Böttner, Kaspar Damian: Geistliches SchlagWasser Wieder den Ewigen Todt. Zittau, [1671].Personalia. cken/ und nicht mehr gesaget/ als? Jesu wie wirdmir? Jesu hilff mir! Gott biß meiner Seelen gnädig! Worauf sich bald noch ein heftiger Paroxismus gefunden/ Welcher auch Spra- che und Empfindligkeit/ ohngeachtet aller/ so wohl von den Jhrigen/ als dem Herrn Medico ungespart angewendeter Artzneyen/ meistens hinweg genommen/ Wornach Sie unter anhaltendem hertzlichen Seuf- tzen und Gebethe der Umbstehenden/ wenig Stunden auf Jhrem Bette mit etwas schweren Athem-holen zugebracht/ bis Sie Morgends frühe ümb 3. Uhr un- ter Solchem ohne einiges weiter-zucken oder bewe- gen/ ihre vorhin Gott-Ergebene Seele/ ihrem Erlö- ser überantwortet/ und also Jhr Christ-rühmlich- geführtes Leben/ welches Sie im Ehestande bis ins 35te: Jn allem aber auf 55. Jahr und 7. Monath/ weniger 2. Tage gebracht/ see- ligst beschlossen. Wie wohl nun dieser un- vermuthete plötzliche Todes-Fall/ den mit zerspalte- tem Hertzen zurück-bleibenden Hoch-betrübten Herren Wittiber/ nebenst der Thrän-kla- genden Mutterlosen Frau und Jung- frau Tochter/ Als auch den schmertz-beküm- merten Herren Eydam/ Zu sammt der gantzen Hoch-Leidtragenden nahen Freundschaft in
Perſonalia. cken/ und nicht mehr geſaget/ als? Jeſu wie wirdmir? Jeſu hilff mir! Gott biß meiner Seelen gnaͤdig! Worauf ſich bald noch ein heftiger Paroxismus gefunden/ Welcher auch Spra- che und Empfindligkeit/ ohngeachtet aller/ ſo wohl von den Jhrigen/ als dem Herrn Medico ungeſpart angewendeter Artzneyen/ meiſtens hinweg genom̃en/ Wornach Sie unter anhaltendem hertzlichen Seuf- tzen und Gebethe der Umbſtehenden/ wenig Stunden auf Jhrem Bette mit etwas ſchweren Athem-holen zugebracht/ bis Sie Morgends fruͤhe uͤmb 3. Uhr un- ter Solchem ohne einiges weiter-zucken oder bewe- gen/ ihre vorhin Gott-Ergebene Seele/ ihrem Erloͤ- ſer uͤberantwortet/ und alſo Jhr Chriſt-ruͤhmlich- gefuͤhrtes Leben/ welches Sie im Eheſtande bis ins 35te: Jn allem aber auf 55. Jahr und 7. Monath/ weniger 2. Tage gebracht/ ſee- ligſt beſchloſſen. Wie wohl nun dieſer un- vermuthete ploͤtzliche Todes-Fall/ den mit zerſpalte- tem Hertzen zuruͤck-bleibenden Hoch-betruͤbten Herren Wittiber/ nebenſt der Thraͤn-kla- genden Mutterloſen Frau und Jung- frau Tochter/ Als auch den ſchmertz-bekuͤm- merten Herren Eydam/ Zu ſam̃t der gantzen Hoch-Leidtragenden nahen Freundſchaft in
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Perſonalia.
cken/ und nicht mehr geſaget/ als? Jeſu wie wird
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Seelen gnaͤdig! Worauf ſich bald noch ein
heftiger Paroxismus gefunden/ Welcher auch Spra-
che und Empfindligkeit/ ohngeachtet aller/ ſo wohl
von den Jhrigen/ als dem Herrn Medico ungeſpart
angewendeter Artzneyen/ meiſtens hinweg genom̃en/
Wornach Sie unter anhaltendem hertzlichen Seuf-
tzen und Gebethe der Umbſtehenden/ wenig Stunden
auf Jhrem Bette mit etwas ſchweren Athem-holen
zugebracht/ bis Sie Morgends fruͤhe uͤmb 3. Uhr un-
ter Solchem ohne einiges weiter-zucken oder bewe-
gen/ ihre vorhin Gott-Ergebene Seele/ ihrem Erloͤ-
ſer uͤberantwortet/ und alſo Jhr Chriſt-ruͤhmlich-
gefuͤhrtes Leben/ welches Sie im Eheſtande bis ins
35te: Jn allem aber auf 55. Jahr und 7.
Monath/ weniger 2. Tage gebracht/ ſee-
ligſt beſchloſſen. Wie wohl nun dieſer un-
vermuthete ploͤtzliche Todes-Fall/ den mit zerſpalte-
tem Hertzen zuruͤck-bleibenden Hoch-betruͤbten
Herren Wittiber/ nebenſt der Thraͤn-kla-
genden Mutterloſen Frau und Jung-
frau Tochter/ Als auch den ſchmertz-bekuͤm-
merten Herren Eydam/ Zu ſam̃t der gantzen
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