entschlossen/ der Seeligen
Frawen Rosinen Liebischin zu letzten Ehren ein
Grabmal auffzurichten/ daran pro Emblemate das

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G

Chriſtliche Abdanckung.
Gabaonem ne movearis: Sonne ſtehe ſtille zu
Gibeon
; Zum Gedaͤchtnuͤß des herrlichen Wunder-
werckes/ da dieſer ſtreitbare Mann von GOtt ſo viel
erhalten/ daß die Sonne und der Mond einen gantzen
Tag ſtille geſtanden/ biß Er die Feinde ſeines Volcks
gedaͤmpffet und uͤberwunden/ Joſ. 10.Joſ. 10. v. 12.
13.

Von dem Ertz-Vater Jacob erzehlet Moſe/
daß/ als derſelbe nach ſeiner zwantzigjaͤhrigen Dienſt-
barkeit auß Meſopotamia widerumb ins Land Cana-
an gezogen/ und auff ſolcher Reiſe ſeine allerliebſte Ra-
hel uͤber der harten Geburth des Benjamins den Geiſt
auffgegeben/ Er Ihr zum Gedaͤchtnuͤß nicht weit von
Bethlehem/ wo Ihr Leichnamb begraben worden/ ein
Grabmal auffrichten laſſen/ I. Buch Moſe XXXV.1. Buch Mo-
ſe 35. v. 20

welches noch zu Sauls zeiten geſtanden und zu ſehen
geweſen/ wie auß dem X. Capitel des I. Buches Sa-
muelis
erſcheinet.

Von Clodio Hilario dem Edlen Roͤmer iſt be-
kandt/ daß/ als Julia Priſca/ ſeine hertzliebſte Ehe-
Gemahlin/ Ihm durch den Todt entzogen/ Er Ihr
zu Ehren ein Grabmal auffrichten/ und dieſe Worte dar-
auff ſchreiben laſſen: Nihil in me unquam peccavit,
niſi quod mortua eſt;
Nichts weiß ich/ das Sie mir zu
wider gethan: Nichts/ nichts iſt/ daruͤber ich zuklagen
habe/ als daß Sie durch den Todt von mir geſchieden.

Jetzo bin ich auch entſchloſſen/ der Seeligen
Frawen Roſinen Liebiſchin zu letzten Ehren ein
Grabmal auffzurichten/ daran pro Emblemate das

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[0049] Chriſtliche Abdanckung. Gabaonem ne movearis: Sonne ſtehe ſtille zu Gibeon; Zum Gedaͤchtnuͤß des herrlichen Wunder- werckes/ da dieſer ſtreitbare Mann von GOtt ſo viel erhalten/ daß die Sonne und der Mond einen gantzen Tag ſtille geſtanden/ biß Er die Feinde ſeines Volcks gedaͤmpffet und uͤberwunden/ Joſ. 10. Joſ. 10. v. 12. 13. Von dem Ertz-Vater Jacob erzehlet Moſe/ daß/ als derſelbe nach ſeiner zwantzigjaͤhrigen Dienſt- barkeit auß Meſopotamia widerumb ins Land Cana- an gezogen/ und auff ſolcher Reiſe ſeine allerliebſte Ra- hel uͤber der harten Geburth des Benjamins den Geiſt auffgegeben/ Er Ihr zum Gedaͤchtnuͤß nicht weit von Bethlehem/ wo Ihr Leichnamb begraben worden/ ein Grabmal auffrichten laſſen/ I. Buch Moſe XXXV. welches noch zu Sauls zeiten geſtanden und zu ſehen geweſen/ wie auß dem X. Capitel des I. Buches Sa- muelis erſcheinet. 1. Buch Mo- ſe 35. v. 20 Von Clodio Hilario dem Edlen Roͤmer iſt be- kandt/ daß/ als Julia Priſca/ ſeine hertzliebſte Ehe- Gemahlin/ Ihm durch den Todt entzogen/ Er Ihr zu Ehren ein Grabmal auffrichten/ und dieſe Worte dar- auff ſchreiben laſſen: Nihil in me unquam peccavit, niſi quod mortua eſt; Nichts weiß ich/ das Sie mir zu wider gethan: Nichts/ nichts iſt/ daruͤber ich zuklagen habe/ als daß Sie durch den Todt von mir geſchieden. Jetzo bin ich auch entſchloſſen/ der Seeligen Frawen Roſinen Liebiſchin zu letzten Ehren ein Grabmal auffzurichten/ daran pro Emblemate das Bild- G

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Zitationshilfe: Holfeld, Johann: HOMO SPIRITUALITER Phthisicus. Polnisch Lissa, 1650, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/347551/49>, abgerufen am 19.04.2024.