Albinus, Friedrich: Der Wackeren Christen und Kämpffer. Brieg, 1661.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

sen/ dadurch denn die HochAdelichen Eltern Hertz-
lich betrübt worden.

Von dem Zeitlichen Seegen hat ihnen der lie-
be GOtt auch gnüglichen zugeworffen, Denn
wie sie zu dero HochAdelichem Hertzliebsten nicht
alleine ein schönes vermögen gebracht: Also hat
auch der allein Seegens güttige GOtt sie in dero
wehrendem Ehstande reichlich gesegnet/ welches
beyde seelige Hertzen denn in tieffster Demutt von
dem lieben GOtt angenommen/ sich auch nicht
vor eigenthumbs Herren/ sondern als GOttes
Haußhalter dabey erkennet/ deßwegen es auch
GOtt dem Herren zu ehren gerne wieder
anwenden wollen/ und weil dehren Hochgeehrte
HochAdeliche Eltern die Kirche zu Wintzenberg
Steinern zu erbauen angefangen/ beyde aber bey
solchem angefangenen Wercke Todes verfahren/
Alß hat der seelige Herr Rottkirche nebenst unse-
rer ietzo seeligst verstorbenen allen möglichen fleiß
angewendet/ keiner Kosten gesparet/ wie selbige in-
ner Jahres frist gantz Herrlich und Zierlich wie sie
ie[tz]o steht/ gantz verfertiget und darinnen vielmal
ihre Hertzliche Andacht gepflogen.

Was vor Elend/ Creutz und Wiederwertig-
keit unsere seelige Frau Rottkirchin erdulden müs-
sen/ ist ehe mit stillschweigen zu übergehen als daß
mans alles erzehlen solte. Jch wil übergehen

das

ſen/ dadurch denn die HochAdelichen Eltern Hertz-
lich betruͤbt worden.

Von dem Zeitlichen Seegen hat ihnen der lie-
be GOtt auch gnuͤglichen zugeworffen, Denn
wie ſie zu dero HochAdelichem Hertzliebſten nicht
alleine ein ſchoͤnes vermoͤgen gebracht: Alſo hat
auch der allein Seegens guͤttige GOtt ſie in dero
wehrendem Ehſtande reichlich geſegnet/ welches
beyde ſeelige Hertzen denn in tieffſter Demutt von
dem lieben GOtt angenommen/ ſich auch nicht
vor eigenthumbs Herren/ ſondern als GOttes
Haußhalter dabey erkennet/ deßwegen es auch
GOtt dem Herren zu ehren gerne wieder
anwenden wollen/ und weil dehren Hochgeehrte
HochAdeliche Eltern die Kirche zu Wintzenberg
Steinern zu erbauen angefangen/ beyde aber bey
ſolchem angefangenen Wercke Todes verfahren/
Alß hat der ſeelige Herr Rottkirche nebenſt unſe-
rer ietzo ſeeligſt verſtorbenen allen moͤglichen fleiß
angewendet/ keiner Koſten geſparet/ wie ſelbige in-
ner Jahres friſt gantz Herrlich und Zierlich wie ſie
ie[tz]o ſteht/ gantz verfertiget und darinnen vielmal
ihre Hertzliche Andacht gepflogen.

Was vor Elend/ Creutz und Wiederwertig-
keit unſere ſeelige Frau Rottkirchin erdulden muͤſ-
ſen/ iſt ehe mit ſtillſchweigen zu uͤbergehen als daß
mans alles erzehlen ſolte. Jch wil uͤbergehen

das

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <p><pb facs="#f0044"/>
&#x017F;en/ dadurch denn die HochAdelichen Eltern Hertz-<lb/>
lich betru&#x0364;bt worden.</p><lb/>
          <p>Von dem Zeitlichen Seegen hat ihnen der lie-<lb/>
be <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">GOtt</hi></hi> auch gnu&#x0364;glichen zugeworffen, Denn<lb/>
wie &#x017F;ie zu dero HochAdelichem Hertzlieb&#x017F;ten nicht<lb/>
alleine ein &#x017F;cho&#x0364;nes vermo&#x0364;gen gebracht: Al&#x017F;o hat<lb/>
auch der allein Seegens gu&#x0364;ttige <hi rendition="#k">GOtt</hi> &#x017F;ie in dero<lb/>
wehrendem Eh&#x017F;tande reichlich ge&#x017F;egnet/ welches<lb/>
beyde &#x017F;eelige Hertzen denn in tieff&#x017F;ter Demutt von<lb/>
dem lieben <hi rendition="#k">GOtt</hi> angenommen/ &#x017F;ich auch nicht<lb/>
vor eigenthumbs Herren/ &#x017F;ondern als <hi rendition="#k">GOtt</hi>es<lb/>
Haußhalter dabey erkennet/ deßwegen es auch<lb/><hi rendition="#k">GOtt</hi> dem <hi rendition="#k">Herren</hi> zu ehren gerne wieder<lb/>
anwenden wollen/ und weil dehren Hochgeehrte<lb/>
HochAdeliche Eltern die Kirche zu Wintzenberg<lb/>
Steinern zu erbauen angefangen/ beyde aber bey<lb/>
&#x017F;olchem angefangenen Wercke Todes verfahren/<lb/>
Alß hat der &#x017F;eelige Herr Rottkirche neben&#x017F;t un&#x017F;e-<lb/>
rer ietzo &#x017F;eelig&#x017F;t ver&#x017F;torbenen allen mo&#x0364;glichen fleiß<lb/>
angewendet/ keiner Ko&#x017F;ten ge&#x017F;paret/ wie &#x017F;elbige in-<lb/>
ner Jahres fri&#x017F;t gantz Herrlich und Zierlich wie &#x017F;ie<lb/>
ie<supplied>tz</supplied>o &#x017F;teht/ gantz verfertiget und darinnen vielmal<lb/>
ihre Hertzliche Andacht gepflogen.</p><lb/>
          <p>Was vor Elend/ Creutz und Wiederwertig-<lb/>
keit un&#x017F;ere &#x017F;eelige Frau Rottkirchin erdulden mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ i&#x017F;t ehe mit &#x017F;till&#x017F;chweigen zu u&#x0364;bergehen als daß<lb/>
mans alles erzehlen &#x017F;olte. Jch wil u&#x0364;bergehen<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">das</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[0044] ſen/ dadurch denn die HochAdelichen Eltern Hertz- lich betruͤbt worden. Von dem Zeitlichen Seegen hat ihnen der lie- be GOtt auch gnuͤglichen zugeworffen, Denn wie ſie zu dero HochAdelichem Hertzliebſten nicht alleine ein ſchoͤnes vermoͤgen gebracht: Alſo hat auch der allein Seegens guͤttige GOtt ſie in dero wehrendem Ehſtande reichlich geſegnet/ welches beyde ſeelige Hertzen denn in tieffſter Demutt von dem lieben GOtt angenommen/ ſich auch nicht vor eigenthumbs Herren/ ſondern als GOttes Haußhalter dabey erkennet/ deßwegen es auch GOtt dem Herren zu ehren gerne wieder anwenden wollen/ und weil dehren Hochgeehrte HochAdeliche Eltern die Kirche zu Wintzenberg Steinern zu erbauen angefangen/ beyde aber bey ſolchem angefangenen Wercke Todes verfahren/ Alß hat der ſeelige Herr Rottkirche nebenſt unſe- rer ietzo ſeeligſt verſtorbenen allen moͤglichen fleiß angewendet/ keiner Koſten geſparet/ wie ſelbige in- ner Jahres friſt gantz Herrlich und Zierlich wie ſie ietzo ſteht/ gantz verfertiget und darinnen vielmal ihre Hertzliche Andacht gepflogen. Was vor Elend/ Creutz und Wiederwertig- keit unſere ſeelige Frau Rottkirchin erdulden muͤſ- ſen/ iſt ehe mit ſtillſchweigen zu uͤbergehen als daß mans alles erzehlen ſolte. Jch wil uͤbergehen das

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/354521
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/354521/44
Zitationshilfe:	Albinus, Friedrich: Der Wackeren Christen und Kämpffer. Brieg, 1661, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354521/44>, abgerufen am 03.12.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.