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Gerlach, Benjamin: Sterbe- und Begräbnüß-Tag. Breslau, 1669.

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daß sie auch entlich jhren andern Widergeburts-Tag
im Tode eben so gläubig feyren wolten? Lernet heu-
te nach der Art deß Reiches Christi/ jhren jetzigen
Begräbnüß-Tag als einen Nahmens-Tag getrost
begehen. Der seelige Nahmen jhrer Anna Ca-
tharina
gläntzet ewig in dem Himmel. Jhre
Leuchte verleschet nimmer. Die Alten pflegeten
jhre oder der jhren Geburts- und Nahmens-Tage
mit gewissen Bräuchen zu begehen. Sie zündeten
den Göttern Weyrauch an. (m) Sie schütteten die
hertzlichsten Wüntsche auß. (n) Sie hielten fröliche
Mäler. (o) Sie theilten angenehme Geschencke
auß. Hellanicus schenckte dem Amasi eine Blumen
Crone; Epidicus seiner Geliebten einen guldenen
Ring. (p) Sie trugen jhre Sardonicher, und hencke-
ten jhnen helle Ampeln/ und Lichter auff. (q) Zündet
an den Weyrauch eures Gebetes/ und opfferts eurem
GOtt in der guldenen Schale eures gläubigen Her-
tzens. Tretet mit einem Danck-Gebet für sein Ant-
litz/ daß Er euch die Gnade eures keuschen Ehe-Se-
gens gelifert/ und denselben so wol gepfleget/ daß Er
in seiner Hand ewig bleibet/ und ein Theil von eurer
Seelen schon im Himmel habet/ weil jhr noch auff
Erden lebet. Schüttet eure Wüntsche für GOtt
auß. Wüntschet eurer seeligsten zu jhrem herrlichen
Leben Glück. Wüntschet jhren Gebeinen eine süsse
Ruhe/ und das der HErr selbige bewahre. Wünt-
schet euch einen heroischen Glauben/ diesen Riß/ als
eine der grösten Wolthaten zuerkennen. Feyret
das wolleben und süsse Mal eures guten Gewissens/

daß
D 2

daß ſie auch entlich jhren andern Widergeburts-Tag
im Tode eben ſo glaͤubig feyren wolten? Lernet heu-
te nach der Art deß Reiches Chriſti/ jhren jetzigen
Begraͤbnuͤß-Tag als einen Nahmens-Tag getroſt
begehen. Der ſeelige Nahmen jhrer Anna Ca-
tharina
glaͤntzet ewig in dem Himmel. Jhre
Leuchte verleſchet nimmer. Die Alten pflegeten
jhre oder der jhren Geburts- und Nahmens-Tage
mit gewiſſen Braͤuchen zu begehen. Sie zuͤndeten
den Goͤttern Weyrauch an. (m) Sie ſchuͤtteten die
hertzlichſten Wuͤntſche auß. (n) Sie hielten froͤliche
Maͤler. (o) Sie theilten angenehme Geſchencke
auß. Hellanicus ſchenckte dem Amaſi eine Blumen
Crone; Epidicus ſeiner Geliebten einen guldenen
Ring. (p) Sie trugen jhre Sardonicher, und hencke-
ten jhnen helle Ampeln/ und Lichter auff. (q) Zuͤndet
an den Weyrauch eures Gebetes/ und opfferts eurem
GOtt in der guldenen Schale eures glaͤubigen Her-
tzens. Tretet mit einem Danck-Gebet fuͤr ſein Ant-
litz/ daß Er euch die Gnade eures keuſchen Ehe-Se-
gens gelifert/ und denſelben ſo wol gepfleget/ daß Er
in ſeiner Hand ewig bleibet/ und ein Theil von eurer
Seelen ſchon im Himmel habet/ weil jhr noch auff
Erden lebet. Schuͤttet eure Wuͤntſche fuͤr GOtt
auß. Wuͤntſchet eurer ſeeligſten zu jhrem herꝛlichen
Leben Gluͤck. Wuͤntſchet jhren Gebeinen eine ſuͤſſe
Ruhe/ und das der HErꝛ ſelbige bewahre. Wuͤnt-
ſchet euch einen heroiſchen Glauben/ dieſen Riß/ als
eine der groͤſten Wolthaten zuerkennen. Feyret
das wolleben und ſuͤſſe Mal eures guten Gewiſſens/

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[[25]/0027] daß ſie auch entlich jhren andern Widergeburts-Tag im Tode eben ſo glaͤubig feyren wolten? Lernet heu- te nach der Art deß Reiches Chriſti/ jhren jetzigen Begraͤbnuͤß-Tag als einen Nahmens-Tag getroſt begehen. Der ſeelige Nahmen jhrer Anna Ca- tharina glaͤntzet ewig in dem Himmel. Jhre Leuchte verleſchet nimmer. Die Alten pflegeten jhre oder der jhren Geburts- und Nahmens-Tage mit gewiſſen Braͤuchen zu begehen. Sie zuͤndeten den Goͤttern Weyrauch an. ⁽m⁾ Sie ſchuͤtteten die hertzlichſten Wuͤntſche auß. ⁽n⁾ Sie hielten froͤliche Maͤler. ⁽o⁾ Sie theilten angenehme Geſchencke auß. Hellanicus ſchenckte dem Amaſi eine Blumen Crone; Epidicus ſeiner Geliebten einen guldenen Ring. ⁽p⁾ Sie trugen jhre Sardonicher, und hencke- ten jhnen helle Ampeln/ und Lichter auff. ⁽q⁾ Zuͤndet an den Weyrauch eures Gebetes/ und opfferts eurem GOtt in der guldenen Schale eures glaͤubigen Her- tzens. Tretet mit einem Danck-Gebet fuͤr ſein Ant- litz/ daß Er euch die Gnade eures keuſchen Ehe-Se- gens gelifert/ und denſelben ſo wol gepfleget/ daß Er in ſeiner Hand ewig bleibet/ und ein Theil von eurer Seelen ſchon im Himmel habet/ weil jhr noch auff Erden lebet. Schuͤttet eure Wuͤntſche fuͤr GOtt auß. Wuͤntſchet eurer ſeeligſten zu jhrem herꝛlichen Leben Gluͤck. Wuͤntſchet jhren Gebeinen eine ſuͤſſe Ruhe/ und das der HErꝛ ſelbige bewahre. Wuͤnt- ſchet euch einen heroiſchen Glauben/ dieſen Riß/ als eine der groͤſten Wolthaten zuerkennen. Feyret das wolleben und ſuͤſſe Mal eures guten Gewiſſens/ daß D 2

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Zitationshilfe: Gerlach, Benjamin: Sterbe- und Begräbnüß-Tag. Breslau, 1669, S. [25]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354525/27>, abgerufen am 03.12.2024.