Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Schmuck, Vincentius: Leichpredigt Vber den Spruch Apocal. 14. Leipzig, 1621.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Leichpredigt

Kranckheiten vberfallen worden/ tragen vnd schleppen
müssen: Hat aber nicht weniger/ wann jhme der trewe
Gott auff- vnd ausgeholffen/ jederzeit seinem Beruff
trewlich vnd vnverdrossen nachsetzen wollen.

Wie er denn eben die nechstverwichene NewJahrs-
Meß/ vngeschewt allerhand gefahr/ sich hieher naher
Leipzig erhoben/ seiner geschefft in die acht tage abge-
wartet: biß er darnach mit Leibesschwachheit angegrif-
fen vnd lagerhafftig worden/ in dem jhn ein hitzig Fie-
ber angestossen/ welches täglich je mehr vnd mehr zu-
genommen/ also daß ob gleich die Medici mit adhibi-
rung der medicamenten trewen besten fleiß angewen-
det/ doch keine verbesserung zu spüren gewesen/ dadurch
er verursachet worden/ sich beförderst mit dem lieben
Gott zu versöhnen/ vnd vmb ein seliges ende/ so es
Gott also gefellig were/ sich anzunemen/ hat auch hier-
auff gegen dem zu jhm erforderten Prediger seine Beich-
te mit jnniglicher Andacht gethan/ vnd das heilige Hoch-
wirdige Sacrament von jhm empfangen.

Folgends hat es sich mit seiner Kranckheit jmmer
gefehrlicher angelassen/ Also daß er hernacher am 18.
dieses Monats Januarij früe zwischen 2. vnd 3. Vhr in
Gott sanfft vnd selig entschlaffen/ seines Alters nu-
mehr im 30. Jahr.

Also ist er nun/ wie vorgehört/ allererst ein rech-
ter Seliger/ nach dem er im Herrn verstorben vnd
abgeschieden ist/ dessen Seele ist in GOttes Hand/
vnd der Leib erwartet der frölichen Aufferstehung an
jenem Tage.

Vnter

Leichpredigt

Kranckheiten vberfallen worden/ tragen vnd ſchleppen
muͤſſen: Hat aber nicht weniger/ wann jhme der trewe
Gott auff- vnd ausgeholffen/ jederzeit ſeinem Beruff
trewlich vnd vnverdroſſen nachſetzen wollen.

Wie er denn eben die nechſtverwichene NewJahrs-
Meß/ vngeſchewt allerhand gefahr/ ſich hieher naher
Leipzig erhoben/ ſeiner geſchefft in die acht tage abge-
wartet: biß er darnach mit Leibesſchwachheit angegrif-
fen vnd lagerhafftig worden/ in dem jhn ein hitzig Fie-
ber angeſtoſſen/ welches taͤglich je mehr vnd mehr zu-
genommen/ alſo daß ob gleich die Medici mit adhibi-
rung der medicamenten trewen beſten fleiß angewen-
det/ doch keine verbeſſerung zu ſpuͤren geweſen/ dadurch
er verurſachet worden/ ſich befoͤrderſt mit dem lieben
Gott zu verſoͤhnen/ vnd vmb ein ſeliges ende/ ſo es
Gott alſo gefellig were/ ſich anzunemen/ hat auch hier-
auff gegen dem zu jhm erforderten Prediger ſeine Beich-
te mit jnniglicher Andacht gethan/ vnd das heilige Hoch-
wirdige Sacrament von jhm empfangen.

Folgends hat es ſich mit ſeiner Kranckheit jmmer
gefehrlicher angelaſſen/ Alſo daß er hernacher am 18.
dieſes Monats Januarij fruͤe zwiſchen 2. vnd 3. Vhr in
Gott ſanfft vnd ſelig entſchlaffen/ ſeines Alters nu-
mehr im 30. Jahr.

Alſo iſt er nun/ wie vorgehoͤrt/ allererſt ein rech-
ter Seliger/ nach dem er im Herrn verſtorben vnd
abgeſchieden iſt/ deſſen Seele iſt in GOttes Hand/
vnd der Leib erwartet der froͤlichen Aufferſtehung an
jenem Tage.

