Hübener, George: Epitaphium Zieglerianum Oder Zieglerisches Grab- und EhrenGedächtnüs. Tauchritz, 1666.Christliche Leich-Predigt. Deus Salutum, der Gott alles Heils/ der leiblicher und geist-licher Weise helffen kan/ aus allen Nöthen/ der/ wenn alle menschliche Hülffe aus zu seyn scheinet/ mit seiner Hülffe al- lererst recht ankömmet/ wie der fromme Jüde Philo bezeuget/ in seinem bekanten Spruch: Ubi desinit auxilium huma- num, ibi incipit divinum. Solte hier nun gleich der Teuf- fel und seine HelffersHelffer/ mit allen Jhren Carthaunen und feurigen Pfeilen/ auf solche GlaubensHeldinne loß ge- hen/ massen er denn Christlichen Sechswöchnerinnen weni- ger als anderer Christen schonet; Ey so halten sie dennoch Glauben/ Sie ergreiffen den Schild des Glaubens/ Eph. 6.Eph. 6, 16. und leschen damit seine feurige Pfeile aus/ daß Er muß wei- chen/ Sie aber erhalten das Feld und den Sieg/ Krafft Jh- res Obersten SiegsFürsten Jesu! JA/ solte sich auch gleich Gott selber harte gegen sie halten/ und sich stellen/ als wol- te Er ihrer gar keine Gnade haben/ Ey so überwinden sie Jhn doch durch den Glauben/ und lassen Jhn mit Jacob kei-Gen. 32, 26. nes Weges/ bis sie den Seegen erlangen/ Gen. 32. Wie ich solches mit vielen Exempeln solcher beständigen Glaubens- Heldinnen ausführen könte/ wo ich nicht der Zeit schonen müste/ und Exempels genungsam hätten/ an unser seligen Frau Zieglerin! Fürwahr derselben mag ich heute wohl mit gutem Rechte in Jhr Epitaphium, das glaubwürdige Kriegen einschreiben; Massen Sie es redlich in Jhren Ge- burts-und TodesSchmertzen erwiesen/ mit tapferen Käm- pfen/ mit hurtigenLauffen/ und Treu beständigen Glauben. Ach wie hieng Sie Jhrem Herren Jesu an/ und wenn der Kampf noch so hart/ der Lauff noch so schwer und Angst- bar; dennoch hieß es bey Jhr: Meinen Jesum laß ich nicht/ Weil Er sich für mich gegeben/ So erfodert meine Pflicht Klettenweis an Jhm zu kleben/ Er ist meines LebensLicht/ [Meinen Jesum] laß ich nicht. [Item]
Chriſtliche Leich-Predigt. Deus Salutum, der Gott alles Heils/ der leiblicher und geiſt-licher Weiſe helffen kan/ aus allen Noͤthen/ der/ wenn alle menſchliche Huͤlffe aus zu ſeyn ſcheinet/ mit ſeiner Huͤlffe al- lererſt recht ankoͤmmet/ wie der from̃e Juͤde Philo bezeuget/ in ſeinem bekanten Spruch: Ubi deſinit auxilium huma- num, ibi incipit divinum. Solte hier nun gleich der Teuf- fel und ſeine HelffersHelffer/ mit allen Jhren Carthaunen und feurigen Pfeilen/ auf ſolche GlaubensHeldinne loß ge- hen/ maſſen er deñ Chriſtlichen Sechswoͤchnerinnen weni- ger als anderer Chriſten ſchonet; Ey ſo halten ſie dennoch Glauben/ Sie ergreiffen den Schild des Glaubens/ Eph. 6.Eph. 6, 16. und leſchen damit ſeine feurige Pfeile aus/ daß Er muß wei- chen/ Sie aber erhalten das Feld und den Sieg/ Krafft Jh- res Oberſten SiegsFuͤrſten Jeſu! JA/ ſolte ſich auch gleich Gott ſelber harte gegen ſie halten/ und ſich ſtellen/ als wol- te Er ihrer gar keine