Böttner, Kaspar Damian: Geistliches SchlagWasser Wieder den Ewigen Todt. Zittau, [1671].Christliche Leich-Predigt. geln getragen worden in Abrahams Schoß. Ja also hat Ersgemacht mit unserer seligen Frau Pakischin/ welche Er in be- ständigem Glauben an Jesum Christum seelig aus diesem Le- ben geführet hat. Solte Sie itzo von Jhrem seeligen Zustan- de Bericht geben/ würde Sie sich keiner anderer Worte gebrau- chen/ als Jhres Leichen-Textes/ mit welchem Sie sich in Jhrem Leben erqvicket hat: Der Herr hat meine Seele er- löset aus der HöllenGewalt/ und hat mich an- genommen. Wie solte nun ein köstlicher Labsal und Verwahrung wie- Wie solte dieses dem Hochbekümmerten Herrn Witt- Jst gleich mit unserer seeligen Lehns-Frauen diese Aufneh- Vereini-
Chriſtliche Leich-Predigt. geln getragen worden in Abrahams Schoß. Ja alſo hat Ersgemacht mit unſerer ſeligen Frau Pakiſchin/ welche Er in be- ſtaͤndigem Glauben an Jeſum Chriſtum ſeelig aus dieſem Le- ben gefuͤhret hat. Solte Sie itzo von Jhrem ſeeligen Zuſtan- de Bericht geben/ wuͤrde Sie ſich keiner anderer Worte gebrau- chen/ als Jhres Leichen-Textes/ mit welchem Sie ſich in Jhrem Leben erqvicket hat: Der Herr hat meine Seele er- loͤſet aus der HoͤllenGewalt/ und hat mich an- genommen. Wie ſolte nun ein koͤſtlicher Labſal und Verwahrung wie- Wie ſolte dieſes dem Hochbekuͤmmerten Herrn Witt- Jſt gleich mit unſerer ſeeligen Lehns-Frauen dieſe Aufneh- Vereini-
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Chriſtliche Leich-Predigt.
geln getragen worden in Abrahams Schoß. Ja alſo hat Ers
gemacht mit unſerer ſeligen Frau Pakiſchin/ welche Er in be-
ſtaͤndigem Glauben an Jeſum Chriſtum ſeelig aus dieſem Le-
ben gefuͤhret hat. Solte Sie itzo von Jhrem ſeeligen Zuſtan-
de Bericht geben/ wuͤrde Sie ſich keiner anderer Worte gebrau-
chen/ als Jhres Leichen-Textes/ mit welchem Sie ſich in Jhrem
Leben erqvicket hat: Der Herr hat meine Seele er-
loͤſet aus der HoͤllenGewalt/ und hat mich an-
genommen.
Wie ſolte nun ein koͤſtlicher Labſal und Verwahrung wie-
der den ewigen Todt ſeyn/ als daß ein Chriſt gewis iſt/ Er wer-
de umb Chriſti willen aufgenom̃en werden in die ewige Huͤtten?
Wie ſolte dieſes dem Hochbekuͤmmerten Herrn Witt-
wer/ Herrn Eydam/ Frau Schweſter/ Fr. und Jungfr. Toͤch-
tern nicht einen herrlichen Troſt geben/ weil Sie von Jhrem ſeel.
Ehſchatze/ Frau Mutter und Schweſter verſichert ſind/ daß
Jhr der ploͤtzliche Schlag-Fluß an Jhrer Seelen keinen Scha-
den gethan/ ſondern Sie zum ewigen Leben befoͤdert habe. Haͤt-
te Jacob gewuſt/ daß ſein Sohn Joſeph in ſolcher Ehre und
Herrligkeit in Egypten lebete/ Gen. 41. Er wuͤrde nicht ſo groß
Leyd umb ihn getragen haben/ davon Gen. 37. Die
Hoch-Adel. Leidtragenden aber wiſſen/ und wiſſen gewis/ daß
Jhre ſeelige Hertzliebſte/ Frau-Mutter und Frau-Schweſter
von dem groſſen Himmels-Koͤnige iſt erhoben worden zu him̃-
liſcher Ehre und Herrligkeit. Wie ſolte denn dieſes nicht Jh-
re Thraͤnen abwiſchen und Sie bewegen Jhr die erlangete Herr-
ligkeit von Hertzen zu goͤnnen?
Gen. 41.
Gen. 37.
v. 34.
Jſt gleich mit unſerer ſeeligen Lehns-Frauen dieſe Aufneh-
mung itzo nur der Seelen nach geſchehen/ und der Leib muß ins
Grab geſetzet werden/ ſo wird doch auf den Juͤngſten Tag die
Vereini-
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