Kleiner, Johann Georg: Die doppelte Glückseligkeit der Gerechten. Brieg, 1722.der Gerechten. halter aller Dinge/ sehr lässet angelegen seyn/ wie sie mögenerhalten/ und immer fortgepflantzet werden. Jnsonderheit aber nimmt er sich seiner Frommen/ Gerechten und Gläubi- gen/ die er am besten/ als ein weiser Erforscher/ nach seiner Weiß-2. Tim. 2. v. 19. heit/ Allwissenheit und Allsehenheit erkennet und kennet/ hertz- lich an/ vor sie zu sorgen und sie zu erhalten. Er sorget aber vor sie auf dreyerley Art und Weise. (a.) Vor und bey ihrer Geburt. Er lässet sie in Mut- (b.) Nach ihrer Geburt. Denn wie wir von Natur ver- C 3
der Gerechten. halter aller Dinge/ ſehr laͤſſet angelegen ſeyn/ wie ſie moͤgenerhalten/ und immer fortgepflantzet werden. Jnſonderheit aber nimmt er ſich ſeiner Frommen/ Gerechten und Glaͤubi- gen/ die er am beſten/ als ein weiſer Erforſcher/ nach ſeiner Weiß-2. Tim. 2. v. 19. heit/ Allwiſſenheit und Allſehenheit erkennet und kennet/ hertz- lich an/ vor ſie zu ſorgen und ſie zu erhalten. Er ſorget aber vor ſie auf dreyerley Art und Weiſe. (a.) Vor und bey ihrer Geburt. Er laͤſſet ſie in Mut- (b.) Nach ihrer Geburt. Denn wie wir von Natur ver- C 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0021" n="21"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Gerechten.</hi></fw><lb/> halter aller Dinge/ ſehr laͤſſet angelegen ſeyn/ wie ſie moͤgen<lb/> erhalten/ und immer fortgepflantzet werden. Jnſonderheit<lb/> aber nimmt er ſich ſeiner Frommen/ Gerechten und Glaͤubi-<lb/> gen/ die er am beſten/ als ein weiſer Erforſcher/ nach ſeiner Weiß-<note place="right">2. <hi rendition="#aq">Tim. 2.<lb/> v.</hi> 19.</note><lb/> heit/ Allwiſſenheit und Allſehenheit erkennet und kennet/ hertz-<lb/> lich an/ vor ſie zu ſorgen und ſie zu erhalten. <hi rendition="#fr">Er ſorget aber<lb/> vor ſie auf dreyerley Art und Weiſe.</hi></p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">(a.)</hi></hi><hi rendition="#fr">Vor und bey ihrer Geburt.</hi> Er laͤſſet ſie in Mut-<lb/> ter-Leibe wunderbar empfangen werden/ darinnen zunehmen/<lb/> bis ſie zu ihrer Vollkommenheit gelanget: als denn fuͤhret er<lb/> ſie/ wie aus einem vorhin engen Wohnhauſe/ auf diß breite<lb/> Rund der Erden/ und laͤſſet ſie gluͤcklich gebohren werden/<lb/> daß ſie es mit Hiob zu bewundern/ und ihm daruͤber mit dem<note place="right"><hi rendition="#aq">Job. 10.<lb/> v. 8 ‒ 12.<lb/> Pſal. 139.<lb/> v.</hi> 14.</note><lb/> Koͤnige David zu dancken/ hohe Urſache haben.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">(b.)</hi></hi><hi rendition="#fr">Nach ihrer Geburt.</hi> Denn wie wir von Natur<lb/> alle/ wegen des geſchehenen Suͤnden-Falls Adams und Evaͤ/<lb/> unſerer erſten Stamm-Eltern/ nur unter die Zahl der Unge-<lb/> rechten gehoͤren; So <hi rendition="#fr">ſorget er vor uns</hi> nach ſeiner groſſen<lb/> Liebe und Guͤte/ daß wir durch ſein Wort/ und die heiligen<lb/> Sacramenta zu ſeinem Gnaden-Reich geſammlet/ und darin-<lb/> nen mit Glauben und allerley Chriſtlichen Tugenden ſchoͤn und<lb/> herrlich an unſern <hi rendition="#fr">Seelen,</hi> wie ſeine Kinder und ſein Eigen-<lb/> thum/ geſchmuͤcket und gezieret werden. <hi rendition="#fr">Er ſorget</hi> vor unſern<lb/><hi rendition="#fr">Leib:</hi> Denn er thut taͤglich ſeine milde Hand auf/ und erfuͤllet<note place="right"><hi rendition="#aq">Pſal. 145.