Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Langen, Samuel: Die Selige Glaubitzin. Schlichtingsheim, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite

PERSONALIA.
Herren D. Beckers/ Glogauischen Craysses wohlbe-
stelten Physici Ordinarij, Raths und Cur bedienet.
Nachdem aber kein Medicament seine rechte opera-
tion
mehr zeigen/ und Sie dennoch nichts unterlas-
sen wolte/ was zu consolation dero Hochgeliebten
Herren Gemahls und der werthesten Anverwand-
ten gedeyen könte/ resolvirte Sie die warme Bad-
Cur/ zu dehrer Gebrauch den 6. Augusti, Sie nach
Hirschberg verreiset/ jedoch vorher selbigen Orthes
Medicum Land und Stadt-Physicum, (Tit.) Herrn
Doctor Süssenbach consulirt, welcher zwar Jhr zu
wieder nicht gäntzlich abrathen/ aber doch auch nicht
mehr als ein oder zweymahl das Bad zulassen
wollen/ da dann die Seelige Frau selbst gewahr
werdende/ daß es Jhrer Kranckheit nicht zuträg-
lich/ sonder Verzug die Rück-Reisse beschlossen/ und
den 13. Augusti in Dalckau wieder angelanget. Wie
ein vorhin baufälliges Gebäude/ wenn es gerittelt
und geschittelt wird/ so viel leichter in Fall gerahten
kan: Also gieng es auch mit der Seeligsten Frau
von Glaubitzin/ je mehr Mittel adhibirt worden/ je
grössere Schwachheiten funden sich/ so gar daß die
viel beygetragene getreue Sorgen wohlgedachten
Herren Doct: Beckers/ bey mehr und mehr abneh-

menden

PERSONALIA.
Herꝛen D. Beckers/ Glogauiſchen Crayſſes wohlbe-
ſtelten Phyſici Ordinarij, Raths und Cur bedienet.
Nachdem aber kein Medicament ſeine rechte opera-
tion
mehr zeigen/ und Sie dennoch nichts unterlaſ-
ſen wolte/ was zu conſolation dero Hochgeliebten
Herꝛen Gemahls und der wertheſten Anverwand-
ten gedeyen koͤnte/ reſolvirte Sie die warme Bad-
Cur/ zu dehrer Gebrauch den 6. Auguſti, Sie nach
Hirſchberg verꝛeiſet/ jedoch vorher ſelbigen Orthes
Medicum Land und Stadt-Phyſicum, (Tit.) Herꝛn
Doctor Suͤſſenbach conſulirt, welcher zwar Jhr zu
wieder nicht gaͤntzlich abrathen/ aber doch auch nicht
mehr als ein oder zweymahl das Bad zulaſſen
wollen/ da dann die Seelige Frau ſelbſt gewahr
werdende/ daß es Jhrer Kranckheit nicht zutraͤg-
lich/ ſonder Verzug die Ruͤck-Reiſſe beſchloſſen/ und
den 13. Auguſti in Dalckau wieder angelanget. Wie
ein vorhin baufaͤlliges Gebaͤude/ wenn es gerittelt
und geſchittelt wird/ ſo viel leichter in Fall gerahten
kan: Alſo gieng es auch mit der Seeligſten Frau
von Glaubitzin/ je mehr Mittel adhibirt worden/ je
groͤſſere Schwachheiten funden ſich/ ſo gar daß die
viel beygetragene getreue Sorgen wohlgedachten
Herꝛen Doct: Beckers/ bey mehr und mehr abneh-

