Gerlach, Benjamin: Sterbe- und Begräbnüß-Tag. Breslau, 1669.plündert/ und ist niemand/ der da sage/ dienen
pluͤndert/ und iſt niemand/ der da ſage/ dienen
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <p><pb facs="#f0014" n="[12]"/><hi rendition="#fr">pluͤndert/ und iſt niemand/ der da ſage/<lb/> gib ſie wider her.</hi> Bildet euch ein zartes Kind<lb/> ein/ wie es unter einem Hauffen gewapffneter Maͤn-<lb/> ner geraͤth. Es wird hart angefahren. Man ſchlep-<lb/> pets bey einem Fliegel fort. Man ſchmeiſſets in ei-<lb/> nen Finſtern Winckel. Es ſchreit nach Vater und<lb/> Mutter/ und wird nur von fremder Stimme ange-<lb/> fahren. Wie iſts moͤglich das ſich ein ſolches Wuͤrm-<lb/> lein nicht fuͤrchten/ und das Leben haͤrter als den<lb/> Tod achten ſolle? Dieſe Furcht benimmet der HErꝛ<lb/> ſeinen Frommen/ durch ſeine Zurede: <hi rendition="#fr">Fuͤrchte<lb/> dich nicht.</hi> Wenn niemand bey den Fromen in<lb/> der Noth iſt/ und jhnen beyſtehet/ ſo iſts GOTT.<lb/><hi rendition="#fr">Sihe ich bin bey jhm in der Noth.</hi> Die Ur-<lb/> ſache/ warumb GOTT bey einem Fromen in der<lb/> Noth ſey/ und ſein Hertze deßwegen getroſt ſein ſolle/<lb/> iſt dieſe: <hi rendition="#fr">Jch habe dich bey deinem Nahmen<lb/> geruffen; du biſt mein.</hi> Im <hi rendition="#aq">Original Text</hi><lb/> iſt die Redens-Art nachdencklich <supplied>ᒑᔂᔓᒉ ᒗᔔᒈᒑᔑ</supplied> ei-<lb/> gentlich heiſts: <hi rendition="#fr">Jch habe dir einen Nahmen<lb/> gegeben/ und nenne dich mit demſelben.</hi><lb/> Wenns von GOtt gebraucht wird/ ſo heiſts den<lb/> HErren mit ſeinem Nahmen nennen/ und denſelbi-<lb/> gen durch einen Gottesdinſt verehren. So heiſts:<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Gen. IV.</hi> 26.</note>Man fing an <supplied>ᔔᒓᒒᒗ <gap reason="fm" unit="chars" quantity="1"/>ᔓᒉ ᒈᔒᔑᔀ</supplied> den HErren<lb/> mit ſeinem Nahmen zu nennen/ und jhm allein zu<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dienen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[12]/0014]
pluͤndert/ und iſt niemand/ der da ſage/
gib ſie wider her. Bildet euch ein zartes Kind
ein/ wie es unter einem Hauffen gewapffneter Maͤn-
ner geraͤth. Es wird hart angefahren. Man ſchlep-
pets bey einem Fliegel fort. Man ſchmeiſſets in ei-
nen Finſtern Winckel. Es ſchreit nach Vater und
Mutter/ und wird nur von fremder Stimme ange-
fahren. Wie iſts moͤglich das ſich ein ſolches Wuͤrm-
lein nicht fuͤrchten/ und das Leben haͤrter als den
Tod achten ſolle? Dieſe Furcht benimmet der HErꝛ
ſeinen Frommen/ durch ſeine Zurede: Fuͤrchte
dich nicht. Wenn niemand bey den Fromen in
der Noth iſt/ und jhnen beyſtehet/ ſo iſts GOTT.
Sihe ich bin bey jhm in der Noth. Die Ur-
ſache/ warumb GOTT bey einem Fromen in der
Noth ſey/ und ſein Hertze deßwegen getroſt ſein ſolle/
iſt dieſe: Jch habe dich bey deinem Nahmen
geruffen; du biſt mein. Im Original Text
iſt die Redens-Art nachdencklich ᒑᔂᔓᒉ ᒗᔔᒈᒑᔑ ei-
gentlich heiſts: Jch habe dir einen Nahmen
gegeben/ und nenne dich mit demſelben.
Wenns von GOtt gebraucht wird/ ſo heiſts den
HErren mit ſeinem Nahmen nennen/ und denſelbi-
gen durch einen Gottesdinſt verehren. So heiſts:
Man fing an ᔔᒓᒒᒗ _ᔓᒉ ᒈᔒᔑᔀ den HErren
mit ſeinem Nahmen zu nennen/ und jhm allein zu
dienen
Gen. IV. 26.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |