Schweinitz, Georg Hermann von: Auß Gottes Heiligem Rath und Willen Entspringende Ursprungs-Quelle/ Des Endziehls Menschlichen Lebens. Zittau, 1673.So sol dein Nahm und Ruhm/ weil Er[d] und Himmel stehen/ Durch Famam sein bekand/ und niemals untergehen. Es sol dein Nahm und Ruhm die Nach-Welt reitzen an Dir eiffrigst nach zugehn auf rauher Tugend-Bahn. Hier soltu ewig sein: Hier soltu nach Verlangen Mit edlem Tugend-Schein gleich als die Sternen prangen: Hier sol Ambrosia dir geben Nahrungs-Krafft/ Hier dich vergnügen sol der süsse Nectar-Safft! Wo ist Mercurius? Auf! Eile zu den Hertzen Von Edler Ritters-Art/ so itzt vor Trauerschmertzen Jn Friedersdorff erblast und halb entseelet stehn/ Umb diesen Festenberg in tieffsten Leide gehen; Erwähne/ daß sein Geist/ sein Edler Geist erreicht Der Tugend höchsten Zweck/ und sich den Sternen gleichet Hier auf der Götterburg. Wer also wolbetagt Durch Tugend wird erhöht/ wird billich nicht beklagt! Der Christen Beseeligung. Pietas. GOTT/ GOTT sey Eurer Trost GOTT stärck- Euch/ Edle Sinnen! Was ist der Mensch? Ein Mensch. Des Menschen sein Beginnen Was ists/ Sein gantzes Thun was ists/ Ach Eitelkeit! Was mit der Zeit entsteht/ vergeht auch mit der Zeit! Da liegts das Edle Haubt! Da liegts! Es ist geschehen Jn einem Augenblick/ was Jhr Euch nicht versehen So bald/ so unverhofft! Was GOTT setzt muß bestehn. Gestecktes Lebens-Ziel mag niemand übergehn! Zwar
So ſol dein Nahm und Ruhm/ weil Er[d] und Himmel ſtehen/ Durch Famam ſein bekand/ und niemals untergehen. Es ſol dein Nahm und Ruhm die Nach-Welt reitzen an Dir eiffrigſt nach zugehn auf rauher Tugend-Bahn. Hier ſoltu ewig ſein: Hier ſoltu nach Verlangen Mit edlem Tugend-Schein gleich als die Sternen prangen: Hier ſol Ambroſia dir geben Nahrungs-Krafft/ Hier dich vergnuͤgen ſol der ſuͤſſe Nectar-Safft! Wo iſt Mercurius? Auf! Eile zu den Hertzen Von Edler Ritters-Art/ ſo itzt vor Trauerſchmertzen Jn Friedersdorff erblaſt und halb entſeelet ſtehn/ Umb dieſen Feſtenberg in tieffſten Leide gehen; Erwaͤhne/ daß ſein Geiſt/ ſein Edler Geiſt erreicht Der Tugend hoͤchſten Zweck/ und ſich den Sternen gleichet Hier auf der Goͤtterburg. Wer alſo wolbetagt Durch Tugend wird erhoͤht/ wird billich nicht beklagt! Der Chriſten Beſeeligung. Pietas. GOTT/ GOTT ſey Eurer Troſt GOTT ſtaͤrck- Euch/ Edle Sinnen! Was iſt der Menſch? Ein Menſch. Des Menſchen ſein Beginnen Was iſts/ Sein gantzes Thun was iſts/ Ach Eitelkeit! Was mit der Zeit entſteht/ vergeht auch mit der Zeit! Da liegts das Edle Haubt! Da liegts! Es iſt geſchehen Jn einem Augenblick/ was Jhr Euch nicht verſehen So bald/ ſo unverhofft! Was GOTT ſetzt muß beſtehn. Geſtecktes Lebens-Ziel mag niemand uͤbergehn! Zwar
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Hier ſoltu ewig ſein: Hier ſoltu nach Verlangen
Mit edlem Tugend-Schein gleich als die Sternen prangen:
Hier ſol Ambroſia dir geben Nahrungs-Krafft/
Hier dich vergnuͤgen ſol der ſuͤſſe Nectar-Safft!
Wo iſt Mercurius? Auf! Eile zu den Hertzen
Von Edler Ritters-Art/ ſo itzt vor Trauerſchmertzen
Jn Friedersdorff erblaſt und halb entſeelet ſtehn/
Umb dieſen Feſtenberg in tieffſten Leide gehen;
Erwaͤhne/ daß ſein Geiſt/ ſein Edler Geiſt erreicht
Der Tugend hoͤchſten Zweck/ und ſich den Sternen gleichet
Hier auf der Goͤtterburg. Wer alſo wolbetagt
Durch Tugend wird erhoͤht/ wird billich nicht
beklagt!
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Euch/ Edle Sinnen!
Was iſt der Menſch? Ein Menſch. Des Menſchen
ſein Beginnen
Was iſts/ Sein gantzes Thun was iſts/ Ach Eitelkeit!
Was mit der Zeit entſteht/ vergeht auch mit der Zeit!
Da liegts das Edle Haubt! Da liegts! Es iſt geſchehen
Jn einem Augenblick/ was Jhr Euch nicht verſehen
So bald/ ſo unverhofft! Was GOTT ſetzt muß beſtehn.
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