Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Böttner, Kaspar Damian: Spititualis nobilitatis insigna. Zittau, 1673.

Bild:
<< vorherige Seite
Christliche

Hier mahlet uns S. Paulus gleichsam CHristum für
Augen/ daß wir unsere Hertzen auf Jhn/ wie die Jsraeliten
Num. 21.jhre Augen auf die aufgerichtete eherne Schlange/ richten sol-
len/ und heist uns erkennen.

1. Unserer Erlösung Art und Beschaffenheit.
S. Paulus fasset viel in wenig Worte zusammen/ wenn er sa-
get: JEsus CHristus ist in die Welt kommen. Wei-
set hiermit.

Wer solches Werck verrichtet habe. Es ist nicht ein
Jud. 3.irrdischer Heyland/ dergleichen GOTT seinem Volck erwe-
cket/ welche dieselbe von leiblichen Feinden erretten/ wie Judic.
Matth. 1,
21.
3 zu lesen ist. Sondern es ist JEsus CHristus/ welcher/
wie es der Engel erkläret/ Matth. 1. Sein Volck seelig ma-
chet von jhren Sünden. Welcher kommen ist zu suchen und
Luc. 19,
10.
seelig zu machen/ das verlohren ist/ Luc. 19 Welcher
CHristus heisset/ anzudeuten/ Er sey nicht von sich selbst und
ungesendet kommen/ sondern sein Himmlischer Vater habe Jhn
gesandt und gesalbet/ [Act. 2, 39. c. 4, 27.] daß Er sich zu sei-
ner Zeit
vor die Sünde der Welt/ als der rechte HohePriester
1. Joh. [2], 2.am Stamme des Creutzes selber opfern solte/ welcher auch wor-
1. Tim. 4,
10.
den ist die Versöhnung vor der gantzen Welt Sünde/ 1. Joh.
2. und der Heyland aller Menschen/ 1. Tim. 4.

Es weiset auch S. Paulus

Wie Er dieses Werck verrichtet habe/ wenn er saget:
Er sey in die Welt kommen/ denn hierinnen ist enthalten
alles was JEsus CHristus zu Unserer Erlösung verrichtet
hat.

Es. 9, 6.Umb unserer Erlösung willen ist Er gebohren/ Es. 9.

Umb unsere Erlösung willen ist Er gecreutziget: Für-
wahr Er trug unsere Kranckheit und lud auf sich unsere

Schmer-
Chriſtliche

Hier mahlet uns S. Paulus gleichſam CHriſtum fuͤr
Augen/ daß wir unſere Hertzen auf Jhn/ wie die Jſraeliten
Num. 21.jhre Augen auf die aufgerichtete eherne Schlange/ richten ſol-
len/ und heiſt uns erkennen.

1. Unſerer Erloͤſung Art und Beſchaffenheit.
S. Paulus faſſet viel in wenig Worte zuſam̄en/ wenn er ſa-
get: JEſus CHriſtus iſt in die Welt kommen. Wei-
ſet hiermit.

Wer ſolches Werck verrichtet habe. Es iſt nicht ein
Jud. 3.irꝛdiſcher Heyland/ dergleichen GOTT ſeinem Volck erwe-
cket/ welche dieſelbe von leiblichen Feinden erretten/ wie Judic.
Matth. 1,
21.
3 zu leſen iſt. Sondern es iſt JEſus CHriſtus/ welcher/
wie es der Engel erklaͤret/ Matth. 1. Sein Volck ſeelig ma-
chet von jhren Suͤnden. Welcher kommen iſt zu ſuchen und
Luc. 19,
10.
ſeelig zu machen/ das verlohren iſt/ Luc. 19 Welcher
CHriſtus heiſſet/ anzudeuten/ Er ſey nicht von ſich ſelbſt und
ungeſendet kommen/ ſondern ſein Him̄liſcher Vater habe Jhn
geſandt und geſalbet/ [Act. 2, 39. c. 4, 27.] daß Er ſich zu ſei-
ner Zeit
vor die Suͤnde der Welt/ als der rechte HohePrieſter
1. Joh. [2], 2.am Stamme des Creutzes ſelber opfern ſolte/ welcher auch wor-
1. Tim. 4,
10.
den iſt die Verſoͤhnung vor der gantzen Welt Suͤnde/ 1. Joh.
2. und der Heyland aller Menſchen/ 1. Tim. 4.

