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Böttner, Kaspar Damian: Geistliches SchlagWasser Wieder den Ewigen Todt. Zittau, [1671].

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Christliche Leich-Predigt.
serm Herrn Wittwer abgerissen/ solte es nicht schmertzen?

Non dolor est major, qvam cum violentia Mortis
Unanimi solvit corda ligata fide.
Auf Erden können seyn gewis nicht größre Schmertzen/
Als wenn des Todes-Macht zertrennt zwey treue Hertzen.

Ein schmertzlicher Riß!

Dem Hoch-Adelichen Herren von Schweinitz. Ei-
ne treue Schwieger-Mutter ist gewesen Naemi, welche im
Büchlein Ruth beschrieben wird/ daß Sie Jhr die Wohlfarth
Jhrer Schnur zum höchsten angelegen seyn lassen. Der Gestr.
Herr von Schweinitz wird gnugsam verspüret haben/ daß auch
die seel. Frau Mutter vor Seine und Seiner Liebsten treulich
gesorget. Diese ist hinweg gerissen/ solte das nicht schmertzen?

Ein schmertzlicher Riß!

Denen hierüber höchst-betrübten Hoch-Adelichen
Frauen und Jungfr. Töchtern/ Welche an Jhrer lieben
Frau Mutter allzu wahr befunden/ was Esa. 49. zu finden:Esa. 49/ 15.
Kan auch eine leibliche Mutter Jhres Kindes vergessen? und
Jhrer Mütterlichen Treue sich iederzeit zu erfreuen gehabt/ denn
die seelige Frau Mutter sorgete nicht nur/ wie Salome Matth.Matth. 20
v.
21.

20. vor das Zeitliche/ sondern auch vor das Geistliche und Ewi-
ge. Diese ist Jhnen nun entzogen/ solte das nicht schmertzen?

Ein schmertzlicher Riß!

Der hierüber Hoch-bekümmerten Frau Schwester.
Es ist bey diesen zween Schwestern dis feine und liebliche Zu-
sehen gewesen/ daß Sie einträchtig gelebet/ Psalm 133. und daßPsal. 133/ 1.
unter Dreyen Gott und Menschen wohlgefällige/ daß Sie eins
gewesen/ Sir. 25. Wie solte denn Jhr so plötzlicher AbschiedSir. 25/ 1.

nicht

Chriſtliche Leich-Predigt.
ſerm Herrn Wittwer abgeriſſen/ ſolte es nicht ſchmertzen?

Non dolor eſt major, qvàm cùm violentia Mortis
Unanimi ſolvit corda ligata fide.
Auf Erden koͤnnen ſeyn gewis nicht groͤßre Schmertzen/
Als wenn des Todes-Macht zertreñt zwey treue Hertzen.

Ein ſchmertzlicher Riß!

Dem Hoch-Adelichen Herren von Schweinitz. Ei-
ne treue Schwieger-Mutter iſt geweſen Naëmi, welche im
Buͤchlein Ruth beſchrieben wird/ daß Sie Jhr die Wohlfarth
Jhrer Schnur zum hoͤchſten angelegen ſeyn laſſen. Der Geſtr.
Herr von Schweinitz wird gnugſam verſpuͤret haben/ daß auch
die ſeel. Frau Mutter vor Seine und Seiner Liebſten treulich
geſorget. Dieſe iſt hinweg geriſſen/ ſolte das nicht ſchmertzen?

Ein ſchmertzlicher Riß!

Denen hieruͤber hoͤchſt-betruͤbten Hoch-Adelichen
Frauen und Jungfr. Toͤchtern/ Welche an Jhrer lieben
Frau Mutter allzu wahr befunden/ was Eſa. 49. zu finden:Eſa. 49/ 15.
Kan auch eine leibliche Mutter Jhres Kindes vergeſſen? und
Jhrer Muͤtterlichen Treue ſich iederzeit zu erfreuen gehabt/ denn
die ſeelige Frau Mutter ſorgete nicht nur/ wie Salome Matth.Matth. 20
v.
21.

20. vor das Zeitliche/ ſondern auch vor das Geiſtliche und Ewi-
ge. Dieſe iſt Jhnen nun entzogen/ ſolte das nicht ſchmertzen?

Ein ſchmertzlicher Riß!

Der hieruͤber Hoch-bekuͤmmerten Frau Schweſter.
Es iſt bey dieſen zween Schweſtern dis feine und liebliche Zu-
ſehen geweſen/ daß Sie eintraͤchtig gelebet/ Pſalm 133. und daßPſal. 133/ 1.
unter Dreyen Gott und Menſchen wohlgefaͤllige/ daß Sie eins
geweſen/ Sir. 25. Wie ſolte denn Jhr ſo ploͤtzlicher AbſchiedSir. 25/ 1.

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Zitationshilfe: Böttner, Kaspar Damian: Geistliches SchlagWasser Wieder den Ewigen Todt. Zittau, [1671], S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354511/7>, abgerufen am 21.11.2024.