Hübener, George: Epitaphium Zieglerianum Oder Zieglerisches Grab- und EhrenGedächtnüs. Tauchritz, 1666.Christliche Leich-Predigt. Gal. 5. 17.Jhm Tag und Nacht keine Ruhe gelassen/ Gal. 5. Bald mitden wilden Thieren/ mit welchen Er zu Epheso gefochten/ 1. Cor. 15. v. 32.1. Cor. 15. Bald mit den wiederspenstigen und gantz im Ar- gen liegenden Welt, welche sich wieder Paulum machte durch ihre liebe getreue Tyrannen und Verfolger/ die Jhn Act. 13 v. 50. Act. 14. v. 5. 19. & alibi passim.ohn alle Gnade wolten todt haben. Durch Lästerer und falsche Brüder/ die Jhre gifftige Mordpfeile in Jhn geschos- sen; Durch Jrrgeister/ die Jhm mit Mund und Feder wie- dersprochen, wie hievon in der ApostelGeschichte/ und in den Episteln Pauli weitläuftig zu lesen. Ja endlich hat Er auch kämpfen müssen mit dem Tode/ wenn Er in so man- cherley Gefährligkeit des Lebens schwebende oftermals den Tod selber für Augen sehen müssen/ 2. Cor. 11. Vornemlich aber zu der Zeit/ da Er zu Rom/ unter dem Tyrannischen Keyser Nerone, auf den Hals gefangen gesessen/ und stünd- lich des grausamen Todes sich versehen müssen/ drümb sa- get Er auch von diesem TodesKampff: Jch werde schon ge- opffert/ und die Zeit meines Abschiedes ist verhanden. WJE ist aber der Kampf gegen diese itzt erzehlte und Hier möchte mir iemand in die Rede fallen und sagen: Wenn
Chriſtliche Leich-Predigt. Gal. 5. 17.Jhm Tag und Nacht keine Ruhe gelaſſen/ Gal. 5. Bald mitden wilden Thieren/ mit welchen Er zu Epheſo gefochten/ 1. Cor. 15. v. 32.1. Cor. 15. Bald mit den wiederſpenſtigen und gantz im Ar- gen liegenden Welt, welche ſich wieder Paulum machte durch ihre liebe getreue Tyrannen und Verfolger/ die Jhn Act. 13 v. 50. Act. 14. v. 5. 19. & alibi pasſim.ohn alle Gnade wolten todt haben. Durch Laͤſterer und falſche Bruͤder/ die Jhre gifftige Mordpfeile in Jhn geſchoſ- ſen; Durch Jrrgeiſter/ die Jhm mit Mund und Feder wie- derſprochen, wie hievon in der ApoſtelGeſchichte/ und in den Epiſteln Pauli weitlaͤuftig zu leſen. Ja endlich hat Er auch kaͤmpfen muͤſſen mit dem Tode/ wenn Er in ſo man- cherley Gefaͤhrligkeit des Lebens ſchwebende oftermals den Tod ſelber fuͤr Augen ſehen muͤſſen/ 2. Cor. 11. Vornemlich aber zu der Zeit/ da Er zu Rom/ unter dem Tyranniſchen Keyſer Nerone, auf den Hals gefangen geſeſſen/ und ſtuͤnd- lich des grauſamen Todes ſich verſehen muͤſſen/ druͤmb ſa- get Er auch von dieſem TodesKampff: Jch werde ſchon ge- opffert/ und die Zeit meines Abſchiedes iſt verhanden. WJE iſt aber der Kampf gegen dieſe itzt erzehlte und Hier moͤchte mir iemand in die Rede fallen und ſagen: Wenn
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Chriſtliche Leich-Predigt.
Jhm Tag und Nacht keine Ruhe gelaſſen/ Gal. 5. Bald mit
den wilden Thieren/ mit welchen Er zu Epheſo gefochten/
1. Cor. 15. Bald mit den wiederſpenſtigen und gantz im Ar-
gen liegenden Welt, welche ſich wieder Paulum machte
durch ihre liebe getreue Tyrannen und Verfolger/ die Jhn
ohn alle Gnade wolten todt haben. Durch Laͤſterer und
falſche Bruͤder/ die Jhre gifftige Mordpfeile in Jhn geſchoſ-
ſen; Durch Jrrgeiſter/ die Jhm mit Mund und Feder wie-
derſprochen, wie hievon in der ApoſtelGeſchichte/ und in
den Epiſteln Pauli weitlaͤuftig zu leſen. Ja endlich hat Er
auch kaͤmpfen muͤſſen mit dem Tode/ wenn Er in ſo man-
cherley Gefaͤhrligkeit des Lebens ſchwebende oftermals den
Tod ſelber fuͤr Augen ſehen muͤſſen/ 2. Cor. 11. Vornemlich
aber zu der Zeit/ da Er zu Rom/ unter dem Tyranniſchen
Keyſer Nerone, auf den Hals gefangen geſeſſen/ und ſtuͤnd-
lich des grauſamen Todes ſich verſehen muͤſſen/ druͤmb ſa-
get Er auch von dieſem TodesKampff: Jch werde ſchon ge-
opffert/ und die Zeit meines Abſchiedes iſt verhanden.
Gal. 5. 17.
1. Cor. 15.
v. 32.
Act. 13
v. 50.
Act. 14.
v. 5. 19.
& alibi
pasſim.
WJE iſt aber der Kampf gegen dieſe itzt erzehlte und
andere Feinde Pauli abgelauffen? R. Gar zum allerbeſten
und herrlichſten/ Bonum Certamen certavi, Jch habe einen
guten Kampff gekaͤmpfet/ ſpricht Er: Das iſt/ Jch habe al-
len meinen Feinden obgeſieget/ und ſie ritterlich beſtritten.
Laſſet mir das ſeyn α᾽γῶνα καλὸν, einen ausbuͤndigen und
tapfern Kampf und Kaͤmpfer; Gott helffe/ daß wir als
Chriſtliche Rittersleute allerſeits in ſeine Fußſtapfen tre-
ten moͤgen.
Hier moͤchte mir iemand in die Rede fallen und ſagen:
Dieſe Worte beſtehen wohl von Paulo/ und koͤnnen von ei-
nem Rittermaͤßigen Helden-Manne wohl geſaget werden;
Wie koͤnnen ſie ſich aber zu den Weibern ſchicken/ und auf
die Gebaͤrenden reimen?
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