Albinus, Friedrich: Der Wackeren Christen und Kämpffer. Brieg, 1661.verhandene Getreide hinweg genommen; ja das Nach des setligen Herren tode war unserer mög-
verhandene Getreide hinweg genommen; ja das Nach des ſetligen Herren tode war unſerer moͤg-
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsPersonalia" n="2"> <p><pb facs="#f0047"/> verhandene Getreide hinweg genommen; ja das<lb/> Jahr hernach vollendts die gantze Hofereite hin-<lb/> weg gebronnen und ſo die Adeliche Hertzen in rech-<lb/> tes elend geſetzt worden. Were meines er-<lb/> achtens ietzt erzehltes mehr als gnug von Truͤbſa-<lb/> len/ aber die ſeelige Frau war noch nicht genung im<lb/> Ofen des Elends gepruͤfft/ drumb ſtieß <hi rendition="#k">GOtt</hi><lb/> noch mehr mit ſeinem Gerechten Zorn auff ſie/<lb/> grieff Jhr zum Hertzen und beſuchet ihren Hertz-<lb/> Liebſten Eh-Gatten/ welcher etzliche Jahr in der<lb/> Lungenſucht bey ſeiner Flucht darnieder gelegen/<lb/> und fodert denſelben im Jahr 1643. den 30. <hi rendition="#aq">Sep-<lb/> tembr.</hi> nach St: Michaelis durch den Zeitlichen<lb/> todt ab/ machet alſo die vorgeſchlagene Wunde<lb/> auffs neue bluttend; Sonderlich gings der ſeeli-<lb/> gen Frauen tieff zu Hertzen/ daß ſie dem ſeeligen<lb/> Herren nicht/ wie ihre ſchuldigkeit ſonſt erfoderte/<lb/> ſeine Adeliche Leichbeſtattung außrichten konnte/<lb/> ſondern nur denſelbigen zwar vor das Thor mit<lb/> vielen Thraͤnen begleitend durch dero <hi rendition="#aq">U</hi>nterthanen<lb/> bis nach Wintzenberg bringen und in ſein ſelbſt er-<lb/> bautes Ruhſtaͤdtlein beyſetzen laſſen muͤſſen.</p><lb/> <p>Nach des ſetligen Herren tode war unſerer<lb/> ſeeligen Frau Rottkirchin ſchwer und unmoͤglich<lb/> in der Stadt zu bleiben/ drumb ſie nach fleißig ge-<lb/> habter anruffung zu <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">GOtt</hi></hi> ſinnes worden ſich<lb/> wieder auffs Gutt zubegeben und ſolches ſo viel<lb/> <fw type="catch" place="bottom">moͤg-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0047]
verhandene Getreide hinweg genommen; ja das
Jahr hernach vollendts die gantze Hofereite hin-
weg gebronnen und ſo die Adeliche Hertzen in rech-
tes elend geſetzt worden. Were meines er-
achtens ietzt erzehltes mehr als gnug von Truͤbſa-
len/ aber die ſeelige Frau war noch nicht genung im
Ofen des Elends gepruͤfft/ drumb ſtieß GOtt
noch mehr mit ſeinem Gerechten Zorn auff ſie/
grieff Jhr zum Hertzen und beſuchet ihren Hertz-
Liebſten Eh-Gatten/ welcher etzliche Jahr in der
Lungenſucht bey ſeiner Flucht darnieder gelegen/
und fodert denſelben im Jahr 1643. den 30. Sep-
tembr. nach St: Michaelis durch den Zeitlichen
todt ab/ machet alſo die vorgeſchlagene Wunde
auffs neue bluttend; Sonderlich gings der ſeeli-
gen Frauen tieff zu Hertzen/ daß ſie dem ſeeligen
Herren nicht/ wie ihre ſchuldigkeit ſonſt erfoderte/
ſeine Adeliche Leichbeſtattung außrichten konnte/
ſondern nur denſelbigen zwar vor das Thor mit
vielen Thraͤnen begleitend durch dero Unterthanen
bis nach Wintzenberg bringen und in ſein ſelbſt er-
bautes Ruhſtaͤdtlein beyſetzen laſſen muͤſſen.
Nach des ſetligen Herren tode war unſerer
ſeeligen Frau Rottkirchin ſchwer und unmoͤglich
in der Stadt zu bleiben/ drumb ſie nach fleißig ge-
habter anruffung zu GOtt ſinnes worden ſich
wieder auffs Gutt zubegeben und ſolches ſo viel
moͤg-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |