Kleiner, Johann Georg: Die doppelte Glückseligkeit der Gerechten. Brieg, 1722.der Gerechten. gütige Vorsorge ihres treuen GOttes in den herrlichen Gna-den-Stand seiner Gerechten versetzet/ da Sie in der Hei- ligen Tauffe Christum, als ihren Schild des Heyls, undPs. 18. v. 36. den Rock der Gerechtigkeit, ergriffen und angezogen. Je höher Sie Jhr Leben brachte/ je desto mehr Spuren vernahm Sie seiner gnädigen Vorsorge/ Beschirmung und Vertheidi- gung/ in allen Jhrem Vornehmen/ widrigen Zufällen/ und zugestossenen letzten Todes-Stunde. Die glückliche Auferzie- hung bey Jhren Hoch-Freyherrlichen Eltern, die erwünscht- getroffene und vergnügt-geführte Hoch-Freyherrliche Ehe/ mit Jhrem (Pleniß. cum Tit.) Hertzgeliebtesten Herrn Gemahl, und die vielfältig glücklich geschehene Genesung gesunder Stamm-und Geschlechts-Zweige ihrer Kinder/ hielt Sie alles vor sonderbare Kennzeichen seiner väterlichen Vorsoxge. Die wunderbare Errettung aus mancher in ihrer Jugend zugestos- senen harten Kranckheit/ aus manchen andern sich hart erei- gneten Zufällen/ und stürmenden Unglücks-Wettern/ hielt Sie vor lauter Gnadenreiche Beschirmungen seiner Rechten. Ja der kräfftige Beystand seines Heiligen Geistes in Jhrer langwierig angehaltenen letzten Kranckheit/ und darauf erfolg- ten letzten Todes-Stunde war die kräfftigste und mächtigste Vertheidigung seines Arms. Sie hatte zwar wol in Jh- rem Leben mit keinem sichtbarlichen Feinde zu kämpffen und zu streiten: nichts desto weniger war um Sie/ wie um alle Ge- rechte/ der höllische Raub-Vogel der Satan/ sehr geschäff- tig/ mit offtmals loßgedruckten feurigen schädlichen PfeilenEphes. 6. v. 16. Sie zu verletzen/ und die geistliche Zions-Burg ihres gläubi- gen | Hertzens zu bestürmen/ indem er Sie bey allzugrosser eingefundenen Hertzens-Angst, und Jhr fast zu lange wäh- rendem Creutze zur Zaghafftigkeit und Kleinmüthigkeit [zu] bringen suchte. Aber auch allhier ließ sich Jhr treuer GOtt/ als D 2
der Gerechten. guͤtige Vorſorge ihres treuen GOttes in den herrlichen Gna-den-Stand ſeiner Gerechten verſetzet/ da Sie in der Hei- ligen Tauffe Chriſtum, als ihren Schild des Heyls, undPſ. 18. v. 36. den Rock der Gerechtigkeit, ergriffen und angezogen. Je hoͤher Sie Jhr Leben brachte/ je deſto mehr Spuren vernahm Sie ſeiner gnaͤdigen Vorſorge/ Beſchirmung und Vertheidi- gung/ in allen Jhrem Vornehmen/ widrigen Zufaͤllen/ und zugeſtoſſenen letzten Todes-Stunde. Die gluͤckliche Auferzie- hung bey Jhren Hoch-Freyherrlichen Eltern, die erwuͤnſcht- getroffene und vergnuͤgt-gefuͤhrte Hoch-Freyherrliche Ehe/ mit Jhrem (Pleniß. cum Tit.) Hertzgeliebteſten Herrn Gemahl, und die vielfaͤltig gluͤcklich geſchehene Geneſung geſunder Stamm-und Geſchlechts-Zweige ihrer Kinder/ hielt Sie alles vor ſonderbare Kennzeichen ſeiner vaͤterlichen Vorſoxge. Die wunderbare Errettung aus mancher in ihrer Jugend zugeſtoſ- ſenen harten