Gerlach, Benjamin: Ein recht-Christlicher und vollkommener Ritters-Mann. Breslau, 1669.herrschen und zu dienen/ zu lernen. Darauß wil man Köni-
herꝛſchen und zu dienen/ zu lernen. Darauß wil man Koͤni-
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0015" n="[15]"/> herꝛſchen und zu dienen/ zu lernen. Darauß wil man<lb/> jhm/ ſeinem Vater-Lande zu Nutze/ einen treuen <hi rendition="#aq">Pa-<lb/> trio</hi>ten abzugeben/ eine weitlaͤufftige Wiſſenſchafft<lb/> verſchaffen. Die Meinung iſt zu loben; Ob ſie aber<lb/> entlicher Weiſe zu <hi rendition="#aq">practici</hi>ren/ moͤgen andere urthei-<lb/> len. Ein Pilgrim wird nimmer in die Heimligkeiten<lb/> eines Regiments zu kuͤcken Freyheit finden. Und ſo<lb/> ers findet/ was nutzet es? Villeicht kommet er nimmer<lb/> ein gantz Reich zu beherꝛſchen. Vielleicht darff er keine<lb/> Neuerung einfuͤhren. Vielleicht iſt der Zuſtand deß<lb/> Vater-Landes alleine heilger/ nuͤtzlicher und beſſer/<lb/> denn/ daß er durch eine frembde Tuͤcke und Leichtſinnig-<lb/> keit entheiliget und veraͤrgert werden duͤrffe. Mich<lb/> wundert/ daß man ſo viel Zeit/ Geld und Gefahr auff<lb/> das wendet/ was dem Vater-Lande nicht nuͤtzet. Al-<lb/> lermeiſt aber/ daß man der Gottſeeligkeit gantz vergiſt.<lb/> Ein Gottſeeliger Ritter JESU Chriſti muß einen<lb/> Lauff und Reiſe anſtellen/ die GOTTES Ehre ſei-<lb/> ner Seelen Heil und deß Vater-Landes Nutzen befoͤ-<lb/> deret. Er hat drey Koͤnigreiche zu beſuchen. Eines im<lb/> Himmel/ das andere im Gewiſſen/ das dritte in der<lb/> Gemeine der Heiligen. Sein einiger Hof-Meiſter iſt<lb/> der Heilige Geiſt. Seine Gefaͤrten ſind Glauben und<lb/> Gebet. Jm Himmel hat er den Willen ſeines GOttes/<lb/> ſeine Regierung aller Dinge und Vaͤterliche Fuͤrſorge<lb/> zu erlernen. Jm Gewiſſen muß er alle ſeine Luͤſte/ Ge-<lb/> dancken/ Willen und Fuͤrnehmen erforſchen/ und die-<lb/> ſelbe nirgends anders zu gewehnen/ denn daß ſie dem<lb/> Willen GOTTES einſtimmig werden/ ſeiner Re-<lb/> gierung beypflichten/ und ſich ſeiner heiligen Fuͤrſorge<lb/> unterwerffen. Jn der Gemeine der Heiligen findet er<lb/> <fw type="catch" place="bottom">Koͤni-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[15]/0015]
herꝛſchen und zu dienen/ zu lernen. Darauß wil man
jhm/ ſeinem Vater-Lande zu Nutze/ einen treuen Pa-
trioten abzugeben/ eine weitlaͤufftige Wiſſenſchafft
verſchaffen. Die Meinung iſt zu loben; Ob ſie aber
entlicher Weiſe zu practiciren/ moͤgen andere urthei-
len. Ein Pilgrim wird nimmer in die Heimligkeiten
eines Regiments zu kuͤcken Freyheit finden. Und ſo
ers findet/ was nutzet es? Villeicht kommet er nimmer
ein gantz Reich zu beherꝛſchen. Vielleicht darff er keine
Neuerung einfuͤhren. Vielleicht iſt der Zuſtand deß
Vater-Landes alleine heilger/ nuͤtzlicher und beſſer/
denn/ daß er durch eine frembde Tuͤcke und Leichtſinnig-
keit entheiliget und veraͤrgert werden duͤrffe. Mich
wundert/ daß man ſo viel Zeit/ Geld und Gefahr auff
das wendet/ was dem Vater-Lande nicht nuͤtzet. Al-
lermeiſt aber/ daß man der Gottſeeligkeit gantz vergiſt.
Ein Gottſeeliger Ritter JESU Chriſti muß einen
Lauff und Reiſe anſtellen/ die GOTTES Ehre ſei-
ner Seelen Heil und deß Vater-Landes Nutzen befoͤ-
deret. Er hat drey Koͤnigreiche zu beſuchen. Eines im
Himmel/ das andere im Gewiſſen/ das dritte in der
Gemeine der Heiligen. Sein einiger Hof-Meiſter iſt
der Heilige Geiſt. Seine Gefaͤrten ſind Glauben und
Gebet. Jm Himmel hat er den Willen ſeines GOttes/
ſeine Regierung aller Dinge und Vaͤterliche Fuͤrſorge
zu erlernen. Jm Gewiſſen muß er alle ſeine Luͤſte/ Ge-
dancken/ Willen und Fuͤrnehmen erforſchen/ und die-
ſelbe nirgends anders zu gewehnen/ denn daß ſie dem
Willen GOTTES einſtimmig werden/ ſeiner Re-
gierung beypflichten/ und ſich ſeiner heiligen Fuͤrſorge
unterwerffen. Jn der Gemeine der Heiligen findet er
Koͤni-
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