Gerlach, Benjamin: Sterbe- und Begräbnüß-Tag. Breslau, 1669.plündert/ und ist niemand/ der da sage/ dienen
pluͤndert/ und iſt niemand/ der da ſage/ dienen
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pluͤndert/ und iſt niemand/ der da ſage/
gib ſie wider her. Bildet euch ein zartes Kind
ein/ wie es unter einem Hauffen gewapffneter Maͤn-
ner geraͤth. Es wird hart angefahren. Man ſchlep-
pets bey einem Fliegel fort. Man ſchmeiſſets in ei-
nen Finſtern Winckel. Es ſchreit nach Vater und
Mutter/ und wird nur von fremder Stimme ange-
fahren. Wie iſts moͤglich das ſich ein ſolches Wuͤrm-
lein nicht fuͤrchten/ und das Leben haͤrter als den
Tod achten ſolle? Dieſe Furcht benimmet der HErꝛ
ſeinen Frommen/ durch ſeine Zurede: Fuͤrchte
dich nicht. Wenn niemand bey den Fromen in
der Noth iſt/ und jhnen beyſtehet/ ſo iſts GOTT.
Sihe ich bin bey jhm in der Noth. Die Ur-
ſache/ warumb GOTT bey einem Fromen in der
Noth ſey/ und ſein Hertze deßwegen getroſt ſein ſolle/
iſt dieſe: Jch habe dich bey deinem Nahmen
geruffen; du biſt mein. Im Original Text
iſt die Redens-Art nachdencklich ᒑᔂᔓᒉ ᒗᔔᒈᒑᔑ ei-
gentlich heiſts: Jch habe dir einen Nahmen
gegeben/ und nenne dich mit demſelben.
Wenns von GOtt gebraucht wird/ ſo heiſts den
HErren mit ſeinem Nahmen nennen/ und denſelbi-
gen durch einen Gottesdinſt verehren. So heiſts:
Man fing an ᔔᒓᒒᒗ _ᔓᒉ ᒈᔒᔑᔀ den HErren
mit ſeinem Nahmen zu nennen/ und jhm allein zu
dienen
Gen. IV. 26.
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Zitationshilfe: | Gerlach, Benjamin: Sterbe- und Begräbnüß-Tag. Breslau, 1669, S. [12]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354525/14>, abgerufen am 16.07.2024. |