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Albinus, Friedrich: Der Wackeren Christen und Kämpffer. Brieg, 1661.

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chem Kampff und standhafftigkeit auch seinen
Sohn im Glauben Timotheum und alle frome
Christen/ daß sie sich leiden sollen alß die gutten
streiter Jesu Christi/ und des Zeitlichen wesens
sich gerne verzeihen/ daß sie gefallen mögen dem/
der sie beruffen hat/ Christo und für seine Ehre
und Warheit treulich und beständig Kämpffen/ da-
mit sie auch gecrönet werden. Und eben sol-
cher Apostolischen Vermahnung ist unsere seelige
Frau Rottkirchin auch indenck gewest/ und weil
Jhr GOtt ihre lebenszeit zu einem stetigen
Kampff gesetzt/ da sie von allen Orten und seiten
so wol innerlich alß euserlich auf dieser bösen Welt
zu streiten gehabt; innerlich mit dem Teufel und
ihrem verterbten fleische/ euserlich mit der ver-
kehrten Welt/ untreuen Freunden/ unartigen und
bösen Menschen/ die ihre gerechte Seele gequelet
mit ihren ungerechten wercken; nicht weniger mit
unpäßligkeit und Kranckheit sich offt schlagen und
balgen müssen/ die sie denn auch dem Leibe nach zu
letzt unter sich gezwungen und auß diesem Zeitli-
chen Leben weggerissen hat/ derhalben sie als eine
Geistliche Kämpfferin nicht in fleischlichen Lüsten
und Zeitlicher Ergetzligkeit gefaulentzet/ sondern
in ihrer Geistlichen Rüstung des gleubigen seuff-
tzens und Gebäts/ in grosser gedult und mit Got-
tes wort alß dem Schwerd des Geistes wol ge-

wapfnet
B ij

chem Kampff und ſtandhafftigkeit auch ſeinen
Sohn im Glauben Timotheum und alle frome
Chriſten/ daß ſie ſich leiden ſollen alß die gutten
ſtreiter Jeſu Chriſti/ und des Zeitlichen weſens
ſich gerne verzeihen/ daß ſie gefallen moͤgen dem/
der ſie beruffen hat/ Chriſto und fuͤr ſeine Ehre
und Warheit treulich und beſtaͤndig Kaͤmpffen/ da-
mit ſie auch gecroͤnet werden. Und eben ſol-
cher Apoſtoliſchen Vermahnung iſt unſere ſeelige
Frau Rottkirchin auch indenck geweſt/ und weil
Jhr GOtt ihre lebenszeit zu einem ſtetigen
Kampff geſetzt/ da ſie von allen Orten und ſeiten
ſo wol innerlich alß euſerlich auf dieſer boͤſen Welt
zu ſtreiten gehabt; innerlich mit dem Teufel und
ihrem verterbten fleiſche/ euſerlich mit der ver-
kehrten Welt/ untreuen Freunden/ unartigen und
boͤſen Menſchen/ die ihre gerechte Seele gequelet
mit ihren ungerechten wercken; nicht weniger mit
unpaͤßligkeit und Kranckheit ſich offt ſchlagen und
balgen muͤſſen/ die ſie denn auch dem Leibe nach zu
letzt unter ſich gezwungen und auß dieſem Zeitli-
chen Leben weggeriſſen hat/ derhalben ſie als eine
Geiſtliche Kaͤmpfferin nicht in fleiſchlichen Luͤſten
und Zeitlicher Ergetzligkeit gefaulentzet/ ſondern
in ihrer Geiſtlichen Ruͤſtung des gleubigen ſeuff-
tzens und Gebaͤts/ in groſſer gedult und mit Got-
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[0011] chem Kampff und ſtandhafftigkeit auch ſeinen Sohn im Glauben Timotheum und alle frome Chriſten/ daß ſie ſich leiden ſollen alß die gutten ſtreiter Jeſu Chriſti/ und des Zeitlichen weſens ſich gerne verzeihen/ daß ſie gefallen moͤgen dem/ der ſie beruffen hat/ Chriſto und fuͤr ſeine Ehre und Warheit treulich und beſtaͤndig Kaͤmpffen/ da- mit ſie auch gecroͤnet werden. Und eben ſol- cher Apoſtoliſchen Vermahnung iſt unſere ſeelige Frau Rottkirchin auch indenck geweſt/ und weil Jhr GOtt ihre lebenszeit zu einem ſtetigen Kampff geſetzt/ da ſie von allen Orten und ſeiten ſo wol innerlich alß euſerlich auf dieſer boͤſen Welt zu ſtreiten gehabt; innerlich mit dem Teufel und ihrem verterbten fleiſche/ euſerlich mit der ver- kehrten Welt/ untreuen Freunden/ unartigen und boͤſen Menſchen/ die ihre gerechte Seele gequelet mit ihren ungerechten wercken; nicht weniger mit unpaͤßligkeit und Kranckheit ſich offt ſchlagen und balgen muͤſſen/ die ſie denn auch dem Leibe nach zu letzt unter ſich gezwungen und auß dieſem Zeitli- chen Leben weggeriſſen hat/ derhalben ſie als eine Geiſtliche Kaͤmpfferin nicht in fleiſchlichen Luͤſten und Zeitlicher Ergetzligkeit gefaulentzet/ ſondern in ihrer Geiſtlichen Ruͤſtung des gleubigen ſeuff- tzens und Gebaͤts/ in groſſer gedult und mit Got- tes wort alß dem Schwerd des Geiſtes wol ge- wapfnet B ij

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Zitationshilfe: Albinus, Friedrich: Der Wackeren Christen und Kämpffer. Brieg, 1661, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354521/11>, abgerufen am 28.03.2024.