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Hahnen, Gottfried: Das Abgewogene Leiden Gott-seliger Christen in der Welt. Breslau, [1669].

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seinem hohen Alter die übrige Lebens-Zeit nach dem
(g)
D. Johann.
Olearius

Gottsel-Al-
ter/ p. 465.
seqq.
Exempel deß Augustini, Bedae, (g) und anderer
Heiligen/ alles weltliche unruhige Wesen gäntzlich
hindansetzende/ mit Singen/ Beten und Lesen zuge-
bracht. Das ist ein gut Zeichen/ sagt der Herr Luthe-
rus/ wem die theure Gabe geschencket ist/ daß er
Liebe und Lust zur Schrifft hat/ sie gern lieset/
hoch und werth hält/ den ehret GOTT gewißlich
wiederumb/ daß er das rechte Siegel hat der be-
ruffenen und erwehleten heiligen.
Dieses machte jhn
nu gantz gewiß/ daß er in allem Creutz desto gedultiger
und in der Hoffnung von der zukunfftigen Herrligkeit
desto fester worden. Das war an jhm biß an sein seliges
Ende zu sehen. Fragten wir jhn/ ob er seinen HERRN
JESUM auch feste in seinem Hertzen hätte/ und be-
ständig gläubte/ daß es derselbe bald mit jhme bessern
würde? Hat er es mit einem doppelten Ja/ Ja/ an-
dächtigst beantwortet. Alle Christliche Sterbe-Gebete/
so jhm selbige gantze Nacht vorgelesen/ beschloß er/
(worüber man sich billich verwunderte/ weil jhm son-
sten die Sprache schon etliche Stunden gantz entfallen/
und kein ander Wort mehr geredet) mit einem hellen
und deutlichen zwiefachen Amen/ Amen. Das ge-
schahe biß auff den letzten Odem/ und jhme von einem
seiner liebsten Kinder die Augen zugedrucket worden.
Eine solche Gewißheit und Freudigkeit macht der gewis-
se/ freudige und Heilige Geist/ Ps. 51. v. 12. 13. 14. Er
versichert uns/ und gibt Zeugnüß unserm Geist/ daß wir
GOttes Kinder sind/ und also Erben GOttes/ und
Mit-Erben CHRJSTJ/ die auch mit zur Herrlig-

keit

ſeinem hohen Alter die uͤbrige Lebens-Zeit nach dem
(g)
D. Johann.
Olearius

Gottſel-Al-
ter/ p. 465.
ſeqq.
Exempel deß Auguſtini, Bedæ, (g) und anderer
Heiligen/ alles weltliche unruhige Weſen gaͤntzlich
hindanſetzende/ mit Singen/ Beten und Leſen zuge-
bracht. Das iſt ein gut Zeichen/ ſagt der Herꝛ Luthe-
rus/ wem die theure Gabe geſchencket iſt/ daß er
Liebe und Luſt zur Schrifft hat/ ſie gern lieſet/
hoch und werth haͤlt/ den ehret GOTT gewißlich
wiederumb/ daß er das rechte Siegel hat der be-
ruffenen und erwehleten heiligen.
Dieſes machte jhn
nu gantz gewiß/ daß er in allem Creutz deſto gedultiger
und in der Hoffnung von der zukůnfftigen Herꝛligkeit
deſto feſter worden. Das war an jhm biß an ſein ſeliges
Ende zu ſehen. Fragten wir jhn/ ob er ſeinen HERRN
JESUM auch feſte in ſeinem Hertzen haͤtte/ und be-
ſtaͤndig glaͤubte/ daß es derſelbe bald mit jhme beſſern
wuͤrde? Hat er es mit einem doppelten Ja/ Ja/ an-
daͤchtigſt beantwortet. Alle Chriſtliche Sterbe-Gebete/
ſo jhm ſelbige gantze Nacht vorgeleſen/ beſchloß er/
(woruͤber man ſich billich verwunderte/ weil jhm ſon-
ſten die Sprache ſchon etliche Stunden gantz entfallen/
und kein ander Wort mehr geredet) mit einem hellen
und deutlichen zwiefachen Amen/ Amen. Das ge-
ſchahe biß auff den letzten Odem/ und jhme von einem
ſeiner liebſten Kinder die Augen zugedrucket worden.
Eine ſolche Gewißheit und Freudigkeit macht der gewiſ-
ſe/ freudige und Heilige Geiſt/ Pſ. 51. v. 12. 13. 14. Er
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[[12]/0012] ſeinem hohen Alter die uͤbrige Lebens-Zeit nach dem Exempel deß Auguſtini, Bedæ, (g) und anderer Heiligen/ alles weltliche unruhige Weſen gaͤntzlich hindanſetzende/ mit Singen/ Beten und Leſen zuge- bracht. Das iſt ein gut Zeichen/ ſagt der Herꝛ Luthe- rus/ wem die theure Gabe geſchencket iſt/ daß er Liebe und Luſt zur Schrifft hat/ ſie gern lieſet/ hoch und werth haͤlt/ den ehret GOTT gewißlich wiederumb/ daß er das rechte Siegel hat der be- ruffenen und erwehleten heiligen. Dieſes machte jhn nu gantz gewiß/ daß er in allem Creutz deſto gedultiger und in der Hoffnung von der zukůnfftigen Herꝛligkeit deſto feſter worden. Das war an jhm biß an ſein ſeliges Ende zu ſehen. Fragten wir jhn/ ob er ſeinen HERRN JESUM auch feſte in ſeinem Hertzen haͤtte/ und be- ſtaͤndig glaͤubte/ daß es derſelbe bald mit jhme beſſern wuͤrde? Hat er es mit einem doppelten Ja/ Ja/ an- daͤchtigſt beantwortet. Alle Chriſtliche Sterbe-Gebete/ ſo jhm ſelbige gantze Nacht vorgeleſen/ beſchloß er/ (woruͤber man ſich billich verwunderte/ weil jhm ſon- ſten die Sprache ſchon etliche Stunden gantz entfallen/ und kein ander Wort mehr geredet) mit einem hellen und deutlichen zwiefachen Amen/ Amen. Das ge- ſchahe biß auff den letzten Odem/ und jhme von einem ſeiner liebſten Kinder die Augen zugedrucket worden. Eine ſolche Gewißheit und Freudigkeit macht der gewiſ- ſe/ freudige und Heilige Geiſt/ Pſ. 51. v. 12. 13. 14. Er verſichert uns/ und gibt Zeugnuͤß unſerm Geiſt/ daß wir GOttes Kinder ſind/ und alſo Erben GOttes/ und Mit-Erben CHRJSTJ/ die auch mit zur Herꝛlig- keit (g) D. Johann. Olearius Gottſel-Al- ter/ p. 465. ſeqq.

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Zitationshilfe: Hahnen, Gottfried: Das Abgewogene Leiden Gott-seliger Christen in der Welt. Breslau, [1669], S. [12]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354494/12>, abgerufen am 21.11.2024.