Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Böttner, Kaspar Damian: Geistliches SchlagWasser Wieder den Ewigen Todt. Zittau, [1671].

Bild:
<< vorherige Seite
Christliche Leich-Predigt.
Propositio.
Ein geistliches Schlag-Wasser/ mit wel-
chem sich König David und die selige Frau
Pakischin wieder den Ewigen Todt
verwahret haben.
Gott gebe dazu seine Gnade und Seegen/
umb Jesu Christi willen/ Amen.

Tractatio.

ES ist dem Menschen gesetzt einmahl zu ster-Heb. 9/ 27.
ben/ saget der Apostel Hebr. 9/ Niemand hat einiges
Privilegium, er sey reich oder arm/ fromm oder gott-
loß/ der Todt ist zu allen Menschen durchgedrungen Rom. 5.Rom. 5/ 12
Aber es gerathen nicht alle Menschen nach dem Tode in einer-
ley Zustand. Die Gottlosen/ welche dieses zeitlichen Lebens/
und was sie darinne gehabt/ zur Wollust und Uppigkeit gemiß-
brauchet/ fallen durch den zeitlichen in den ewigen Todt/ von
welchen auch König David in diesem 49. Psalm handelt/ undv. 15.
ihr Elend aufs jämmerlichste beschreibet: Sie liegen in der
Hölle/ wie Schaffe/ und der Todt naget sie/ in der Hölle müs-
sen sie bleiben. Aber die Gläubigen und frommen Kinder
Gottes haben sich eines bessern zuversehen. Dessen versi-
chert sich auch König David in unserm Texte/ und weiß gewiß/
daß er wieder den ewigen Todt wohl verwahret sey/ wenn Er
spricht: Aber Gott wird meine Seele erlösen etc. Als wolt Er
sagen: Jch sterbe wenn und auf was Weise es Gott gefället/
so werde ich nicht mit den Gottlosen WeltKindern zur Höl-
len fahren/ sondern durch die Krafft des Verdienstes Messiae
davor sicher seyn.

Ein
B iij
Chriſtliche Leich-Predigt.
Propoſitio.
Ein geiſtliches Schlag-Waſſer/ mit wel-
chem ſich Koͤnig David und die ſelige Frau
Pakiſchin wieder den Ewigen Todt
verwahret haben.
Gott gebe dazu ſeine Gnade und Seegen/
umb Jeſu Chriſti willen/ Amen.

Tractatio.

ES iſt dem Menſchen geſetzt einmahl zu ſter-Heb. 9/ 27.
ben/ ſaget der Apoſtel Hebr. 9/ Niemand hat einiges
Privilegium, er ſey reich oder arm/ from̃ oder gott-
loß/ der Todt iſt zu allen Menſchen durchgedrungen Rom. 5.Rom. 5/ 12
Aber es gerathen nicht alle Menſchen nach dem Tode in einer-
ley Zuſtand. Die Gottloſen/ welche dieſes zeitlichen Lebens/
und was ſie darinne gehabt/ zur Wolluſt und Uppigkeit gemiß-
brauchet/ fallen durch den zeitlichen in den ewigen Todt/ von
welchen auch Koͤnig David in dieſem 49. Pſalm handelt/ undv. 15.
ihr Elend aufs jaͤmmerlichſte beſchreibet: Sie liegen in der
Hoͤlle/ wie Schaffe/ und der Todt naget ſie/ in der Hoͤlle muͤſ-
ſen ſie bleiben. Aber die Glaͤubigen und frommen Kinder
Gottes haben ſich eines beſſern zuverſehen. Deſſen verſi-
chert ſich auch Koͤnig David in unſerm Texte/ und weiß gewiß/
daß er wieder den ewigen Todt wohl verwahret ſey/ wenn Er
ſpricht: Aber Gott wird meine Seele erloͤſen etc. Als wolt Er
ſagen: Jch ſterbe wenn und auf was Weiſe es Gott gefaͤllet/
ſo werde ich nicht mit den Gottloſen WeltKindern zur Hoͤl-
len fahren/ ſondern durch die Krafft des Verdienſtes Mesſiæ
davor ſicher ſeyn.