Kranckheit/ aus manchen andern ſich hart erei- gneten Zufaͤllen/ und ſtuͤrmenden Ungluͤcks-Wettern/ hielt Sie vor lauter Gnadenreiche Beſchirmungen ſeiner Rechten. Ja der kraͤfftige Beyſtand ſeines Heiligen Geiſtes in Jhrer langwierig angehaltenen letzten Kranckheit/ und darauf erfolg- ten letzten Todes-Stunde war die kraͤfftigſte und maͤchtigſte Vertheidigung ſeines Arms. Sie hatte zwar wol in Jh- rem Leben mit keinem ſichtbarlichen Feinde zu kaͤmpffen und zu ſtreiten: nichts deſto weniger war um Sie/ wie um alle Ge- rechte/ der hoͤlliſche Raub-Vogel der Satan/ ſehr geſchaͤff- tig/ mit offtmals loßgedruckten feurigen ſchaͤdlichen PfeilenEpheſ. 6. v. 16. Sie zu verletzen/ und die geiſtliche Zions-Burg ihres glaͤubi- gen | Hertzens zu beſtuͤrmen/ indem er Sie bey allzugroſſer eingefundenen Hertzens-Angſt, und Jhr faſt zu lange waͤh- rendem Creutze zur Zaghafftigkeit und Kleinmuͤthigkeit [zu] bringen ſuchte. Aber auch allhier ließ ſich Jhr treuer GOtt/ als D 2
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ligen Tauffe Chriſtum, als ihren Schild des Heyls, und
den Rock der Gerechtigkeit, ergriffen und angezogen. Je
hoͤher Sie Jhr Leben brachte/ je deſto mehr Spuren vernahm
Sie ſeiner gnaͤdigen Vorſorge/ Beſchirmung und Vertheidi-
gung/ in allen Jhrem Vornehmen/ widrigen Zufaͤllen/ und
zugeſtoſſenen letzten Todes-Stunde. Die gluͤckliche Auferzie-
hung bey Jhren Hoch-Freyherrlichen Eltern, die erwuͤnſcht-
getroffene und vergnuͤgt-gefuͤhrte Hoch-Freyherrliche Ehe/ mit
Jhrem (Pleniß. cum Tit.) Hertzgeliebteſten Herrn Gemahl,
und die vielfaͤltig gluͤcklich geſchehene Geneſung geſunder
Stamm-und Geſchlechts-Zweige ihrer Kinder/ hielt Sie alles
vor ſonderbare Kennzeichen ſeiner vaͤterlichen Vorſoxge. Die
wunderbare Errettung aus mancher in ihrer Jugend zugeſtoſ-
ſenen harten Kranckheit/ aus manchen andern ſich hart erei-
gneten Zufaͤllen/ und ſtuͤrmenden Ungluͤcks-Wettern/ hielt Sie
vor lauter Gnadenreiche Beſchirmungen ſeiner Rechten.
Ja der kraͤfftige Beyſtand ſeines Heiligen Geiſtes in Jhrer
langwierig angehaltenen letzten Kranckheit/ und darauf erfolg-
ten letzten Todes-Stunde war die kraͤfftigſte und maͤchtigſte
Vertheidigung ſeines Arms. Sie hatte zwar wol in Jh-
rem Leben mit keinem ſichtbarlichen Feinde zu kaͤmpffen und zu
ſtreiten: nichts deſto weniger war um Sie/ wie um alle Ge-
rechte/ der hoͤlliſche Raub-Vogel der Satan/ ſehr geſchaͤff-
tig/ mit offtmals loßgedruckten feurigen ſchaͤdlichen Pfeilen
Sie zu verletzen/ und die geiſtliche Zions-Burg ihres glaͤubi-
gen | Hertzens zu beſtuͤrmen/ indem er Sie bey allzugroſſer
eingefundenen Hertzens-Angſt, und Jhr faſt zu lange waͤh-
rendem Creutze zur Zaghafftigkeit und Kleinmuͤthigkeit zu
bringen ſuchte. Aber auch allhier ließ ſich Jhr treuer GOtt/
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Pſ. 18. v. 36.
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