Es weiſet auch S. Paulus

Wie Er dieſes Werck verrichtet habe/ wenn er ſaget:
Er ſey in die Welt kommen/ denn hierinnen iſt enthalten
alles was JEſus CHriſtus zu Unſerer Erloͤſung verrichtet
hat.

Eſ. 9, 6.Umb unſerer Erloͤſung willen iſt Er gebohren/ Eſ. 9.

Umb unſere Erloͤſung willen iſt Er gecreutziget: Fuͤr-
wahr Er trug unſere Kranckheit und lud auf ſich unſere

Schmer-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0018" n="46"/>
            <fw type="header" place="top">Chri&#x017F;tliche</fw><lb/>
            <p>Hier mahlet uns S. Paulus gleich&#x017F;am CHri&#x017F;tum fu&#x0364;r<lb/>
Augen/ daß wir un&#x017F;ere Hertzen auf Jhn/ wie die J&#x017F;raeliten<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Num.</hi> 21.</note>jhre Augen auf die aufgerichtete eherne Schlange/ richten &#x017F;ol-<lb/>
len/ und hei&#x017F;t uns erkennen.</p><lb/>
            <p>1. <hi rendition="#fr">Un&#x017F;erer Erlo&#x0364;&#x017F;ung Art und Be&#x017F;chaffenheit.</hi><lb/>
S. Paulus fa&#x017F;&#x017F;et viel in wenig Worte zu&#x017F;am&#x0304;en/ wenn er &#x017F;a-<lb/>
get: <hi rendition="#fr">JE&#x017F;us CHri&#x017F;tus i&#x017F;t in die Welt kommen.</hi> Wei-<lb/>
&#x017F;et hiermit.</p><lb/>
            <p>Wer &#x017F;olches Werck verrichtet habe. Es i&#x017F;t nicht ein<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Jud.</hi> 3.</note>ir&#xA75B;di&#x017F;cher Heyland/ dergleichen GOTT &#x017F;einem Volck erwe-<lb/>
cket/ welche die&#x017F;elbe von leiblichen Feinden erretten/ wie <hi rendition="#aq">Judic.</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Matth.</hi> 1,<lb/>
21.</note>3 zu le&#x017F;en i&#x017F;t. Sondern es i&#x017F;t JE&#x017F;us CHri&#x017F;tus/ welcher/<lb/>
wie es der Engel erkla&#x0364;ret/ <hi rendition="#aq">Matth.</hi> 1. Sein Volck &#x017F;eelig ma-<lb/>
chet von jhren Su&#x0364;nden. Welcher kommen i&#x017F;t zu &#x017F;uchen und<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Luc.</hi> 19,<lb/>
10.</note>&#x017F;eelig zu machen/ das verlohren i&#x017F;t/ <hi rendition="#aq">Luc.</hi> 19 Welcher<lb/>
CHri&#x017F;tus hei&#x017F;&#x017F;et/ anzudeuten/ Er &#x017F;ey nicht von &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t und<lb/>
unge&#x017F;endet kommen/ &#x017F;ondern &#x017F;ein Him&#x0304;li&#x017F;cher Vater habe Jhn<lb/>
ge&#x017F;andt und ge&#x017F;albet/ [<hi rendition="#aq">Act. 2, 39. c.</hi> 4, 27.] daß Er &#x017F;ich zu <choice><sic>&#x017F;ei-<lb/>
ner</sic><corr>&#x017F;ei-<lb/>
ner Zeit</corr></choice> vor die Su&#x0364;nde der Welt/ als der rechte HohePrie&#x017F;ter<lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq">Joh.</hi> <supplied>2</supplied>, 2.</note>am Stamme des Creutzes &#x017F;elber opfern &#x017F;olte/ welcher auch wor-<lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq">Tim.</hi> 4,<lb/>
10.</note>den i&#x017F;t die Ver&#x017F;o&#x0364;hnung vor der gantzen Welt Su&#x0364;nde/ 1. <hi rendition="#aq">Joh.</hi><lb/>