Ein
B iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsExordium" n="2">
          <pb facs="#f0013" n="[13]"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Chri&#x017F;tliche Leich-Predigt.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Propo&#x017F;itio.</hi> </hi> </head><lb/>
            <cit>
              <quote> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Ein gei&#x017F;tliches Schlag-Wa&#x017F;&#x017F;er/ mit wel-<lb/>
chem &#x017F;ich Ko&#x0364;nig David und die &#x017F;elige Frau<lb/>
Paki&#x017F;chin wieder den Ewigen Todt<lb/>
verwahret haben.<lb/>
Gott gebe dazu &#x017F;eine Gnade und Seegen/<lb/>
umb Je&#x017F;u Chri&#x017F;ti willen/ Amen.</hi> </hi> </quote>
            </cit><lb/>
          </div>
        </div>
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Tractatio.</hi> </hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">E</hi>S i&#x017F;t dem Men&#x017F;chen ge&#x017F;etzt einmahl zu &#x017F;ter-</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Heb.</hi> 9/ 27.</note><lb/>
ben/ &#x017F;aget der Apo&#x017F;tel <hi rendition="#aq">Hebr.</hi> 9/ Niemand hat einiges<lb/><hi rendition="#aq">Privilegium,</hi> er &#x017F;ey reich oder arm/ from&#x0303; oder gott-<lb/>
loß/ der Todt i&#x017F;t zu allen Men&#x017F;chen durchgedrungen Rom. 5.<note place="right"><hi rendition="#aq">Rom.</hi> 5/ 12</note><lb/>
Aber es gerathen nicht alle Men&#x017F;chen nach dem Tode in einer-<lb/>
ley Zu&#x017F;tand. Die Gottlo&#x017F;en/ welche die&#x017F;es zeitlichen Lebens/<lb/>
und was &#x017F;ie darinne gehabt/ zur Wollu&#x017F;t und Uppigkeit gemiß-<lb/>
brauchet/ fallen durch den zeitlichen in den ewigen Todt/ von<lb/>
welchen auch Ko&#x0364;nig David in die&#x017F;em 49. P&#x017F;alm handelt/ und<note place="right"><hi rendition="#aq">v.</hi> 15.</note><lb/>
ihr Elend aufs ja&#x0364;mmerlich&#x017F;te be&#x017F;chreibet: Sie liegen in der<lb/>
Ho&#x0364;lle/ wie Schaffe/ und der Todt naget &#x017F;ie/ in der Ho&#x0364;lle mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en &#x017F;ie bleiben. Aber die Gla&#x0364;ubigen und frommen Kinder<lb/>
Gottes haben &#x017F;ich eines be&#x017F;&#x017F;ern zuver&#x017F;ehen. De&#x017F;&#x017F;en ver&#x017F;i-<lb/>
chert &#x017F;ich auch Ko&#x0364;nig David in un&#x017F;erm Texte/ und weiß gewiß/<lb/>
daß er wieder den ewigen Todt wohl verwahret &#x017F;ey/ wenn Er<lb/>
&#x017F;pricht: Aber Gott wird meine Seele erlo&#x0364;&#x017F;en etc. Als wolt Er<lb/>
&#x017F;agen: Jch &#x017F;terbe wenn und auf was Wei&#x017F;e es Gott gefa&#x0364;llet/<lb/>
&#x017F;o werde ich nicht mit den Gottlo&#x017F;en WeltKindern zur Ho&#x0364;l-<lb/>
len fahren/ &#x017F;ondern durch die Krafft des Verdien&#x017F;tes <hi rendition="#aq">Mes&#x017F;</hi><lb/>
davor &#x017F;icher &#x017F;eyn.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">B iij</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Ein</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[13]/0013] Chriſtliche Leich-Predigt. Propoſitio. Ein geiſtliches Schlag-Waſſer/ mit wel- chem ſich Koͤnig David und die ſelige Frau Pakiſchin wieder den Ewigen Todt verwahret haben. Gott gebe dazu ſeine Gnade und Seegen/ umb Jeſu Chriſti willen/ Amen. Tractatio. ES iſt dem Menſchen geſetzt einmahl zu ſter- ben/ ſaget der Apoſtel Hebr. 9/ Niemand hat einiges Privilegium, er ſey reich oder arm/ from̃ oder gott- loß/ der Todt iſt zu allen Menſchen durchgedrungen Rom. 5. Aber es gerathen nicht alle Menſchen nach dem Tode in einer- ley Zuſtand. Die Gottloſen/ welche dieſes zeitlichen Lebens/ und was ſie darinne gehabt/ zur Wolluſt und Uppigkeit gemiß- brauchet/ fallen durch den zeitlichen in den ewigen Todt/ von welchen auch Koͤnig David in dieſem 49. Pſalm handelt/ und ihr Elend aufs jaͤmmerlichſte beſchreibet: Sie liegen in der Hoͤlle/ wie Schaffe/ und der Todt naget ſie/ in der Hoͤlle muͤſ- ſen ſie bleiben. Aber die Glaͤubigen und frommen Kinder Gottes haben ſich eines beſſern zuverſehen. Deſſen verſi- chert ſich auch Koͤnig David in unſerm Texte/ und weiß gewiß/ daß er wieder den ewigen Todt wohl verwahret ſey/ wenn Er ſpricht: Aber Gott wird meine Seele erloͤſen etc. Als wolt Er ſagen: Jch ſterbe wenn und auf was Weiſe es Gott gefaͤllet/ ſo werde ich nicht mit den Gottloſen WeltKindern zur Hoͤl- len fahren/ ſondern durch die Krafft des Verdienſtes Mesſiæ davor ſicher ſeyn. Heb. 9/ 27. Rom. 5/ 12 v. 15. Ein B iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/354511
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/354511/13
Zitationshilfe: Böttner, Kaspar Damian: Geistliches SchlagWasser Wieder den Ewigen Todt. Zittau, [1671], S. [13]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354511/13>, abgerufen am 03.12.2024.