Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mauschwitz, Karl Siegmund von: Schuldiger/ Aber/ ach leider! Breslau, [1672].

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

lich/ diesem angestelleten Trauer-Actui haben beywohnen
wollen: Es werden sich selbte ingesammt/ aller eyfrigsten
und möglichsten Demerirung unfehlbar hinwiederumb
zu versicheren haben. Unter dessen verhoffet der Hoch-
leidtragende Herr Vater/
sie allerseits in seinem
Trauer Hause höchster Mögligkeit noch ferner zu be-
dienen.

Jch aber schlüsse diese meine schuldige und letzte Dinst-
Leistung/ so ich in diesem Leben/ dem seligen Cörper erzei-
gen kan/ mit diesen wenigen Worten:

JN deiner frischen Zeit und schönen Frühlings
Jahren/
Hat dich deß Höchsten Schluß gemacht zu
einer Braut.
Doch weil du allzufrüh deß Todes Macht er-
fahren/
Hat dich deß Höchsten Schluß dem Him-
mel anvertraut.
Der Schmertz ist schwer und groß/ der uns
durch dich erreicht/
Doch selig ist dein Tausch/ wo Welt dem
Himmel weicht.


lich/ dieſem angeſtelleten Trauer-Actui haben beywohnen
wollen: Es werden ſich ſelbte ingeſam̃t/ aller eyfrigſten
und moͤglichſten Demerirung unfehlbar hinwiederumb
zu verſicheren haben. Unter deſſen verhoffet der Hoch-
leidtragende Herꝛ Vater/
ſie allerſeits in ſeinem
Trauer Hauſe hoͤchſter Moͤgligkeit noch ferner zu be-
dienen.

Jch aber ſchluͤſſe dieſe meine ſchuldige und letzte Dinſt-
Leiſtung/ ſo ich in dieſem Leben/ dem ſeligen Coͤrper erzei-
gen kan/ mit dieſen wenigen Worten:

JN deiner friſchen Zeit und ſchoͤnen Fruͤhlings
Jahren/
Hat dich deß Hoͤchſten Schluß gemacht zu
einer Braut.
Doch weil du allzufruͤh deß Todes Macht er-
fahren/
Hat dich deß Hoͤchſten Schluß dem Him-
mel anvertraut.
Der Schmertz iſt ſchwer und groß/ der uns
durch dich erreicht/
Doch ſelig iſt dein Tauſch/ wo Welt dem
Himmel weicht.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsThanks" n="1">
        <p><pb facs="#f0018" n="[18]"/>
lich/ die&#x017F;em ange&#x017F;telleten Trauer-<hi rendition="#aq">Actui</hi> haben beywohnen<lb/>
wollen: Es werden &#x017F;ich &#x017F;elbte inge&#x017F;am&#x0303;t/ aller eyfrig&#x017F;ten<lb/>
und mo&#x0364;glich&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Demeri</hi>rung unfehlbar hinwiederumb<lb/>
zu ver&#x017F;icheren haben. Unter de&#x017F;&#x017F;en verhoffet der <hi rendition="#fr">Hoch-<lb/>
leidtragende Her&#xA75B; Vater/</hi> &#x017F;ie aller&#x017F;eits in &#x017F;einem<lb/>
Trauer Hau&#x017F;e ho&#x0364;ch&#x017F;ter Mo&#x0364;gligkeit noch ferner zu be-<lb/>
dienen.</p><lb/>
        <p>Jch aber &#x017F;chlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e die&#x017F;e meine &#x017F;chuldige und letzte Din&#x017F;t-<lb/>
Lei&#x017F;tung/ &#x017F;o ich in die&#x017F;em Leben/ dem &#x017F;eligen Co&#x0364;rper erzei-<lb/>
gen kan/ mit die&#x017F;en wenigen Worten:</p><lb/>
        <lg type="poem">
          <l> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">J</hi>N deiner fri&#x017F;chen Zeit und &#x017F;cho&#x0364;nen Fru&#x0364;hlings</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr">Jahren/</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr">Hat dich deß Ho&#x0364;ch&#x017F;ten Schluß gemacht zu</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr">einer Braut.</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr">Doch weil du allzufru&#x0364;h deß Todes Macht er-</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr">fahren/</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr">Hat dich deß Ho&#x0364;ch&#x017F;ten Schluß dem Him-</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr">mel anvertraut.</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr">Der Schmertz i&#x017F;t &#x017F;chwer und groß/ der uns</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr">durch dich erreicht/</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr">Doch &#x017F;elig i&#x017F;t dein Tau&#x017F;ch/ wo Welt dem</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr">Himmel weicht.</hi> </l>
        </lg><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[18]/0018] lich/ dieſem angeſtelleten Trauer-Actui haben beywohnen wollen: Es werden ſich ſelbte ingeſam̃t/ aller eyfrigſten und moͤglichſten Demerirung unfehlbar hinwiederumb zu verſicheren haben. Unter deſſen verhoffet der Hoch- leidtragende Herꝛ Vater/ ſie allerſeits in ſeinem Trauer Hauſe hoͤchſter Moͤgligkeit noch ferner zu be- dienen. Jch aber ſchluͤſſe dieſe meine ſchuldige und letzte Dinſt- Leiſtung/ ſo ich in dieſem Leben/ dem ſeligen Coͤrper erzei- gen kan/ mit dieſen wenigen Worten: JN deiner friſchen Zeit und ſchoͤnen Fruͤhlings Jahren/ Hat dich deß Hoͤchſten Schluß gemacht zu einer Braut. Doch weil du allzufruͤh deß Todes Macht er- fahren/ Hat dich deß Hoͤchſten Schluß dem Him- mel anvertraut. Der Schmertz iſt ſchwer und groß/ der uns durch dich erreicht/ Doch ſelig iſt dein Tauſch/ wo Welt dem Himmel weicht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/354529
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/354529/18
Zitationshilfe: Mauschwitz, Karl Siegmund von: Schuldiger/ Aber/ ach leider! Breslau, [1672], S. [18]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354529/18>, abgerufen am 21.11.2024.