<lb/> v.</hi> 16.</note><lb/> alles was da lebet/ mit Wohlgefallen: Er ſpeiſet/ traͤncket/<lb/> bekleidet und erhaͤlt uns gar wunderbar. Seiner wunderba-<lb/> ren Vorſorge haben wir Spur und Kennzeichen an dem ge-<lb/> rechten Jacob/ gerechten Elia/ und der frommen Waͤyſe Eſther.<lb/> Der erſte gieng mit einem Stabe uͤber den Jordan/ und kam<note place="right"><hi rendition="#aq">Geneſ 32.<lb/> v. 10.<lb/> 1. Reg. 17.<lb/> v.</hi> 4. 6.</note><lb/> als ein Herr zweyer Heere zuruͤcke: Der ander muſte ſich bey<lb/> der theuren Zeit auf den Befehl des HErrn am Bach Crith<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C 3</fw><fw place="bottom" type="catch">ver-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [21/0021]
der Gerechten.
halter aller Dinge/ ſehr laͤſſet angelegen ſeyn/ wie ſie moͤgen
erhalten/ und immer fortgepflantzet werden. Jnſonderheit
aber nimmt er ſich ſeiner Frommen/ Gerechten und Glaͤubi-
gen/ die er am beſten/ als ein weiſer Erforſcher/ nach ſeiner Weiß-
heit/ Allwiſſenheit und Allſehenheit erkennet und kennet/ hertz-
lich an/ vor ſie zu ſorgen und ſie zu erhalten. Er ſorget aber
vor ſie auf dreyerley Art und Weiſe.
2. Tim. 2.
v. 19.
(a.) Vor und bey ihrer Geburt. Er laͤſſet ſie in Mut-
ter-Leibe wunderbar empfangen werden/ darinnen zunehmen/
bis ſie zu ihrer Vollkommenheit gelanget: als denn fuͤhret er
ſie/ wie aus einem vorhin engen Wohnhauſe/ auf diß breite
Rund der Erden/ und laͤſſet ſie gluͤcklich gebohren werden/
daß ſie es mit Hiob zu bewundern/ und ihm daruͤber mit dem
Koͤnige David zu dancken/ hohe Urſache haben.
Job. 10.
v. 8 ‒ 12.
Pſal. 139.
v. 14.
(b.) Nach ihrer Geburt. Denn wie wir von Natur
alle/ wegen des geſchehenen Suͤnden-Falls Adams und Evaͤ/
unſerer erſten Stamm-Eltern/ nur unter die Zahl der Unge-
rechten gehoͤren; So ſorget er vor uns nach ſeiner groſſen
Liebe und Guͤte/ daß wir durch ſein Wort/ und die heiligen
Sacramenta zu ſeinem Gnaden-Reich geſammlet/ und darin-
nen mit Glauben und allerley Chriſtlichen Tugenden ſchoͤn und
herrlich an unſern Seelen, wie ſeine Kinder und ſein Eigen-
thum/ geſchmuͤcket und gezieret werden. Er ſorget vor unſern
Leib: Denn er thut taͤglich ſeine milde Hand auf/ und erfuͤllet
alles was da lebet/ mit Wohlgefallen: Er ſpeiſet/ traͤncket/
bekleidet und erhaͤlt uns gar wunderbar. Seiner wunderba-
ren Vorſorge haben wir Spur und Kennzeichen an dem ge-
rechten Jacob/ gerechten Elia/ und der frommen Waͤyſe Eſther.
Der erſte gieng mit einem Stabe uͤber den Jordan/ und kam
als ein Herr zweyer Heere zuruͤcke: Der ander muſte ſich bey
der theuren Zeit auf den Befehl des HErrn am Bach Crith
ver-
Pſal. 145.
v. 16.
Geneſ 32.
v. 10.
1. Reg. 17.
v. 4. 6.
C 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |