Mauschwitz, Karl Siegmund von: Schuldiger/ Aber/ ach leider! Breslau, [1672].falle mich dessen willen schuldig und gerne unter- Warlich/ die Erwegung deß vorhin erfreulichen Zu- helffen
falle mich deſſen willen ſchuldig und gerne unter- Warlich/ die Erwegung deß vorhin erfreulichen Zu- helffen
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falle mich deſſen willen ſchuldig und gerne unter-
werffen/ indem er beſſer als ich ſelbſten/ wiſſen
und verſtehen wird/ was zu meiner Wolfahrt
dinlich iſt: Daß war der dazumal erwuͤntſchte Anfang
eintziges genaueren Verbindnuͤſſes/ ſo anjetzo leider in all-
zu herbe Traurigkeit verwandelt iſt.
Warlich/ die Erwegung deß vorhin erfreulichen Zu-
ſtandes/ machet daß der Unfall faſt unvergleichlich/ faſt
unertraͤglich ſcheinet. Infelicisſimum genus eſt infor-
tunii fuisſe felicem ſaget Boethius, das bitterſte in unſe-
rem Ungluͤcke iſt das andencken der genoſſenen Gluͤckſelig-
keit. Ja ich ſage frey herauß/ daß ich nicht glaͤube/ daß
einige Mittel und endſchafft vor unſere Thraͤnen und
Seufftzen zufinden waͤren/ wenn wir annoch in den Fin-
ſternuͤſſen der von aller Wahrheit weit entferneten Hei-
den lebeten/ wenn wir glauben muͤſten/ das zugleich mit
dem Leibe/ eine ſo edle Seele verginge/ und in nichts ver-
wandelt wuͤrde/ weil wir aber als Chriſten/ dem Hoͤch-
ſten ſey danck/ wiſſen/ das der Tod/ welcher uns allen ge-
mein iſt/ bey den Frommen nichtes anders als ein Anfang
zu groͤſſerer Vergnuͤgung kan genennet werden/ ſo muͤſſen
wir ja umb unſers Wolſtandes willen/ der Hochſeligſten
Jungfrau Sommerfeldin jhre eigene anderwertige
Gluͤckſeligkeit nicht muͤßgoͤnnen: Es waͤre faſt uͤbel ge-
handelt/ wenn ich einen Freund/ dem ich doch ſelbſt nicht
helffen
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