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Gerlach, Benjamin: Sterbe- und Begräbnüß-Tag. Breslau, 1669.

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borne Eickin/ auß dem Hause Groß-Pohl-
witz/ im Liegnitzischen Fürstenthumb.

Jhrer Frau Mutter Mutter Mut-
ter/ eine von Saltza/ auß dem Hause
Heidersdorff/ in Ober-Laußnitz.

Jhr erster Geburts-Tag gläntzete nicht von
so viel Ampeln ruhmwürdigster Ahnen/ als Sie
in jhrer Geburts- und Erb-Schuld/ für GOtt
nur tunckel war; Die mit Thränen befeuchtete
Gottseligkeit/ der so Christlich- als Edlen Eltern
war umb den andern Geburts-Tag vom Him-
mel besorget. Jn diesem Nahmen lieferten sie
es dem Evangelischen Ampte im Hause der H.
Dreyfaltigkeit allhier. Also wurde es durch
Wasser und Geist zu einem seeligen Kinde Gottes.
Damit fing es seinen Nahmens-Tag/ als eine
Anna Catharina im Himmel an. Es
stand in duppelter Pflege Gottes/ von innen/ und
der Eltern von aussen. Die Zeit war kurtz.
Doch kunte man darinnen/ das eine Christliche/
und vernünfftige Seele in diesem zarten Cörper-
lein wohnete/ genungsam erkennen. Jhre
holdseelig/ obgleich kindische/ Geberden/ und der
Liebkosende Anfang der Worte/ stellete ein so
annehmliches Englichen für/ welches jhre liebe

Eltern

borne Eickin/ auß dem Hauſe Groß-Pohl-
witz/ im Liegnitziſchen Fuͤrſtenthumb.

Jhrer Frau Mutter Mutter Mut-
ter/ eine von Saltza/ auß dem Hauſe
Heidersdorff/ in Ober-Laußnitz.

Jhr erſter Geburts-Tag glaͤntzete nicht von
ſo viel Ampeln ruhmwuͤrdigſter Ahnen/ als Sie
in jhrer Geburts- und Erb-Schuld/ fuͤr GOtt
nur tunckel war; Die mit Thraͤnen befeuchtete
Gottſeligkeit/ der ſo Chriſtlich- als Edlen Eltern
war umb den andern Geburts-Tag vom Him-
mel beſorget. Jn dieſem Nahmen lieferten ſie
es dem Evangeliſchen Ampte im Hauſe der H.
Dreyfaltigkeit allhier. Alſo wurde es durch
Waſſer und Geiſt zu einem ſeeligen Kinde Gottes.
Damit fing es ſeinen Nahmens-Tag/ als eine
Anna Catharina im Himmel an. Es
ſtand in duppelter Pflege Gottes/ von innen/ und
der Eltern von auſſen. Die Zeit war kurtz.
Doch kunte man darinnen/ das eine Chriſtliche/
und vernuͤnfftige Seele in dieſem zarten Coͤrper-
lein wohnete/ genungſam erkennen. Jhre
holdſeelig/ obgleich kindiſche/ Geberden/ und der
Liebkoſende Anfang der Worte/ ſtellete ein ſo
annehmliches Englichen fuͤr/ welches jhre liebe

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[[30]/0032] borne Eickin/ auß dem Hauſe Groß-Pohl- witz/ im Liegnitziſchen Fuͤrſtenthumb. Jhrer Frau Mutter Mutter Mut- ter/ eine von Saltza/ auß dem Hauſe Heidersdorff/ in Ober-Laußnitz. Jhr erſter Geburts-Tag glaͤntzete nicht von ſo viel Ampeln ruhmwuͤrdigſter Ahnen/ als Sie in jhrer Geburts- und Erb-Schuld/ fuͤr GOtt nur tunckel war; Die mit Thraͤnen befeuchtete Gottſeligkeit/ der ſo Chriſtlich- als Edlen Eltern war umb den andern Geburts-Tag vom Him- mel beſorget. Jn dieſem Nahmen lieferten ſie es dem Evangeliſchen Ampte im Hauſe der H. Dreyfaltigkeit allhier. Alſo wurde es durch Waſſer und Geiſt zu einem ſeeligen Kinde Gottes. Damit fing es ſeinen Nahmens-Tag/ als eine Anna Catharina im Himmel an. Es ſtand in duppelter Pflege Gottes/ von innen/ und der Eltern von auſſen. Die Zeit war kurtz. Doch kunte man darinnen/ das eine Chriſtliche/ und vernuͤnfftige Seele in dieſem zarten Coͤrper- lein wohnete/ genungſam erkennen. Jhre holdſeelig/ obgleich kindiſche/ Geberden/ und der Liebkoſende Anfang der Worte/ ſtellete ein ſo annehmliches Englichen fuͤr/ welches jhre liebe Eltern

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Zitationshilfe: Gerlach, Benjamin: Sterbe- und Begräbnüß-Tag. Breslau, 1669, S. [30]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354525/32>, abgerufen am 03.12.2024.