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Gerlach, Benjamin: Heimführung Der Braut Chrjstj zur Hochzeit in Himmel. Breslau, [1672].

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Außerwehlte jhrer Mutter. Wer die Gemeine der
Heiligen verlassen/ und den Glauben/ womit er JEsum für
seinen HErrn erkennet/ verläugnen wil/ der ist nicht mehr in
seiner Mutter Haus. Eine solche Seele hat sich von JEsu
verlauffen/ und ist für keine Braut dieses Königes mehr zu
schätzen. Wie lange aber eine Verlobte Christi/ sich in der
Gemeine der Heiligen auffhalten muß/ daß stehet in dem
Willen deß ewgen Bräutigams. Er hat eine jede Seele
gleich lieb/ aber er hat einer jedweden nicht ein gleiches Ziel
deß Lebens gesetzet. Diese holet er flugs auß der Tauffe/
jene bald in der Blüthe jhrer Jugend/ eine andere in dem
hohen Alter zu sich in Himmel/ wie er sihet/ daß es eines je-
den Seligkeit/ und seine Ehre erfodert. Wir lesen von
Sap. IV.
Job. V.
dem Gerechten/ welcher zeitlich stirbet/ und auch von dem/ der
im Alter zu Grabe kommt. Wenn wir in Himmel kommen
werden/ so werden wir erfahren/ daß keine Seele der andern
es mißgönnet/ daß sie in der Welt länger warten müssen.
Es wird eine jede GOtt preisen/ daß ers überall so wol ge-
machet. Sinnet ein wenig nach.

Wer mit JEsu im Himmel Hochzeit machen wil/ muß
in der Welt ein rechtes Glied seiner Kirchen seyn/ und seinen
Stand so mitten unter den Rechtgläubigen als das Reich
GOttes mitten in sich haben. Jn der Widergeburt sind
wir mit Christo verlobet/ in sein Reich die Kirche versetzet/
und des seligmachenden Glaubens theilhafftig worden. Wie
wir angefangen/ so müssen wir biß ins Ende verharren. Die
Kirche oder das Reich GOttes ist Gerechtigkeit/ Friede und
Freude im H. Geiste. Wo wir dieses finden/ wie es das
Wort GOttes außwürcket und lehret/ und die H. Sacra-
menta versigeln/ da haben wir das Braut-Haus/ die wahre
Kirche/ und wissen/ daß wir/ die wir dieser Gerechtigkeit
durch Wort und Sacramenta theilhafftig sind als eine

Braut

Außerwehlte jhrer Mutter. Wer die Gemeine der
Heiligen verlaſſen/ und den Glauben/ womit er JEſum fuͤr
ſeinen HErꝛn erkennet/ verlaͤugnen wil/ der iſt nicht mehr in
ſeiner Mutter Haus. Eine ſolche Seele hat ſich von JEſu
verlauffen/ und iſt fuͤr keine Braut dieſes Koͤniges mehr zu
ſchaͤtzen. Wie lange aber eine Verlobte Chriſti/ ſich in der
Gemeine der Heiligen auffhalten muß/ daß ſtehet in dem
Willen deß ewgen Braͤutigams. Er hat eine jede Seele
gleich lieb/ aber er hat einer jedweden nicht ein gleiches Ziel
deß Lebens geſetzet. Dieſe holet er flugs auß der Tauffe/
jene bald in der Bluͤthe jhrer Jugend/ eine andere in dem
hohen Alter zu ſich in Himmel/ wie er ſihet/ daß es eines je-
den Seligkeit/ und ſeine Ehre erfodert. Wir leſen von
Sap. IV.
Job. V.
dem Gerechten/ welcher zeitlich ſtirbet/ und auch von dem/ der
im Alter zu Grabe kom̃t. Wenn wir in Himmel kommen
werden/ ſo werden wir erfahren/ daß keine Seele der andern
es mißgoͤnnet/ daß ſie in der Welt laͤnger warten muͤſſen.
Es wird eine jede GOtt preiſen/ daß ers uͤberall ſo wol ge-
machet. Sinnet ein wenig nach.

Wer mit JEſu im Himmel Hochzeit machen wil/ muß
in der Welt ein rechtes Glied ſeiner Kirchen ſeyn/ und ſeinen
Stand ſo mitten unter den Rechtglaͤubigen als das Reich
GOttes mitten in ſich haben. Jn der Widergeburt ſind
wir mit Chriſto verlobet/ in ſein Reich die Kirche verſetzet/
und des ſeligmachenden Glaubens theilhafftig worden. Wie
wir angefangen/ ſo muͤſſen wir biß ins Ende verharren. Die
Kirche oder das Reich GOttes iſt Gerechtigkeit/ Friede und
Freude im H. Geiſte. Wo wir dieſes finden/ wie es das
Wort GOttes außwuͤrcket und lehret/ und die H. Sacra-
menta verſigeln/ da haben wir das Braut-Haus/ die wahre
Kirche/ und wiſſen/ daß wir/ die wir dieſer Gerechtigkeit
durch Wort und Sacramenta theilhafftig ſind als eine

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Zitationshilfe: Gerlach, Benjamin: Heimführung Der Braut Chrjstj zur Hochzeit in Himmel. Breslau, [1672], S. [10]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354527/10>, abgerufen am 23.11.2024.