Vnter

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0018" n="[18]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Leichpredigt</hi></fw><lb/>
Kranckheiten vberfallen worden/ tragen vnd &#x017F;chleppen<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en: Hat aber nicht weniger/ wann jhme der trewe<lb/>
Gott auff- vnd ausgeholffen/ jederzeit &#x017F;einem Beruff<lb/>
trewlich vnd vnverdro&#x017F;&#x017F;en nach&#x017F;etzen wollen.</p><lb/>
          <p>Wie er denn eben die nech&#x017F;tverwichene NewJahrs-<lb/>
Meß/ vnge&#x017F;chewt allerhand gefahr/ &#x017F;ich hieher naher<lb/>
Leipzig erhoben/ &#x017F;einer ge&#x017F;chefft in die acht tage abge-<lb/>
wartet: biß er darnach mit Leibes&#x017F;chwachheit angegrif-<lb/>
fen vnd lagerhafftig worden/ in dem jhn ein hitzig Fie-<lb/>
ber ange&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en/ welches ta&#x0364;glich je mehr vnd mehr zu-<lb/>
genommen/ al&#x017F;o daß ob gleich die <hi rendition="#aq">Medici</hi> mit <hi rendition="#aq">adhibi-</hi><lb/>
rung der <hi rendition="#aq">medicamenten</hi> trewen be&#x017F;ten fleiß angewen-<lb/>
det/ doch keine verbe&#x017F;&#x017F;erung zu &#x017F;pu&#x0364;ren gewe&#x017F;en/ dadurch<lb/>
er verur&#x017F;achet worden/ &#x017F;ich befo&#x0364;rder&#x017F;t mit dem lieben<lb/>
Gott zu ver&#x017F;o&#x0364;hnen/ vnd vmb ein &#x017F;eliges ende/ &#x017F;o es<lb/>
Gott al&#x017F;o gefellig were/ &#x017F;ich anzunemen/ hat auch hier-<lb/>
auff gegen dem zu jhm erforderten Prediger &#x017F;eine Beich-<lb/>
te mit jnniglicher Andacht gethan/ vnd das heilige Hoch-<lb/>
wirdige Sacrament von jhm empfangen.</p><lb/>
          <p>Folgends hat es &#x017F;ich mit &#x017F;einer Kranckheit jmmer<lb/>
gefehrlicher angela&#x017F;&#x017F;en/ Al&#x017F;o daß er hernacher am 18.<lb/>
die&#x017F;es Monats Januarij fru&#x0364;e zwi&#x017F;chen 2. vnd 3. Vhr in<lb/>
Gott &#x017F;anfft vnd &#x017F;elig ent&#x017F;chlaffen/ &#x017F;eines Alters nu-<lb/>
mehr im 30. Jahr.</p><lb/>
          <p>Al&#x017F;o i&#x017F;t er nun/ wie vorgeho&#x0364;rt/ allerer&#x017F;t ein rech-<lb/>
ter Seliger/ nach dem er im <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herrn</hi></hi> ver&#x017F;torben vnd<lb/>
abge&#x017F;chieden i&#x017F;t/ de&#x017F;&#x017F;en Seele i&#x017F;t in GOttes Hand/<lb/>
vnd der Leib erwartet der fro&#x0364;lichen Auffer&#x017F;tehung an<lb/>
jenem Tage.</p><lb/>
          <fw type="catch" place="bottom">Vnter</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[[18]/0018] Leichpredigt Kranckheiten vberfallen worden/ tragen vnd ſchleppen muͤſſen: Hat aber nicht weniger/ wann jhme der trewe Gott auff- vnd ausgeholffen/ jederzeit ſeinem Beruff trewlich vnd vnverdroſſen nachſetzen wollen. Wie er denn eben die nechſtverwichene NewJahrs- Meß/ vngeſchewt allerhand gefahr/ ſich hieher naher Leipzig erhoben/ ſeiner geſchefft in die acht tage abge- wartet: biß er darnach mit Leibesſchwachheit angegrif- fen vnd lagerhafftig worden/ in dem jhn ein hitzig Fie- ber angeſtoſſen/ welches taͤglich je mehr vnd mehr zu- genommen/ alſo daß ob gleich die Medici mit adhibi- rung der medicamenten trewen beſten fleiß angewen- det/ doch keine verbeſſerung zu ſpuͤren geweſen/ dadurch er verurſachet worden/ ſich befoͤrderſt mit dem lieben Gott zu verſoͤhnen/ vnd vmb ein ſeliges ende/ ſo es Gott alſo gefellig were/ ſich anzunemen/ hat auch hier- auff gegen dem zu jhm erforderten Prediger ſeine Beich- te mit jnniglicher Andacht gethan/ vnd das heilige Hoch- wirdige Sacrament von jhm empfangen. Folgends hat es ſich mit ſeiner Kranckheit jmmer gefehrlicher angelaſſen/ Alſo daß er hernacher am 18. dieſes Monats Januarij fruͤe zwiſchen 2. vnd 3. Vhr in Gott ſanfft vnd ſelig entſchlaffen/ ſeines Alters nu- mehr im 30. Jahr. Alſo iſt er nun/ wie vorgehoͤrt/ allererſt ein rech- ter Seliger/ nach dem er im Herrn verſtorben vnd abgeſchieden iſt/ deſſen Seele iſt in GOttes Hand/ vnd der Leib erwartet der froͤlichen Aufferſtehung an jenem Tage. Vnter

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/358766
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/358766/18
Zitationshilfe:	Schmuck, Vincentius: Leichpredigt Vber den Spruch Apocal. 14. Leipzig, 1621, S. [18]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358766/18>, abgerufen am 21.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.