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Gerlach, Benjamin: Heimführung Der Braut Chrjstj zur Hochzeit in Himmel. Breslau, [1672].

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Blattern/ rührten wol von dem ersten Stiche der Schlan-
gen her; aber Christus hatte sie Jhr/ die an jhn gläubte/ in
die Aehnligkeit der Mahlzeichen seines H. Leibes verwan-
delt. Glaubet/ daß alle diese Blattern an Jhrem verklär-
ten Leibe/ mehr brennen und funckeln werden/ als tausend
Diamant/ Rubinen und Perlen. Was geschach Jhr/ da
Sie starb? Sie gieng auff dem mehr als güldenen Braut-
Wagen der Engel auß der Welt. Wo ist Sie? Bey Jh-
rem Könige im Himmel. Wir kommen zum

II. Haupt-Stücke und betrachten
Die Freunde der Braut.

UNd Jhre Gespielen die Jungfrauen/ die Jhr
nachgehen/ führet man zu dir. Man führet
Sie mit Freude und Wonne/ und gehen in deß
Königes Pallast.
Hierinnen wird angedeutet dieser
Freunde Stand/ jhr Glück/ jhre Gemüts-Bewegung Was
unsere deutsche Bibel Gespielen heisset/ daß heisset im Grun-
de Freunde. Jhr Stand ist/ daß sie Jungfrauen sind/
welche der Braut nachgehen. Die Jungfrauschafft deß
Leibes ist ein unvergleichliches Kleinod. Eine solche Seele
ist ein Seraph unter den Menschen/ eine Rose unter den
Dornen/ und stellet ein Paradiß in dieser verfluchten Welt
für. Jedoch ist hier nicht so wol von der Jungfrauschafft
deß Leibes/ als deß Gemütes geredet. Es lebe eines ausser
oder inner der Ehe/ wenn er der Braut JEsus nachgehet/
und wie sie im Glauben rein/ im Leben heilig/ in der Be-
käntnüß beständig ist/ so ist er eine Freundin der Braut
und eine himmlische Jungfrau? Hievon sagt Johannes:
Sie sind Jungfrauen/ und folgen dem Lamme nach/
wo es hingehet.
Diese sind es/ welche sich nicht beflecket

haben/
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Blattern/ ruͤhrten wol von dem erſten Stiche der Schlan-
gen her; aber Chriſtus hatte ſie Jhr/ die an jhn glaͤubte/ in
die Aehnligkeit der Mahlzeichen ſeines H. Leibes verwan-
delt. Glaubet/ daß alle dieſe Blattern an Jhrem verklaͤr-
ten Leibe/ mehr brennen und funckeln werden/ als tauſend
Diamant/ Rubinen und Perlen. Was geſchach Jhr/ da
Sie ſtarb? Sie gieng auff dem mehr als guͤldenen Braut-
Wagen der Engel auß der Welt. Wo iſt Sie? Bey Jh-
rem Koͤnige im Himmel. Wir kommen zum

II. Haupt-Stuͤcke und betrachten
Die Freunde der Braut.

UNd Jhre Geſpielen die Jungfrauen/ die Jhr
nachgehen/ fuͤhret man zu dir. Man fuͤhret
Sie mit Freude und Wonne/ und gehen in deß
Koͤniges Pallaſt.
Hierinnen wird angedeutet dieſer
Freunde Stand/ jhr Gluͤck/ jhre Gemuͤts-Bewegung Was
unſere deutſche Bibel Geſpielen heiſſet/ daß heiſſet im Grun-
de Freunde. Jhr Stand iſt/ daß ſie Jungfrauen ſind/
welche der Braut nachgehen. Die Jungfrauſchafft deß
Leibes iſt ein unvergleichliches Kleinod. Eine ſolche Seele
iſt ein Seraph unter den Menſchen/ eine Roſe unter den
Dornen/ und ſtellet ein Paradiß in dieſer verfluchten Welt
fuͤr. Jedoch iſt hier nicht ſo wol von der Jungfrauſchafft
deß Leibes/ als deß Gemuͤtes geredet. Es lebe eines auſſer
oder inner der Ehe/ wenn er der Braut JEſus nachgehet/
und wie ſie im Glauben rein/ im Leben heilig/ in der Be-
kaͤntnuͤß beſtaͤndig iſt/ ſo iſt er eine Freundin der Braut
und eine himmliſche Jungfrau? Hievon ſagt Johannes:
Sie ſind Jungfrauen/ und folgen dem Lamme nach/
wo es hingehet.
Dieſe ſind es/ welche ſich nicht beflecket

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[[21]/0021] Blattern/ ruͤhrten wol von dem erſten Stiche der Schlan- gen her; aber Chriſtus hatte ſie Jhr/ die an jhn glaͤubte/ in die Aehnligkeit der Mahlzeichen ſeines H. Leibes verwan- delt. Glaubet/ daß alle dieſe Blattern an Jhrem verklaͤr- ten Leibe/ mehr brennen und funckeln werden/ als tauſend Diamant/ Rubinen und Perlen. Was geſchach Jhr/ da Sie ſtarb? Sie gieng auff dem mehr als guͤldenen Braut- Wagen der Engel auß der Welt. Wo iſt Sie? Bey Jh- rem Koͤnige im Himmel. Wir kommen zum II. Haupt-Stuͤcke und betrachten Die Freunde der Braut. UNd Jhre Geſpielen die Jungfrauen/ die Jhr nachgehen/ fuͤhret man zu dir. Man fuͤhret Sie mit Freude und Wonne/ und gehen in deß Koͤniges Pallaſt. Hierinnen wird angedeutet dieſer Freunde Stand/ jhr Gluͤck/ jhre Gemuͤts-Bewegung Was unſere deutſche Bibel Geſpielen heiſſet/ daß heiſſet im Grun- de Freunde. Jhr Stand iſt/ daß ſie Jungfrauen ſind/ welche der Braut nachgehen. Die Jungfrauſchafft deß Leibes iſt ein unvergleichliches Kleinod. Eine ſolche Seele iſt ein Seraph unter den Menſchen/ eine Roſe unter den Dornen/ und ſtellet ein Paradiß in dieſer verfluchten Welt fuͤr. Jedoch iſt hier nicht ſo wol von der Jungfrauſchafft deß Leibes/ als deß Gemuͤtes geredet. Es lebe eines auſſer oder inner der Ehe/ wenn er der Braut JEſus nachgehet/ und wie ſie im Glauben rein/ im Leben heilig/ in der Be- kaͤntnuͤß beſtaͤndig iſt/ ſo iſt er eine Freundin der Braut und eine himmliſche Jungfrau? Hievon ſagt Johannes: Sie ſind Jungfrauen/ und folgen dem Lamme nach/ wo es hingehet. Dieſe ſind es/ welche ſich nicht beflecket haben/ C iij

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Zitationshilfe: Gerlach, Benjamin: Heimführung Der Braut Chrjstj zur Hochzeit in Himmel. Breslau, [1672], S. [21]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354527/21>, abgerufen am 21.11.2024.