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Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686.

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Elisabeth.
würde wieder aufferstehen/ nach dem Worte des Pro-Es. 26, 19.
pheten: HERR deine todten werden leben/ und mit dem
Leichnam aufferstehen. Man machet einem unterscheid
unter den Ehren-Graden derer Seeligen/ ob schon die
Seeligkeit an sich selbst allen gemein. Die Papisten eig-
nen absonderliche Kronen/ die sie aureolas nennen/ denen
Lehrern/ Märteren und Jungfrauen/ und wollen auch
wissen/ an welchen Leibes-theil sie werden zu sehen seyn.
(o) Hiernach fragte Unsere Seelige nicht/ sondern wahr
zu frieden/ daß Sie mit Seel und Leib selig zu werden bof-
fete. Denen Jungfrauen sollen zu Rom Bürger-Mei-
ster und Keyser/ auch wenn sie auff jhrem Triumph-Wa-
gen gesessen/ und von denen überwundenen die Siegs-
Zeichen mit jhnen gebracht/ auff dem Wege gewichen sein.
(p) Unsere selige Jungfrau hatte guug/ daß Sie für dem
HERRN wandeln und bey Ihm seyn solte/ es mochte
um andere Ehre stehen/ wie es wolte. Sie war ver-
sichert/ jhr wandeln für dem HENRN würde stets wä-
ren/ und Sie würde Jhm ohn Ende in vollkommener
Gerechtigkeit und Heiligkeit gefallen. Hierdurch ward
Sie desto ruhiger in dem HERRN. O glückselige
Elisabeth! konte man sagen von der Landgräffin in Thü-
ringen/ da jhr JESUS in einem lieblichen Traume
vorkommen und sie angeredet: Komm meine geliebte Eli-
sabeth/ und gehe ein in die dir zubereitete Hütten. (q) O
glückselige Elisabeth! können wir auch sagen von unser
Seeligen/ welcher auch durch einen lieblichen Traum jhr

fe-
(o) Vid. Gerh. Conf. Cath. L. II. Part. II. Art. X. c. 2.
(p) Hieron. lib. I. contra Jovin. cit. Leonh. Coq. Comment. in
Aug. de C. D. Lib. III. c.
5.
(q) Gryph. Dissert. funebr. p. 395. e Bonfin.
E 3

Eliſabeth.
wuͤrde wieder aufferſtehen/ nach dem Worte des Pro-Eſ. 26, 19.
pheten: HERR deine todten werden leben/ und mit dem
Leichnam aufferſtehen. Man machet einem unterſcheid
unter den Ehren-Graden derer Seeligen/ ob ſchon die
Seeligkeit an ſich ſelbſt allen gemein. Die Papiſten eig-
nen abſonderliche Kronen/ die ſie aureolas nennen/ denen
Lehrern/ Maͤrteren und Jungfrauen/ und wollen auch
wiſſen/ an welchen Leibes-theil ſie werden zu ſehen ſeyn.
(o) Hiernach fragte Unſere Seelige nicht/ ſondern wahr
zu frieden/ daß Sie mit Seel und Leib ſelig zu werden bof-
fete. Denen Jungfrauen ſollen zu Rom Buͤrger-Mei-
ſter und Keyſer/ auch wenn ſie auff jhrem Triumph-Wa-
gen geſeſſen/ und von denen uͤberwundenen die Siegs-
Zeichen mit jhnen gebracht/ auff dem Wege gewichen ſein.
(p) Unſere ſelige Jungfrau hatte guug/ daß Sie fuͤr dem
HERRN wandeln und bey Ihm ſeyn ſolte/ es mochte
um andere Ehre ſtehen/ wie es wolte. Sie war ver-
ſichert/ jhr wandeln fuͤr dem HENRN wuͤrde ſtets waͤ-
ren/ und Sie wuͤrde Jhm ohn Ende in vollkommener
Gerechtigkeit und Heiligkeit gefallen. Hierdurch ward
Sie deſto ruhiger in dem HERRN. O gluͤckſelige
Eliſabeth! konte man ſagen von der Landgraͤffin in Thuͤ-
ringen/ da jhr JESUS in einem lieblichen Traume
vorkommen und ſie angeredet: Komm meine geliebte Eli-
ſabeth/ und gehe ein in die dir zubereitete Huͤtten. (q) O
gluͤckſelige Eliſabeth! koͤnnen wir auch ſagen von unſer
Seeligen/ welcher auch durch einen lieblichen Traum jhr

fe-
(o) Vid. Gerh. Conf. Cath. L. II. Part. II. Art. X. c. 2.
(p) Hieron. lib. I. contra Jovin. cit. Leonh. Coq. Comment. in
Aug. de C. D. Lib. III. c.
5.
(q) Gryph. Diſſert. funebr. p. 395. è Bonfin.
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[37/0037] Eliſabeth. wuͤrde wieder aufferſtehen/ nach dem Worte des Pro- pheten: HERR deine todten werden leben/ und mit dem Leichnam aufferſtehen. Man machet einem unterſcheid unter den Ehren-Graden derer Seeligen/ ob ſchon die Seeligkeit an ſich ſelbſt allen gemein. Die Papiſten eig- nen abſonderliche Kronen/ die ſie aureolas nennen/ denen Lehrern/ Maͤrteren und Jungfrauen/ und wollen auch wiſſen/ an welchen Leibes-theil ſie werden zu ſehen ſeyn. (o) Hiernach fragte Unſere Seelige nicht/ ſondern wahr zu frieden/ daß Sie mit Seel und Leib ſelig zu werden bof- fete. Denen Jungfrauen ſollen zu Rom Buͤrger-Mei- ſter und Keyſer/ auch wenn ſie auff jhrem Triumph-Wa- gen geſeſſen/ und von denen uͤberwundenen die Siegs- Zeichen mit jhnen gebracht/ auff dem Wege gewichen ſein. (p) Unſere ſelige Jungfrau hatte guug/ daß Sie fuͤr dem HERRN wandeln und bey Ihm ſeyn ſolte/ es mochte um andere Ehre ſtehen/ wie es wolte. Sie war ver- ſichert/ jhr wandeln fuͤr dem HENRN wuͤrde ſtets waͤ- ren/ und Sie wuͤrde Jhm ohn Ende in vollkommener Gerechtigkeit und Heiligkeit gefallen. Hierdurch ward Sie deſto ruhiger in dem HERRN. O gluͤckſelige Eliſabeth! konte man ſagen von der Landgraͤffin in Thuͤ- ringen/ da jhr JESUS in einem lieblichen Traume vorkommen und ſie angeredet: Komm meine geliebte Eli- ſabeth/ und gehe ein in die dir zubereitete Huͤtten. (q) O gluͤckſelige Eliſabeth! koͤnnen wir auch ſagen von unſer Seeligen/ welcher auch durch einen lieblichen Traum jhr fe- Eſ. 26, 19. (o) Vid. Gerh. Conf. Cath. L. II. Part. II. Art. X. c. 2. (p) Hieron. lib. I. contra Jovin. cit. Leonh. Coq. Comment. in Aug. de C. D. Lib. III. c. 5. (q) Gryph. Diſſert. funebr. p. 395. è Bonfin. E 3

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Zitationshilfe: Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358833/37>, abgerufen am 03.12.2024.