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Albinus, Friedrich: Der Wackeren Christen und Kämpffer. Brieg, 1661.

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der ihn suchet in den ewigen todt zuverschlingen.
Auch hat er gnug zu thun mit der bösen Welt die1. Joh. 5.
gantz und gar im argen liegt/ und darinnen mit bö-
sen unartigen Menschen/ unter dehnen er seine zeit
zu bringen muß alß unter gifftigen Nattern und
Schlangen. GOtt selbsten macht sich bißwei-
len zu unserm Feinde/ wenn er durch allerley harte
Anfechtungen unsern Glauben und gedult prüfen/
wil/ wie Jacob/ Job/ David/ Jeremiae und andern
seinen Heiligen begegnet ist. Der letzte Feind ist
der todt/ wie ihn Paulus nennt 1. Cor. 15. Da
muß es fürwar auff allen seiten ritterlich gefochten
sein. Mämmen und feige Hertzen dienen nicht
in Krieg: Also mussen die Geistlichen Kämpffer
behertzt sein/ sich fest an GOttes wort halten und
davon nicht abweichen weder zur rechten noch zur
lincken; so werden sie im Vortheil bleiben und ih-
rer schantze recht wahr nehmen. Wann ein
Hauptstreit vorgehen sol/ giebt man achtung auff
Zweyerley/ an einem theil auff die Sonne/ daß sie
einen nicht blende; am andern auffden Wind/ daß
der der streitenden Parthey nicht zu wieder sey[e]
Also muß man auch in diesem Geistlichen Kampff
und streit wol zu sehen/ daß die ewige Sonne der
Gerechtigkeit Jesus Christus und der Heil. Geist/
der in Windsbrausen gegeben worden/ unß nicht
zu wieder seyen/ sondern dehren beystand auff unse-

rer

der ihn ſuchet in den ewigen todt zuverſchlingen.
Auch hat er gnug zu thun mit der boͤſen Welt die1. Joh. 5.
gantz und gar im argen liegt/ und darinnen mit boͤ-
ſen unartigen Menſchen/ unter dehnen er ſeine zeit
zu bringen muß alß unter gifftigen Nattern und
Schlangen. GOtt ſelbſten macht ſich bißwei-
len zu unſerm Feinde/ wenn er durch allerley harte
Anfechtungen unſern Glauben und gedult pruͤfen/
wil/ wie Jacob/ Job/ David/ Jeremiæ und andern
ſeinen Heiligen begegnet iſt. Der letzte Feind iſt
der todt/ wie ihn Paulus nennt 1. Cor. 15. Da
muß es fuͤrwar auff allen ſeiten ritterlich gefochten
ſein. Maͤmmen und feige Hertzen dienen nicht
in Krieg: Alſo muſſen die Geiſtlichen Kaͤmpffer
behertzt ſein/ ſich feſt an GOttes wort halten und
davon nicht abweichen weder zur rechten noch zur
lincken; ſo werden ſie im Vortheil bleiben und ih-
rer ſchantze recht wahr nehmen. Wann ein
Hauptſtreit vorgehen ſol/ giebt man achtung auff
Zweyerley/ an einem theil auff die Sonne/ daß ſie
einen nicht blende; am andern auffden Wind/ daß
der der ſtreitenden Parthey nicht zu wieder ſey[e]
Alſo muß man auch in dieſem Geiſtlichen Kampff
und ſtreit wol zu ſehen/ daß die ewige Sonne der
Gerechtigkeit Jeſus Chriſtus und der Heil. Geiſt/
der in Windsbrauſen gegeben worden/ unß nicht
zu wieder ſeyen/ ſondern dehren beyſtand auff unſe-

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Zitationshilfe: Albinus, Friedrich: Der Wackeren Christen und Kämpffer. Brieg, 1661, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354521/23>, abgerufen am 28.03.2024.