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Henel, Christoph: Die itzt abfallende und wandernde Blätter Als Ein Bilde des Lebens und Außganges. Schlichtingsheim, [1692].

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Die itzt abfallende
alle Bedeutung geschehen zu seyn. Und werde ich wohl nicht
irren/ so ich sage/ GOtt habe Jhnen/ Hoch-Adel. Leidtra-
gende/
zu ihrem grossen Troste zeigen und weisen wollen/
wie Er diese Jhm so liebe und Heil. Blätter aus der Unruhe
und Unfriede/ aus dem Winde und Wetter/ führen und zur
Ruhe und Friede bringen/ und Sie ewig vollkommen und
herrlich nunmehr machen wolle. Und das sol und wird nun
zu seiner Zeit in der Krafft/ die alles würcket/ gewiß erfol-
gen und geschehen/ und wird zu Jhrer grossen Freude erfol-
gen und geschehen. So wohl eine Zeit kommen wird/ da
die itzt begrabene Saam-Körner wieder auskeimen und
lieblich grünen; Die itzt verwelckten und erstorbenen Blu-
men sich wieder zeigen und mit neugebohrner Zierrath wie-
der prangen; Die anitzo wandernden Schwalben und an-
dere Vögel/ so das Meer verschlucket/ (Vid. Excell. Thomasij
Disp. publica de Hibernaculis Hirundinum, & Praetorius
im
Storch- und Schwalben Winter-Qvartier/) wieder dar-
aus hervorkommen und aufffliegen werden: So wohl und
gewiß wird auch die jenige Zeit kommen und erscheinen/ da
die der Erden anvertrauete Christen-Blumen und Blätter
wieder erwecket und in neue Pracht und Zierde werden ein-
gekleidet werden: Da die Gebeine auff dem grossen Felde
vom Geiste GOttes werden angeblasen und lebendig ge-
machet werden; Wie denn der Prophete des Herrn Ezechiel
schon vorher gesehen c. 37, 10. und der warhafftige Mund
GOttes durch Esaiam c. 26, 19. deutlich versprochen/ daß die
verdorreten Todten-Beine grünen sollen wie das Graß/
[d]enn der Thau GOttes/ der auff sie fället/ sey ein Thau des
grünen Feldes. Wie es nun sehr schöne und prächtig mag

gelas-

Die itzt abfallende
alle Bedeutung geſchehen zu ſeyn. Und werde ich wohl nicht
irꝛen/ ſo ich ſage/ GOtt habe Jhnen/ Hoch-Adel. Leidtra-
gende/
zu ihrem groſſen Troſte zeigen und weiſen wollen/
wie Er dieſe Jhm ſo liebe und Heil. Blaͤtter aus der Unruhe
und Unfriede/ aus dem Winde und Wetter/ fuͤhren und zur
Ruhe und Friede bringen/ und Sie ewig vollkommen und
herꝛlich nunmehr machen wolle. Und das ſol und wird nun
zu ſeiner Zeit in der Krafft/ die alles wuͤrcket/ gewiß erfol-
gen und geſchehen/ und wird zu Jhrer groſſen Freude erfol-
gen und geſchehen. So wohl eine Zeit kommen wird/ da
die itzt begrabene Saam-Koͤrner wieder auskeimen und
lieblich gruͤnen; Die itzt verwelckten und erſtorbenen Blu-
men ſich wieder zeigen und mit neugebohrner Zierꝛath wie-
der prangen; Die anitzo wandernden Schwalben und an-
dere Voͤgel/ ſo das Meer verſchlucket/ (Vid. Excell. Thomaſij
Diſp. publica de Hibernaculis Hirundinum, & Prætorius
im
Storch- und Schwalben Winter-Qvartier/) wieder dar-
aus hervorkom̃en und aufffliegen werden: So wohl und
gewiß wird auch die jenige Zeit kommen und erſcheinen/ da
die der Erden anvertrauete Chriſten-Blumen und Blaͤtter
wieder erwecket und in neue Pracht und Zierde werden ein-
gekleidet werden: Da die Gebeine auff dem groſſen Felde
vom Geiſte GOttes werden angeblaſen und lebendig ge-
machet werden; Wie deñ deꝛ Prophete des Herꝛn Ezechiel
ſchon vorher geſehen c. 37, 10. und der warhafftige Mund
GOttes durch Eſaiam c. 26, 19. deutlich verſprochen/ daß die
verdorꝛeten Todten-Beine gruͤnen ſollen wie das Graß/
[d]enn der Thau GOttes/ der auff ſie faͤllet/ ſey ein Thau des
gruͤnen Feldes. Wie es nun ſehr ſchoͤne und praͤchtig mag

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[42/0042] Die itzt abfallende alle Bedeutung geſchehen zu ſeyn. Und werde ich wohl nicht irꝛen/ ſo ich ſage/ GOtt habe Jhnen/ Hoch-Adel. Leidtra- gende/ zu ihrem groſſen Troſte zeigen und weiſen wollen/ wie Er dieſe Jhm ſo liebe und Heil. Blaͤtter aus der Unruhe und Unfriede/ aus dem Winde und Wetter/ fuͤhren und zur Ruhe und Friede bringen/ und Sie ewig vollkommen und herꝛlich nunmehr machen wolle. Und das ſol und wird nun zu ſeiner Zeit in der Krafft/ die alles wuͤrcket/ gewiß erfol- gen und geſchehen/ und wird zu Jhrer groſſen Freude erfol- gen und geſchehen. So wohl eine Zeit kommen wird/ da die itzt begrabene Saam-Koͤrner wieder auskeimen und lieblich gruͤnen; Die itzt verwelckten und erſtorbenen Blu- men ſich wieder zeigen und mit neugebohrner Zierꝛath wie- der prangen; Die anitzo wandernden Schwalben und an- dere Voͤgel/ ſo das Meer verſchlucket/ (Vid. Excell. Thomaſij Diſp. publica de Hibernaculis Hirundinum, & Prætorius im Storch- und Schwalben Winter-Qvartier/) wieder dar- aus hervorkom̃en und aufffliegen werden: So wohl und gewiß wird auch die jenige Zeit kommen und erſcheinen/ da die der Erden anvertrauete Chriſten-Blumen und Blaͤtter wieder erwecket und in neue Pracht und Zierde werden ein- gekleidet werden: Da die Gebeine auff dem groſſen Felde vom Geiſte GOttes werden angeblaſen und lebendig ge- machet werden; Wie deñ deꝛ Prophete des Herꝛn Ezechiel ſchon vorher geſehen c. 37, 10. und der warhafftige Mund GOttes durch Eſaiam c. 26, 19. deutlich verſprochen/ daß die verdorꝛeten Todten-Beine gruͤnen ſollen wie das Graß/ denn der Thau GOttes/ der auff ſie faͤllet/ ſey ein Thau des gruͤnen Feldes. Wie es nun ſehr ſchoͤne und praͤchtig mag gelaſ-

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Zitationshilfe: Henel, Christoph: Die itzt abfallende und wandernde Blätter Als Ein Bilde des Lebens und Außganges. Schlichtingsheim, [1692], S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/359521/42>, abgerufen am 21.11.2024.