Henel, Christoph: Die itzt abfallende und wandernde Blätter Als Ein Bilde des Lebens und Außganges. Schlichtingsheim, [1692].und wandernde Blätter. herrlich gläntzen/ und unter die Zahl des Außerwehlten undGottgeheiligten Geschlechtes auffgenommen werden. Und dieses geistlichen Glantzes ist Sie nun auch nach ihrer Leib- lichen Geburth gar erwüntschet theilhafftig worden/ wenn Sie durch das Bad der Wieder geburth wieder neu geboh- ren/ Gotte zu seinem Eigenthum gewiedmet/ und zum Kenn- Zeichen dessen der schöne Nahme Mariana, ihr gleichsam zu- rücke gegeben und auf Sie geschrieben wurde. Krafft dessen hatten nun diese Blätter ihren Stamm-Baum auf Erden; Sie hatten Jhn auch im Himmel/ als wo sie in den Lebens- Baum JEsum neu-eingepfropffet und durch neue Krafft von Jhme heilsamlich belebet wurden. Krafft dessen führ- ten sie den Nahmen GOttes auff sich und auff allen Jhren Fäsern/ gleichwie auch GOtt ihren in seinen Archiven und Reichs-Tafeln führete/ ja in seinen Hand-Teller/ zu ewigem und unvergeßlichen Andencken angeschrieben. Und konten dieselbige allemahl trotzen Virgilij Flores inscriptos Nomina Regum. (Eclog. III. v. 106. Uber welchen Ort sich Servius und Joh. Lu- den C 3
und wandernde Blaͤtter. herꝛlich glaͤntzen/ und unter die Zahl des Außerwehlten undGottgeheiligten Geſchlechtes auffgenommen werden. Und dieſes geiſtlichen Glantzes iſt Sie nun auch nach ihrer Leib- lichen Geburth gar erwuͤntſchet theilhafftig worden/ wenn Sie durch das Bad der Wieder geburth wieder neu geboh- ren/ Gotte zu ſeinem Eigenthum gewiedmet/ und zum Keñ- Zeichen deſſen der ſchoͤne Nahme Mariana, ihr gleichſam zu- ruͤcke gegeben und auf Sie geſchrieben wurde. Krafft deſſen hatten nun dieſe Blaͤtter ihren Stam̃-Baum auf Erden; Sie hatten Jhn auch im Himmel/ als wo ſie in den Lebens- Baum JEſum neu-eingepfropffet und durch neue Krafft von Jhme heilſamlich belebet wurden. Krafft deſſen fuͤhr- ten ſie den Nahmen GOttes auff ſich und auff allen Jhren Faͤſern/ gleichwie auch GOtt ihren in ſeinen Archiven und Reichs-Tafeln fuͤhrete/ ja in ſeinen Hand-Teller/ zu ewigem und unvergeßlichen Andencken angeſchrieben. Und konten dieſelbige allemahl trotzen Virgilij Flores inſcriptos Nomina Regum. (Eclog. III. v. 106. Uber welchen Ort ſich Servius und Joh. Lu- den C 3
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und wandernde Blaͤtter.
herꝛlich glaͤntzen/ und unter die Zahl des Außerwehlten und
Gottgeheiligten Geſchlechtes auffgenommen werden. Und
dieſes geiſtlichen Glantzes iſt Sie nun auch nach ihrer Leib-
lichen Geburth gar erwuͤntſchet theilhafftig worden/ wenn
Sie durch das Bad der Wieder geburth wieder neu geboh-
ren/ Gotte zu ſeinem Eigenthum gewiedmet/ und zum Keñ-
Zeichen deſſen der ſchoͤne Nahme Mariana, ihr gleichſam zu-
ruͤcke gegeben und auf Sie geſchrieben wurde. Krafft deſſen
hatten nun dieſe Blaͤtter ihren Stam̃-Baum auf Erden;
Sie hatten Jhn auch im Himmel/ als wo ſie in den Lebens-
Baum JEſum neu-eingepfropffet und durch neue Krafft
von Jhme heilſamlich belebet wurden. Krafft deſſen fuͤhr-
ten ſie den Nahmen GOttes auff ſich und auff allen Jhren
Faͤſern/ gleichwie auch GOtt ihren in ſeinen Archiven und
Reichs-Tafeln fuͤhrete/ ja in ſeinen Hand-Teller/ zu ewigem
und unvergeßlichen Andencken angeſchrieben. Und konten
dieſelbige allemahl trotzen
Virgilij Flores inſcriptos Nomina Regum.
(Eclog. III. v. 106. Uber welchen Ort ſich Servius und Joh. Lu-
dov. de la Cerda noch vergleichen ſollen;) Des Virgilij ſeine
beruͤhmte Blumen/ die in der Uberſchrifft des Koͤnigs Nah-
men haben und fuͤhren ſolten. Deñ dieſe Blaͤtter fuͤhrten
und trugen nicht nur den Nahmen eines ſchlechten Koͤniges/
ſondern des Koͤniges aller Koͤnige auff ſich/ mit deme ſie vor
jenen unvergleichlich ſchoͤner prangeten/ und darunter viel
gluͤckſeeliger waren/ als ehmahls die Heydniſchen Prieſter/
die auch wohl die Mahlzeichen und Nahmen ihrer Goͤtter
auff ihrem Leibe trugen; Oder die alten Soldaten/ die die
Nahmen ihreꝛ Generalen und Regimenter auff ihren Schil-
den
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