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Langen, Samuel: Die Selige Glaubitzin. Schlichtingsheim, 1693.

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Leichen-Predigt.
kan man nicht weniger/ an der gantzen Welt/ zum Rit-
ter/ werden. Dann alles/ was/ von GOTT/ geboh-
ren ist/ überwindet die Welt/ und unser Glaube ist der
Sieg/ der die Welt überwunden hat. Wer ist aber/ der
die Welt überwindet/ ohne/ der da glaubet/ daß JESUS
GOttes Sohn ist? 1. Joh. V, 4. 5. O glückseelige Sieger/
die dergestalt überwinden! Die haben/ als die alleredelsten
Ritter/ die unverwelckliche Krone/ von der Hand des
HErrn/ zugewarten/ welcher sich und andere/ der Heilige
Paulus versichert: Jch habe einen guten Kampff gekämpf-
fet/ ich habe den Lauff vollendet/ ich hab Glauben gehal-
ten. Hinfort ist mir beygelegt die Kron der Gerechtigkeit/
welche mir der HErr/ an jenem Tage/ der gerechte Richter/
geben wird; Nicht aber mir allein/ sondern auch allen/ die
seine Erscheinung lieb haben. II. Tim. IV, 7. 8.

So hat auch die Heilig- und seeligste Ehe keinen andern
Grund/ als den Glauben. (Glauben kömmet her/ in unser Mutter-
Sprache/ vom geloben/ weil es das sicherste und beste Votum
und Gelübde ist/ dadurch man sich/ gegen den Allerhöchsten
GOtt/ verpflichtet. Denn gleich wie sich der Sohn GOttes/ im
Glauben/ ewiglich/ mit uns/ verlobet. Hos. II, 19. 20. Also
geloben auch wir ihm hinwiederumb/ durch den Glauben/ daß
wir ihm hold/ treu und gehorsam/ bleiben wollen/ in Ewigkeit.
Drumb da König/ David/ im Ps. 76. v. 10. seinen Glauben zu
erkennen gegeben hatte/ wie er innen werde/ wenn er ruffe
und bete/ daß GOtt sein GOtt sey/ wie er des HErrn Wort
rühme/ und/ auff GOtt/ hoffe/ und sich nicht fürchte/ so setzet
er hinzu: Jch habe dir GOTT gelobet/ daß ich dir dancken
will. Und ermahnet uns alle/ zu solchem geloben; Gelobet/
sagt er/ und haltet dem HErrn/ eurm GOtt/ alle/ die ihr umb
ihn her seyd. Psalm. 6. v. 12. Fessel. Part. II. Conc. Funebr. p 527)

Der

Leichen-Predigt.
kan man nicht weniger/ an der gantzen Welt/ zum Rit-
ter/ werden. Dann alles/ was/ von GOTT/ geboh-
ren iſt/ uͤberwindet die Welt/ und unſer Glaube iſt der
Sieg/ der die Welt uͤberwunden hat. Wer iſt aber/ der
die Welt uͤberwindet/ ohne/ der da glaubet/ daß JESUS
GOttes Sohn iſt? 1. Joh. V, 4. 5. O gluͤckſeelige Sieger/
die dergeſtalt uͤberwinden! Die haben/ als die alleredelſten
Ritter/ die unverwelckliche Krone/ von der Hand des
HErꝛn/ zugewarten/ welcher ſich und andere/ der Heilige
Paulus verſichert: Jch habe einen guten Kampff gekaͤmpf-
fet/ ich habe den Lauff vollendet/ ich hab Glauben gehal-
ten. Hinfort iſt mir beygelegt die Kron deꝛ Gerechtigkeit/
welche mir der HErꝛ/ an jenem Tage/ der gerechte Richter/
geben wird; Nicht aber mir allein/ ſondern auch allen/ die
ſeine Erſcheinung lieb haben. II. Tim. IV, 7. 8.

