[N. N.]: Unsterbliches Ehren-Gedächtnüß. Breslau, 1669.Wer wolte nun ein Land nicht zehnmal glürklich sagen/ Deß Wunden/ eh sie faul'n/ ob solchem Pfla- ster heil'n? Wer wolte auch ein Land nicht tausend-fach be- klagen/ Jn dessen grosse Stern sich Erd' und Himmel theil'n? So viel Herr Zedlitz vor ließ freudig von sich' ge- hen/ So viel gehn traurig jetzt zu seiner Grotte hin. Doch soll zu seinem Ruhm uud uns'rem Trost hier stehen: Ein dürrer Baum wird auch auß seiner Wur- tzel grun. Zu schuldigstem Nachruhm und wol-verdientem letzten Ehren-Gedächtnüß deß seeligst-Ver- blasseten entwurff diß mitleidend Christoph Ernst von Sommerfeld/ der beeden Fürstenthümer Schweidnitz und Jauer Lands-Bestalter und Königl. Mann- Recht-Sitzer. Wer
Wer wolte nun ein Land nicht zehnmal gluͤrklich ſagen/ Deß Wunden/ eh ſie faul’n/ ob ſolchem Pfla- ſter heil’n? Wer wolte auch ein Land nicht tauſend-fach be- klagen/ Jn deſſen groſſe Stern ſich Erd’ und Himmel theil’n? So viel Herꝛ Zedlitz vor ließ freudig von ſich’ ge- hen/ So viel gehn traurig jetzt zu ſeiner Grotte hin. Doch ſoll zu ſeinem Ruhm uud unſ’rem Troſt hier ſtehen: Ein duͤrrer Baum wird auch auß ſeiner Wur- tzel grůn. Zu ſchuldigſtem Nachruhm und wol-verdientem letzten Ehren-Gedaͤchtnuͤß deß ſeeligſt-Ver- blaſſeten entwurff diß mitleidend Chriſtoph Ernſt von Sommerfeld/ der beeden Fuͤrſtenthuͤmer Schweidnitz und Jauer Lands-Beſtalter und Koͤnigl. Mann- Recht-Sitzer. Wer
<TEI> <text> <body> <div type="fsEpicedia" n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0004" n="[4]"/> <l>Wer wolte nun ein Land nicht zehnmal gluͤrklich</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſagen/</hi> </l><lb/> <l>Deß Wunden/ eh ſie faul’n/ ob ſolchem Pfla-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſter heil’n?</hi> </l><lb/> <l>Wer wolte auch ein Land nicht tauſend-fach be-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">klagen/</hi> </l><lb/> <l>Jn deſſen groſſe Stern ſich Erd’ und Himmel</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">theil’n?</hi> </l><lb/> <l>So viel <hi rendition="#fr">Herꝛ Zedlitz</hi> vor ließ freudig von ſich’ ge-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">hen/</hi> </l><lb/> <l>So viel gehn traurig jetzt zu ſeiner Grotte</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">hin.</hi> </l><lb/> <l>Doch ſoll zu ſeinem Ruhm uud unſ’rem Troſt</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">hier ſtehen:</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Ein duͤrrer Baum wird auch auß ſeiner Wur-</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">tzel grůn.</hi> </hi> </l> </lg><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Zu ſchuldigſtem Nachruhm und wol-verdientem<lb/> letzten Ehren-Gedaͤchtnuͤß deß ſeeligſt-Ver-<lb/> blaſſeten entwurff diß mitleidend<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Chriſtoph Ernſt von Sommerfeld/</hi><lb/> der beeden Fuͤrſtenthuͤmer Schweidnitz<lb/> und Jauer Lands-Beſtalter<lb/> und Koͤnigl. Mann-<lb/> Recht-Sitzer.</hi></hi> </salute> </closer> </div><lb/> <fw type="catch" place="bottom">Wer</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
Wer wolte nun ein Land nicht zehnmal gluͤrklich
ſagen/
Deß Wunden/ eh ſie faul’n/ ob ſolchem Pfla-
ſter heil’n?
Wer wolte auch ein Land nicht tauſend-fach be-
klagen/
Jn deſſen groſſe Stern ſich Erd’ und Himmel
theil’n?
So viel Herꝛ Zedlitz vor ließ freudig von ſich’ ge-
hen/
So viel gehn traurig jetzt zu ſeiner Grotte
hin.
Doch ſoll zu ſeinem Ruhm uud unſ’rem Troſt
hier ſtehen:
Ein duͤrrer Baum wird auch auß ſeiner Wur-
tzel grůn.
Zu ſchuldigſtem Nachruhm und wol-verdientem
letzten Ehren-Gedaͤchtnuͤß deß ſeeligſt-Ver-
blaſſeten entwurff diß mitleidend
Chriſtoph Ernſt von Sommerfeld/
der beeden Fuͤrſtenthuͤmer Schweidnitz
und Jauer Lands-Beſtalter
und Koͤnigl. Mann-
Recht-Sitzer.
Wer
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |