Gerlach, Benjamin: Heimführung Der Braut Chrjstj zur Hochzeit in Himmel. Breslau, [1672].und bate unter dem Kusse seiner Hand/ Er mochte Also eilte JESUS mit seiner Braut auß deß
und bate unter dem Kuſſe ſeiner Hand/ Er mochte Alſo eilte JESUS mit ſeiner Braut auß deß
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und bate unter dem Kuſſe ſeiner Hand/ Er mochte
Jhr doch dieſe letzte Bitte in der Sterbligkeit ge-
wehren/ und fuͤr Jhre Hochzeit auff den Tag Jh-
rer Begraͤbnuͤß alle ſeine Sorge wenden. Deß
Nachts hat Sie ſich Jhrem GOTT/ nach Jhrer
gewoͤhnlichen Andacht/ hertzlich befohlen/ und gantz
wol geruhet. Am 20. Febr. fruͤh gegen ſechs klagte
Sie etwas uͤber Beſchwerligkeit und uͤbel ſeyn deß
Magens. Jn einem Augenblick/ raffte Jhr ein
hefftiger Schlag-Fluß/ Geſicht/ Gehoͤr und Spra-
che auff einmal weg. GOtt aber nahm Sie ½ ſie-
ben drauff unter der Unbſtehenden hertzlichem Ge-
bete in ſeine heilge Armen gantz ſanffte/ Jhres Al-
ters 19. Jahr weniger 6. Wochen 3. Tage/ in Him̃el.
Alſo eilte JESUS mit ſeiner Braut auß
dieſer Welt. Hebt auff dieſe erſtarreten Gebeine/
es ſind Glieder Jhres Braͤutgams JEſu. Setzet
Sie in Jhr jrꝛdiſches Schlaff-Gemach. Bleibet/
Jhr Betruͤbten/ mit eurem Glauben bey dem Thro-
ne deß groſſen GOttes ſtehen. Sehet eur wol auß-
geſtattetes Kind/ ergetzet euch ob eurer wol verſorg-
ten Braut und Freundin. All Jhr Jubel und Lob-
Geſang preiſet nicht ſo wol Jhre unaußſprechliche
Gluͤckſeligkeit/ als Sie euch ſelig nachzufolgen locken.
Stehet in eurem JEſu feſte/ ſteiget durch Niedertre-
tung der Welt und eures gantz betruͤbten Geiſtes/
als durch gewiſſe Staffeln jmmer naher gen Him̃el.
GOtt aber erſetze bey jhnen allen jhren erlidtenen
Verluſt/ mit ſeiner Gnade und nimmer vergaͤng-
lichen Guͤte/ auff daß Jhre Haͤuſer/ Leib und Seel
deß
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