Gnade haben/ Ey ſo uͤberwinden ſie Jhn doch durch den Glauben/ und laſſen Jhn mit Jacob kei-Gen. 32, 26. nes Weges/ bis ſie den Seegen erlangen/ Gen. 32. Wie ich ſolches mit vielen Exempeln ſolcher beſtaͤndigen Glaubens- Heldinnen ausfuͤhren koͤnte/ wo ich nicht der Zeit ſchonen muͤſte/ und Exempels genungſam haͤtten/ an unſer ſeligen Frau Zieglerin! Fuͤrwahr derſelben mag ich heute wohl mit gutem Rechte in Jhr Epitaphium, das glaubwuͤrdige Kriegen einſchreiben; Maſſen Sie es redlich in Jhren Ge- burts-und TodesSchmertzen erwieſen/ mit tapferen Kaͤm- pfen/ mit hurtigenLauffen/ und Treu beſtaͤndigen Glauben. Ach wie hieng Sie Jhrem Herren Jeſu an/ und wenn der Kampf noch ſo hart/ der Lauff noch ſo ſchwer und Angſt- bar; dennoch hieß es bey Jhr: Meinen Jeſum laß ich nicht/ Weil Er ſich fuͤr mich gegeben/ So erfodert meine Pflicht Klettenweiſ an Jhm zu kleben/ Er iſt meines LebensLicht/ [Meinen Jeſum] laß ich nicht. [Item]
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Chriſtliche Leich-Predigt.
Deus Salutum, der Gott alles Heils/ der leiblicher und geiſt-
licher Weiſe helffen kan/ aus allen Noͤthen/ der/ wenn alle
menſchliche Huͤlffe aus zu ſeyn ſcheinet/ mit ſeiner Huͤlffe al-
lererſt recht ankoͤmmet/ wie der from̃e Juͤde Philo bezeuget/
in ſeinem bekanten Spruch: Ubi deſinit auxilium huma-
num, ibi incipit divinum. Solte hier nun gleich der Teuf-
fel und ſeine HelffersHelffer/ mit allen Jhren Carthaunen
und feurigen Pfeilen/ auf ſolche GlaubensHeldinne loß ge-
hen/ maſſen er deñ Chriſtlichen Sechswoͤchnerinnen weni-
ger als anderer Chriſten ſchonet; Ey ſo halten ſie dennoch
Glauben/ Sie ergreiffen den Schild des Glaubens/ Eph. 6.
und leſchen damit ſeine feurige Pfeile aus/ daß Er muß wei-
chen/ Sie aber erhalten das Feld und den Sieg/ Krafft Jh-
res Oberſten SiegsFuͤrſten Jeſu! JA/ ſolte ſich auch gleich
Gott ſelber harte gegen ſie halten/ und ſich ſtellen/ als wol-
te Er ihrer gar keine Gnade haben/ Ey ſo uͤberwinden ſie
Jhn doch durch den Glauben/ und laſſen Jhn mit Jacob kei-
nes Weges/ bis ſie den Seegen erlangen/ Gen. 32. Wie ich
ſolches mit vielen Exempeln ſolcher beſtaͤndigen Glaubens-
Heldinnen ausfuͤhren koͤnte/ wo ich nicht der Zeit ſchonen
muͤſte/ und Exempels genungſam haͤtten/ an unſer ſeligen
Frau Zieglerin! Fuͤrwahr derſelben mag ich heute wohl
mit gutem Rechte in Jhr Epitaphium, das glaubwuͤrdige
Kriegen einſchreiben; Maſſen Sie es redlich in Jhren Ge-
burts-und TodesSchmertzen erwieſen/ mit tapferen Kaͤm-
pfen/ mit hurtigenLauffen/ und Treu beſtaͤndigen Glauben.
Ach wie hieng Sie Jhrem Herren Jeſu an/ und wenn der
Kampf noch ſo hart/ der Lauff noch ſo ſchwer und Angſt-
bar; dennoch hieß es bey Jhr:
Eph. 6, 16.
Gen. 32, 26.
Meinen Jeſum laß ich nicht/
Weil Er ſich fuͤr mich gegeben/
So erfodert meine Pflicht
Klettenweiſ an Jhm zu kleben/
Er iſt meines LebensLicht/
Meinen Jeſum laß ich nicht.
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