2. und der Heyland aller Men&#x017F;chen/ 1. <hi rendition="#aq">Tim.</hi> 4.</p><lb/>
            <p>Es wei&#x017F;et auch S. Paulus</p><lb/>
            <p>Wie Er die&#x017F;es Werck verrichtet habe/ wenn er &#x017F;aget:<lb/>
Er &#x017F;ey <hi rendition="#fr">in die Welt kommen/</hi> denn hierinnen i&#x017F;t enthalten<lb/>
alles was JE&#x017F;us CHri&#x017F;tus zu <hi rendition="#fr">U</hi>n&#x017F;erer Erlo&#x0364;&#x017F;ung verrichtet<lb/>
hat.</p><lb/>
            <p><note place="left"><hi rendition="#aq">E&#x017F;.</hi> 9, 6.</note><hi rendition="#fr">U</hi>mb un&#x017F;erer Erlo&#x0364;&#x017F;ung willen i&#x017F;t Er gebohren/ <hi rendition="#aq">E&#x017F;.</hi> 9.</p><lb/>
            <p>Umb un&#x017F;ere Erlo&#x0364;&#x017F;ung willen i&#x017F;t Er gecreutziget: Fu&#x0364;r-<lb/>
wahr Er trug un&#x017F;ere Kranckheit und lud auf &#x017F;ich un&#x017F;ere<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">Schmer-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[46/0018] Chriſtliche Hier mahlet uns S. Paulus gleichſam CHriſtum fuͤr Augen/ daß wir unſere Hertzen auf Jhn/ wie die Jſraeliten jhre Augen auf die aufgerichtete eherne Schlange/ richten ſol- len/ und heiſt uns erkennen. Num. 21. 1. Unſerer Erloͤſung Art und Beſchaffenheit. S. Paulus faſſet viel in wenig Worte zuſam̄en/ wenn er ſa- get: JEſus CHriſtus iſt in die Welt kommen. Wei- ſet hiermit. Wer ſolches Werck verrichtet habe. Es iſt nicht ein irꝛdiſcher Heyland/ dergleichen GOTT ſeinem Volck erwe- cket/ welche dieſelbe von leiblichen Feinden erretten/ wie Judic. 3 zu leſen iſt. Sondern es iſt JEſus CHriſtus/ welcher/ wie es der Engel erklaͤret/ Matth. 1. Sein Volck ſeelig ma- chet von jhren Suͤnden. Welcher kommen iſt zu ſuchen und ſeelig zu machen/ das verlohren iſt/ Luc. 19 Welcher CHriſtus heiſſet/ anzudeuten/ Er ſey nicht von ſich ſelbſt und ungeſendet kommen/ ſondern ſein Him̄liſcher Vater habe Jhn geſandt und geſalbet/ [Act. 2, 39. c. 4, 27.] daß Er ſich zu ſei- ner Zeit vor die Suͤnde der Welt/ als der rechte HohePrieſter am Stamme des Creutzes ſelber opfern ſolte/ welcher auch wor- den iſt die Verſoͤhnung vor der gantzen Welt Suͤnde/ 1. Joh. 2. und der Heyland aller Menſchen/ 1. Tim. 4. Jud. 3. Matth. 1, 21. Luc. 19, 10. 1. Joh. 2, 2. 1. Tim. 4, 10. Es weiſet auch S. Paulus Wie Er dieſes Werck verrichtet habe/ wenn er ſaget: Er ſey in die Welt kommen/ denn hierinnen iſt enthalten alles was JEſus CHriſtus zu Unſerer Erloͤſung verrichtet hat. Umb unſerer Erloͤſung willen iſt Er gebohren/ Eſ. 9. Eſ. 9, 6. Umb unſere Erloͤſung willen iſt Er gecreutziget: Fuͤr- wahr Er trug unſere Kranckheit und lud auf ſich unſere Schmer-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/354492a
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/354492a/18
Zitationshilfe: Böttner, Kaspar Damian: Spititualis nobilitatis insigna. Zittau, 1673, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354492a/18>, abgerufen am 21.11.2024.