menden
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <p><pb facs="#f0074" n="[74]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">PERSONALIA.</hi></hi></fw><lb/>
Her&#xA75B;en <hi rendition="#aq">D.</hi> Beckers/ Glogaui&#x017F;chen Cray&#x017F;&#x017F;es wohlbe-<lb/>
&#x017F;telten <hi rendition="#aq">Phy&#x017F;ici Ordinarij,</hi> Raths und Cur bedienet.<lb/>
Nachdem aber kein <hi rendition="#aq">Medicament</hi> &#x017F;eine rechte <hi rendition="#aq">opera-<lb/>
tion</hi> mehr zeigen/ und Sie dennoch nichts unterla&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en wolte/ was zu <hi rendition="#aq">con&#x017F;olation</hi> dero Hochgeliebten<lb/>
Her&#xA75B;en Gemahls und der werthe&#x017F;ten Anverwand-<lb/>
ten gedeyen ko&#x0364;nte/ <hi rendition="#aq">re&#x017F;olvirte</hi> Sie die warme Bad-<lb/>
Cur/ zu dehrer Gebrauch den 6. <hi rendition="#aq">Augu&#x017F;ti,</hi> Sie nach<lb/>
Hir&#x017F;chberg ver&#xA75B;ei&#x017F;et/ jedoch vorher &#x017F;elbigen Orthes<lb/><hi rendition="#aq">Medicum</hi> Land und Stadt-<hi rendition="#aq">Phy&#x017F;icum, (Tit.)</hi> Her&#xA75B;n<lb/><hi rendition="#aq">Doctor</hi> Su&#x0364;&#x017F;&#x017F;enbach <hi rendition="#aq">con&#x017F;ulirt,</hi> welcher zwar Jhr zu<lb/>
wieder nicht ga&#x0364;ntzlich abrathen/ aber doch auch nicht<lb/>
mehr als ein oder zweymahl das Bad zula&#x017F;&#x017F;en<lb/>
wollen/ da dann die Seelige Frau &#x017F;elb&#x017F;t gewahr<lb/>
werdende/ daß es Jhrer Kranckheit nicht zutra&#x0364;g-<lb/>
lich/ &#x017F;onder Verzug die Ru&#x0364;ck-Rei&#x017F;&#x017F;e be&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en/ und<lb/>
den 13. <hi rendition="#aq">Augu&#x017F;ti</hi> in Dalckau wieder angelanget. Wie<lb/>
ein vorhin baufa&#x0364;lliges Geba&#x0364;ude/ wenn es gerittelt<lb/>
und ge&#x017F;chittelt wird/ &#x017F;o viel leichter in Fall gerahten<lb/>
kan: Al&#x017F;o gieng es auch mit der Seelig&#x017F;ten Frau<lb/>
von Glaubitzin/ je mehr Mittel <hi rendition="#aq">adhibirt</hi> worden/ je<lb/>
gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere Schwachheiten funden &#x017F;ich/ &#x017F;o gar daß die<lb/>
viel beygetragene getreue Sorgen wohlgedachten<lb/>
Her&#xA75B;en <hi rendition="#aq">Doct:</hi> Beckers/ bey mehr und mehr abneh-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">menden</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[74]/0074] PERSONALIA. Herꝛen D. Beckers/ Glogauiſchen Crayſſes wohlbe- ſtelten Phyſici Ordinarij, Raths und Cur bedienet. Nachdem aber kein Medicament ſeine rechte opera- tion mehr zeigen/ und Sie dennoch nichts unterlaſ- ſen wolte/ was zu conſolation dero Hochgeliebten Herꝛen Gemahls und der wertheſten Anverwand- ten gedeyen koͤnte/ reſolvirte Sie die warme Bad- Cur/ zu dehrer Gebrauch den 6. Auguſti, Sie nach Hirſchberg verꝛeiſet/ jedoch vorher ſelbigen Orthes Medicum Land und Stadt-Phyſicum, (Tit.) Herꝛn Doctor Suͤſſenbach conſulirt, welcher zwar Jhr zu wieder nicht gaͤntzlich abrathen/ aber doch auch nicht mehr als ein oder zweymahl das Bad zulaſſen wollen/ da dann die Seelige Frau ſelbſt gewahr werdende/ daß es Jhrer Kranckheit nicht zutraͤg- lich/ ſonder Verzug die Ruͤck-Reiſſe beſchloſſen/ und den 13. Auguſti in Dalckau wieder angelanget. Wie ein vorhin baufaͤlliges Gebaͤude/ wenn es gerittelt und geſchittelt wird/ ſo viel leichter in Fall gerahten kan: Alſo gieng es auch mit der Seeligſten Frau von Glaubitzin/ je mehr Mittel adhibirt worden/ je groͤſſere Schwachheiten funden ſich/ ſo gar daß die viel beygetragene getreue Sorgen wohlgedachten Herꝛen Doct: Beckers/ bey mehr und mehr abneh- menden

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/359520
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/359520/74
Zitationshilfe: Langen, Samuel: Die Selige Glaubitzin. Schlichtingsheim, 1693, S. [74]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/359520/74>, abgerufen am 09.11.2024.