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Gerlach, Benjamin: Sterbe- und Begräbnüß-Tag. Breslau, 1669.

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GOtt zum Kinde annahm/ und mit diesem Nah-
men zunennen anfing/ so versicherte er mich seines
Gnaden-Beystandes/ daß er mich in aller Noth trö-
sten/ und erretten wolle. Las Noth und Tod den
Fromen in jhren Rachen schlucken. Las es alles für
menschlichen Augen verzweifelt seyn; wenn jhn nur
der HErr mit Nahmen rufft/ so ists als wenn sein
Tag der Widergeburt und der ersten Benahmung
jetzt zum ersten mal gefeyret würde. Der Frome/
der in Noth/ und Tod ist/ ist Gottes/ GOtt ist seyn.
Er hat mitten in der Noth Hülffe/ und im Tode das
Leben. Das verwandelt die Furcht in Zuversicht/
und die Thränen in eine Freude. Das ist die Er-
klärung der verlesenen Worte. Hieraus kommet
diese Lehre:

Die Frommen feyern so offt jhren
Geburts- und Nahmens-Tag/ als sie deß
HERREN Hülffe in Noth und Tod/
vermöge deß in der Tauffe gemachten
Bundes/ empfinden.

Geburts-Tage und Nahmens-Tage zu feyren/
ist beydes alt/ doch jenes das älteste. Im ersten Buch
Gen. XL.Moseh wird Pharaonis gedacht/ der seinen Nahmens-
Tag zum dritten mal mit einem herrlichen Panquet
begangen. Das dieses bey denen Persianen für Al-
ters Brauches gewesen/ lehret Plato weitläufftig.
Xenophon bestetigts/ das solche Geburts-Festine
bey den Medern, ehe die Persianen über Asien geherr-
schet/ schon im schwange gegangen. Die Grichen

lerne-

GOtt zum Kinde annahm/ und mit dieſem Nah-
men zunennen anfing/ ſo verſicherte er mich ſeines
Gnaden-Beyſtandes/ daß er mich in aller Noth troͤ-
ſten/ und erretten wolle. Las Noth und Tod den
Fromen in jhren Rachen ſchlucken. Las es alles fuͤr
menſchlichen Augen verzweifelt ſeyn; wenn jhn nur
der HErꝛ mit Nahmen rufft/ ſo iſts als wenn ſein
Tag der Widergeburt und der erſten Benahmung
jetzt zum erſten mal gefeyret wuͤrde. Der Frome/
der in Noth/ und Tod iſt/ iſt Gottes/ GOtt iſt ſeyn.
Er hat mitten in der Noth Huͤlffe/ und im Tode das
Leben. Das verwandelt die Furcht in Zuverſicht/
und die Thraͤnen in eine Freude. Das iſt die Er-
klaͤrung der verleſenen Worte. Hieraus kommet
dieſe Lehre:

Die Frommen feyern ſo offt jhren
Geburts- und Nahmens-Tag/ als ſie deß
HERREN Huͤlffe in Noth und Tod/
vermoͤge deß in der Tauffe gemachten
Bundes/ empfinden.

Geburts-Tage und Nahmens-Tage zu feyren/
iſt beydes alt/ doch jenes das aͤlteſte. Im erſten Buch
Gen. XL.Moſeh wird Pharaonis gedacht/ der ſeinen Nahmens-
Tag zum dritten mal mit einem herꝛlichen Panquet
begangen. Das dieſes bey denen Perſianen fuͤr Al-
ters Brauches geweſen/ lehret Plato weitlaͤufftig.
Xenophon beſtetigts/ das ſolche Geburts-Feſtine
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ſchet/ ſchon im ſchwange gegangen. Die Grichen

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[[14]/0016] GOtt zum Kinde annahm/ und mit dieſem Nah- men zunennen anfing/ ſo verſicherte er mich ſeines Gnaden-Beyſtandes/ daß er mich in aller Noth troͤ- ſten/ und erretten wolle. Las Noth und Tod den Fromen in jhren Rachen ſchlucken. Las es alles fuͤr menſchlichen Augen verzweifelt ſeyn; wenn jhn nur der HErꝛ mit Nahmen rufft/ ſo iſts als wenn ſein Tag der Widergeburt und der erſten Benahmung jetzt zum erſten mal gefeyret wuͤrde. Der Frome/ der in Noth/ und Tod iſt/ iſt Gottes/ GOtt iſt ſeyn. Er hat mitten in der Noth Huͤlffe/ und im Tode das Leben. Das verwandelt die Furcht in Zuverſicht/ und die Thraͤnen in eine Freude. Das iſt die Er- klaͤrung der verleſenen Worte. Hieraus kommet dieſe Lehre: Die Frommen feyern ſo offt jhren Geburts- und Nahmens-Tag/ als ſie deß HERREN Huͤlffe in Noth und Tod/ vermoͤge deß in der Tauffe gemachten Bundes/ empfinden. Geburts-Tage und Nahmens-Tage zu feyren/ iſt beydes alt/ doch jenes das aͤlteſte. Im erſten Buch Moſeh wird Pharaonis gedacht/ der ſeinen Nahmens- Tag zum dritten mal mit einem herꝛlichen Panquet begangen. Das dieſes bey denen Perſianen fuͤr Al- ters Brauches geweſen/ lehret Plato weitlaͤufftig. Xenophon beſtetigts/ das ſolche Geburts-Feſtine bey den Medern, ehe die Perſianen uͤber Aſien geherꝛ- ſchet/ ſchon im ſchwange gegangen. Die Grichen lerne- Gen. XL.

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Zitationshilfe: Gerlach, Benjamin: Sterbe- und Begräbnüß-Tag. Breslau, 1669, S. [14]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354525/16>, abgerufen am 21.11.2024.