So hat auch die Heilig- und ſeeligſte Ehe keinen andern
Grund/ als den Glauben. (Glauben koͤm̃et her/ in unſer Mutter-
Sprache/ vom geloben/ weil es das ſicherſte und beſte Votum
und Geluͤbde iſt/ dadurch man ſich/ gegen den Allerhoͤchſten
GOtt/ verpflichtet. Deñ gleich wie ſich der Sohn GOttes/ im
Glauben/ ewiglich/ mit uns/ verlobet. Hoſ. II, 19. 20. Alſo
geloben auch wir ihm hinwiederumb/ durch den Glauben/ daß
wir ihm hold/ treu und gehorſam/ bleiben wollen/ in Ewigkeit.
Drumb da Koͤnig/ David/ im Pſ. 76. v. 10. ſeinen Glauben zu
erkennen gegeben hatte/ wie er innen werde/ wenn er ruffe
und bete/ daß GOtt ſein GOtt ſey/ wie er des HErꝛn Wort
ruͤhme/ und/ auff GOtt/ hoffe/ und ſich nicht fuͤrchte/ ſo ſetzet
er hinzu: Jch habe dir GOTT gelobet/ daß ich dir dancken
will. Und ermahnet uns alle/ zu ſolchem geloben; Gelobet/
ſagt er/ und haltet dem HErꝛn/ eurm GOtt/ alle/ die ihr umb
ihn her ſeyd. Pſalm. 6. v. 12. Feſſel. Part. II. Conc. Funebr. p 527)

Der
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[15/0015] Leichen-Predigt. kan man nicht weniger/ an der gantzen Welt/ zum Rit- ter/ werden. Dann alles/ was/ von GOTT/ geboh- ren iſt/ uͤberwindet die Welt/ und unſer Glaube iſt der Sieg/ der die Welt uͤberwunden hat. Wer iſt aber/ der die Welt uͤberwindet/ ohne/ der da glaubet/ daß JESUS GOttes Sohn iſt? 1. Joh. V, 4. 5. O gluͤckſeelige Sieger/ die dergeſtalt uͤberwinden! Die haben/ als die alleredelſten Ritter/ die unverwelckliche Krone/ von der Hand des HErꝛn/ zugewarten/ welcher ſich und andere/ der Heilige Paulus verſichert: Jch habe einen guten Kampff gekaͤmpf- fet/ ich habe den Lauff vollendet/ ich hab Glauben gehal- ten. Hinfort iſt mir beygelegt die Kron deꝛ Gerechtigkeit/ welche mir der HErꝛ/ an jenem Tage/ der gerechte Richter/ geben wird; Nicht aber mir allein/ ſondern auch allen/ die ſeine Erſcheinung lieb haben. II. Tim. IV, 7. 8. So hat auch die Heilig- und ſeeligſte Ehe keinen andern Grund/ als den Glauben. (Glauben koͤm̃et her/ in unſer Mutter- Sprache/ vom geloben/ weil es das ſicherſte und beſte Votum und Geluͤbde iſt/ dadurch man ſich/ gegen den Allerhoͤchſten GOtt/ verpflichtet. Deñ gleich wie ſich der Sohn GOttes/ im Glauben/ ewiglich/ mit uns/ verlobet. Hoſ. II, 19. 20. Alſo geloben auch wir ihm hinwiederumb/ durch den Glauben/ daß wir ihm hold/ treu und gehorſam/ bleiben wollen/ in Ewigkeit. Drumb da Koͤnig/ David/ im Pſ. 76. v. 10. ſeinen Glauben zu erkennen gegeben hatte/ wie er innen werde/ wenn er ruffe und bete/ daß GOtt ſein GOtt ſey/ wie er des HErꝛn Wort ruͤhme/ und/ auff GOtt/ hoffe/ und ſich nicht fuͤrchte/ ſo ſetzet er hinzu: Jch habe dir GOTT gelobet/ daß ich dir dancken will. Und ermahnet uns alle/ zu ſolchem geloben; Gelobet/ ſagt er/ und haltet dem HErꝛn/ eurm GOtt/ alle/ die ihr umb ihn her ſeyd. Pſalm. 6. v. 12. Feſſel. Part. II. Conc. Funebr. p 527) Der

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Zitationshilfe: Langen, Samuel: Die Selige Glaubitzin. Schlichtingsheim, 1693, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/359520/15>, abgerufen am 21.11.2024.