Spener, Philipp Jakob: Leichenpredigt auf den kurfürstlich-brandenburgischen Kammergerichtsadvokaten und Berliner Bürgermeister Martin Friedrich Elerdt (1644–1693). Frankfurt (Main), 1696.
Der Allerhöchste wolle Jhr bester Berahter seyn/ die Vaterstelle Anno 1689. den 1. Julii, haben seine Churfürstliche Durchlaucht Seinen Christlichen Wandel in dieser Welt betreffend/ so wer-
Der Allerhoͤchste wolle Jhr bester Berahter seyn/ die Vaterstelle Anno 1689. den 1. Julii, haben seine Churfuͤrstliche Durchlaucht Seinen Christlichen Wandel in dieser Welt betreffend/ so wer- <TEI> <text> <body> <div type="fsPersonalia" n="1"> <p><hi rendition="#fr"><pb facs="#f0030" n="182"/><lb/> na Vehrin</hi><note xml:id="a195" n="195" type="editorial" next="#e195"/>/ <choice><abbr>Seel.</abbr><expan>Seeligen</expan></choice> Herrn <choice><abbr><hi rendition="#aq">M.</hi></abbr><expan>Magistri</expan></choice> <hi rendition="#aq">PETRI</hi> <hi rendition="#fr">Vehrens</hi><note xml:id="a196" n="196" type="editorial" next="#e196"/>/ Weiland <choice><abbr>Churfuͤrstl.</abbr><expan>Churfuͤrstlichen</expan></choice><lb/><choice><abbr>Brandenburg.</abbr><expan>Brandenburgischen</expan></choice> <hi rendition="#aq">Consistorial</hi>-Raths<note xml:id="a197" n="197" type="editorial" next="#e197"/> und wohlverdienten Probstes<note xml:id="a198" n="198" type="editorial" next="#e198"/> hie-<lb/> selbst/ wie auch der benachbarten Kirchen <hi rendition="#aq">Inspectoris</hi><note xml:id="a199" n="199" type="editorial" next="#e199"/>, mittelsten Jungfer<lb/> Tochter<note xml:id="a200" n="200" type="editorial" next="#e200"/> in ein Christlich Ehe-Verloͤbniß eingelassen/ so den 28. 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na Vehrin/ Seel. Herrn M. PETRI Vehrens/ Weiland Churfuͤrstl.
Brandenburg. Consistorial-Raths und wohlverdienten Probstes hie-
selbst/ wie auch der benachbarten Kirchen Inspectoris, mittelsten Jungfer
Tochter in ein Christlich Ehe-Verloͤbniß eingelassen/ so den 28. April
1673. durch Priesterliche Copulation im Namen GOttes vollenzogen
worden/ mit welcher seiner lieben Ehegenoßin Er durch GOttes See-
gen gezeuget drey Soͤhne/ als Peter Christoff/ welcher in Krieges-
Diensten zu Cuͤstrin unter seines Seel. Herrn Vatters Brudern/ des
Herrn ObristLieutenants Elerdts Compagnie; Martin Friderich/
welcher Studirens halber bey der Frau Mutter Bruder dem HErrn
Rector in Stralsund sich aufhaͤlt;und Ludewig Albrecht/ der all-
hier in Berlin seine Studia fortsetzet/ auch zwey Toͤchter/ als Jungfer An-
na Dorothea/ welche vier Kinder nebst der Frau Mutter ihren Sel.
Herrn Vatter aufs schmertzlichste beklagen. Die andere Tochter aber ist
todt zur Welt kommen.
Der Allerhoͤchste wolle Jhr bester Berahter seyn/ die Vaterstelle
vertretten/ und daß sie in der Zucht und Vermahnung zum HErrn moͤ-
gen erzogen werden/ allergnaͤdigst verleihen.
Anno 1689. den 1. Julii, haben seine Churfuͤrstliche Durchl.
unser gnaͤd. Herr/ den Sel. Herrn Elerdt seiner Capacitaͤt wegen/ zum
Buͤrgermeister hiesiger Residentz gnaͤdigst confirmiret/ darauf Er mit
sonderbarer Vergnuͤgung der Burgerschafft vorgestellet/ und der ge-
woͤnliche Buͤrgermeister-Eyd von ihm abgeleget worden;mit was vor
Sorgfalt und Treue Er diesem Ampte vorgestanden/ dessen werden Jhm
seine Herren Collegen/ die seinen Tod nebst der gantzen Buͤrgerschafft
beklaget/ Zeugniß geben.
Seinen Christlichen Wandel in dieser Welt betreffend/ so wer-
den Jhm so wol die Hnn. Prediger dieses Orts/ als auch jedermaͤnnig-
lich/ der Jhn gekant/ das warhafftige Zeugniß beylegen/ daß er zu aller Zeit
ein bestaͤndiger getreuer Liebhaber Gottes und seines heil. Worts/ wie
auch der Sacramenten gewesen/ seinem GOtt hat er gedienet mit auf-
richtigem Hertzen/ und Jhn fuͤr seinen eintzigen Trost und Huͤlffe ge-
halten/ das heil. Wort Gottes hat Er stets so wol offentlich als auch da-
heim andaͤchtig gehoͤret/ und ihm nichts liebers seyn lassen/ als in seinem
Christenthum taͤglich zu zunehmen; Des heil. Abendmahls hat er sich
fleißig gebrauchet/ und sich zum oͤftern seines Tauff-Bundes zur Ver-
mahnung und zum Trost erinnert/ sich auch beflissen/ das seinige in der
That zu erweisen/ wohin Jhn das Erkaͤntnis in seinem Christenthum
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