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Langen, Samuel: Die Selige Glaubitzin. Schlichtingsheim, 1693.

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PERSONALIA.
napel leidet sie in ihrer Schulen/ keinen Blutgieri-
gen Nero nimmt sie in ihre Gesellschafft/ keinen ge-
winnsichtigen Vespasian kan sie vertragen. Nach
hohen Stande siehet sie niemahlen/ und wenn sie
mit demselben prangen möchte/ weisen ihre Demü-
thige Geberden/ daß sie anderen zu Trost und Hülf-
fe sich dessen bedienen. Die von GOtt verliehe-
nen Gaben braucht Sie allein zur Ehre GOttes/
und verachtet die mit scheinbaren Tugenden ver-
kapten Laster. Sie lehret die Jhrigen von der
Welt sich abziehen/ wenn andere in sündlichen Ey-
telkeiten ersoffen/ tägliche Wollüste opffern. Ja
wenn sich ein Welt-Kind hierüber verwundern und
sie fragen möchte/ worzu sie doch erschaffen? Wird
sie gewiß mit dem Welt-Weisen Anaxagora antwor-
ten: Ut coelum spectem, daß ich nach dem rechten
Vaterlande sehe.

Die vornehme Ankunfft/ der rühmlich geführ-
te Lebens-Wandel/ und dessen Hochseeliger Be-
schluß der in GOtt ruhenden Hoch-Edelgebohr-
nen/ Sitt- und Tugend-begabten Frauen/
Frau Mariana Glaubitzin/ gebohrnen
von Stoschin/ auff Dalckau/ Baune/ und

Groß-

PERSONALIA.
napel leidet ſie in ihrer Schulen/ keinen Blutgieri-
gen Nero nimmt ſie in ihre Geſellſchafft/ keinen ge-
winnſichtigen Veſpaſian kan ſie vertragen. Nach
hohen Stande ſiehet ſie niemahlen/ und wenn ſie
mit demſelben prangen moͤchte/ weiſen ihre Demuͤ-
thige Geberden/ daß ſie anderen zu Troſt und Huͤlf-
fe ſich deſſen bedienen. Die von GOtt verliehe-
nen Gaben braucht Sie allein zur Ehre GOttes/
und verachtet die mit ſcheinbaren Tugenden ver-
kapten Laſter. Sie lehret die Jhrigen von der
Welt ſich abziehen/ wenn andere in ſuͤndlichen Ey-
telkeiten erſoffen/ taͤgliche Wolluͤſte opffern. Ja
wenn ſich ein Welt-Kind hieruͤber verwundern und
ſie fragen moͤchte/ worzu ſie doch erſchaffen? Wird
ſie gewiß mit dem Welt-Weiſen Anaxagora antwor-
ten: Ut cœlum ſpectem, daß ich nach dem rechten
Vaterlande ſehe.

Die vornehme Ankunfft/ der ruͤhmlich gefuͤhr-
te Lebens-Wandel/ und deſſen Hochſeeliger Be-
ſchluß der in GOtt ruhenden Hoch-Edelgebohr-
nen/ Sitt- und Tugend-begabten Frauen/
Frau Mariana Glaubitzin/ gebohrnen
von Stoſchin/ auff Dalckau/ Baune/ und

Groß-
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[[66]/0066] PERSONALIA. napel leidet ſie in ihrer Schulen/ keinen Blutgieri- gen Nero nimmt ſie in ihre Geſellſchafft/ keinen ge- winnſichtigen Veſpaſian kan ſie vertragen. Nach hohen Stande ſiehet ſie niemahlen/ und wenn ſie mit demſelben prangen moͤchte/ weiſen ihre Demuͤ- thige Geberden/ daß ſie anderen zu Troſt und Huͤlf- fe ſich deſſen bedienen. Die von GOtt verliehe- nen Gaben braucht Sie allein zur Ehre GOttes/ und verachtet die mit ſcheinbaren Tugenden ver- kapten Laſter. Sie lehret die Jhrigen von der Welt ſich abziehen/ wenn andere in ſuͤndlichen Ey- telkeiten erſoffen/ taͤgliche Wolluͤſte opffern. Ja wenn ſich ein Welt-Kind hieruͤber verwundern und ſie fragen moͤchte/ worzu ſie doch erſchaffen? Wird ſie gewiß mit dem Welt-Weiſen Anaxagora antwor- ten: Ut cœlum ſpectem, daß ich nach dem rechten Vaterlande ſehe. Die vornehme Ankunfft/ der ruͤhmlich gefuͤhr- te Lebens-Wandel/ und deſſen Hochſeeliger Be- ſchluß der in GOtt ruhenden Hoch-Edelgebohr- nen/ Sitt- und Tugend-begabten Frauen/ Frau Mariana Glaubitzin/ gebohrnen von Stoſchin/ auff Dalckau/ Baune/ und Groß-

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Zitationshilfe: Langen, Samuel: Die Selige Glaubitzin. Schlichtingsheim, 1693, S. [66]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/359520/66>, abgerufen am 24.11.2024.