Güssau, Carol Friedrich: Geistliche Schiff-Fahrt der gläubigen Kinder Gottes/ auß den worten S. Pauli. Oels, 1659.Geistliche Schiff-fahrt. f. Ps. 90, 10Hiob. 14, 1lerelendeste und jämmerlichste Creatur/ wenn wir sein kurtzes/ müh- und unruh-volles Leben/ (f) welches wie ein g. Ps. 144, 4Schatten dahin fähret/ (g) und wie ein Dampf verge- h. Jacob. 4. . 14.het/ (h) betrachten. Wer solches verneinen wolte/ der schaue diese vor unsern Augen stehende Leiche an/ der Weiland/ Hoch-Edel-gebohrnen/ viel-Ehr- und Hochtu- Wenn eine wolgeziehrte Seule des Hauses umbfället/ so ists ein trauriges Spectacul/ ob gleich ein Splitter oder stücklein übrig bleibet. Jn deme nun Herren Uchtritzen/ sein Tugendreiches wenn
Geiſtliche Schiff-fahrt. f. Pſ. 90, 10Hiob. 14, 1lerelendeſte und jaͤmmerlichſte Creatur/ wenn wir ſein kurtzes/ muͤh- und unruh-volles Leben/ (f) welches wie ein g. Pſ. 144, 4Schatten dahin faͤhret/ (g) und wie ein Dampf verge- h. Jacob. 4. ꝟ. 14.het/ (h) betrachten. Wer ſolches verneinen wolte/ der ſchaue dieſe vor unſern Augen ſtehende Leiche an/ der Weiland/ Hoch-Edel-gebohrnen/ viel-Ehr- und Hochtu- Wenn eine wolgeziehrte Seule des Hauſes umbfaͤllet/ ſo iſts ein trauriges Spectacul/ ob gleich ein Splitter oder ſtuͤcklein uͤbrig bleibet. Jn deme nun Herren Uchtritzen/ ſein Tugendreiches wenn
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Geiſtliche Schiff-fahrt.
lerelendeſte und jaͤmmerlichſte Creatur/ wenn wir ſein
kurtzes/ muͤh- und unruh-volles Leben/ (f) welches wie ein
Schatten dahin faͤhret/ (g) und wie ein Dampf verge-
het/ (h) betrachten.
f. Pſ. 90, 10
Hiob. 14, 1
g. Pſ. 144, 4
h. Jacob. 4.
ꝟ. 14.
Wer ſolches verneinen wolte/ der ſchaue dieſe vor
unſern Augen ſtehende Leiche an/ der Weiland/
Hoch-Edel-gebohrnen/ viel-Ehr- und Hochtu-
gendreichen Frawen Urſula Catharina Üch-
tritzin gebohrner Hundin/ des Hoch-Edel-ge-
bohrnen und Geſtrengen Herren Balthaſar
Seyfriedens von Uchtritz/ auff Daͤhmbe und
Groſſendorff/ ꝛc. Liebſten Ehſchatz/ welche in der
beſten Bluͤhte jhrer Jahre dahin gefallen/ und erblaſſet.
Daruͤber denn nicht unbillich im Hertzen verwundet
und betruͤbet iſt/ itzt erwehnter Herr Uchtritz/
Jhr geweſener Ehe-Herr: Denn er hat ſein
Deſiderabile Oculorum, ſeine Augenluſt verlohren/ (i)
die Sonne und Wonne ſeines Hauſes iſt jhm untergegan-
gen/ (k) die guͤldene Seule/ der er ſich troͤſten koͤnnen (l)
iſt umbgefallen.
i. Ezech.
24, 16.
k. Sir. 26
ꝟ. 21.
l. Sir. 36, 26.
Wenn eine wolgeziehrte Seule des Hauſes umbfaͤllet/
ſo iſts ein trauriges Spectacul/ ob gleich ein Splitter
oder ſtuͤcklein uͤbrig bleibet.
Jn deme nun Herren Uchtritzen/ ſein Tugendreiches
Ehegemahl/ welche wegen jhres beſtendigen Gemuͤttes/
eine rechte guͤldene Seule geweſen/ durch den Todt umb-
geriſſen worden/ ſo iſts gewiß ein trauriger Anblick/ ob
gleich ein Soͤhnichen noch uͤbrig/ und am leben iſt; und
wird ſein Schmertz und Trauren hoͤchlich vermehret/
wenn
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