Schröer, Friedrich : Wahre Christenthums-Bezeugung. Zittau, 1664.Abdanckung. Zum Troste im Leiden. Zum Leben im Scheiden.O seliger Gebrauch! O wunder kräfftige Würckung. Ey was kan nun in der Welt/ Gott so sehr verhöhnen/ Daß dis Blut/ mein LöseGelt Könte nicht versöhnen? Welche That ist übrig noch Die nicht der Tod leschet? Welche Schuld auch Himmel hoch/ Die nicht dis Blut wäschet? Nun bey diesem Wasser trug Sie auch Feuer/ das war Wie
Abdanckung. Zum Troſte im Leiden. Zum Leben im Scheiden.O ſeliger Gebrauch! O wunder kraͤfftige Wuͤrckung. Ey was kan nun in der Welt/ Gott ſo ſehr verhoͤhnen/ Daß dis Blut/ mein LoͤſeGelt Koͤnte nicht verſoͤhnen? Welche That iſt uͤbrig noch Die nicht der Tod leſchet? Welche Schuld auch Himmel hoch/ Die nicht dis Blut waͤſchet? Nun bey dieſem Waſſer trug Sie auch Feuer/ das war Wie
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Abdanckung.
Zum Troſte im Leiden. Zum Leben im Scheiden.
O ſeliger Gebrauch! O wunder kraͤfftige Wuͤrckung.
Mit dieſem Waſſer wurden alle ihre Gebrechen geheilet; Die-
ſes Waſſers Annehmligkeit/ machte Ihr aller Welt Wolluſt zu
bitterer Galle. Es leſchte in ihr aus alle Phantaſei der Ey-
telkeit/ und alle unordentliche Liebe zum Zeitlichen. Dieſes
Waſſer wuſch ſie wohl/ daß ſie Schneeweiß ward von ih-
ren Suͤnden. Dieſes Waſſer machte ihren Mund in aller
Traurigkeit froͤlich/ und verjuͤngete ſie wie einen Adeler/ in taͤgli-
cher Erneuerung des heiligen Geiſtes/ und Ehnlich-werdung
Jeſu Chriſti. Krafft dieſes Waſſers durſtete ſie nicht in ih-
rer Kranckheit. Krafft dieſes Waſſers lebete Sie in ihrem
Sterben/ denn es ward ihr ein Brunn des Waſſers/ das ins
Ewige Leben qvillet. Krafft dieſes Waſſers muſte die Suͤnde
verſchwinden/ die Helle erleſchen/ der Tod ſich ſchaͤmen/ der
Teuffel verſtummen/ und ſich packen/ ſo ofte dieſe Liebhaberin
Jeſu Chriſti/ der mit ſeinem Blute wohlgefuͤlleten Glaubens-
Eymer weiſete.
Ey was kan nun in der Welt/
Gott ſo ſehr verhoͤhnen/
Daß dis Blut/ mein LoͤſeGelt
Koͤnte nicht verſoͤhnen?
Welche That iſt uͤbrig noch
Die nicht der Tod leſchet?
Welche Schuld auch Himmel hoch/
Die nicht dis Blut waͤſchet?
Nun bey dieſem Waſſer trug Sie auch Feuer/ das war
Ihr ſehnliches HimmelGieben und Verlangen nach der
Ewigen Seeligkeit.
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