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Henel, Christoph: Die itzt abfallende und wandernde Blätter Als Ein Bilde des Lebens und Außganges. Schlichtingsheim, [1692].

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Die itzt abfallende
nachkünstelnde Meister und Chymici es auch wohl durch
ihre Kunst und Geschickligkeit/ so weit gebracht/ daß sie aus
der Aschen verwelcketer oder verbrandter Blumen und an-
derer Gewächse den andern gantz ähnliche in voriger Schön-
heit erwecket und hervor gebracht; (Davon D. Sennertus
Chym. cum Aristot. & Galen. Consensau & Dissensau c.
20. und
M. Christian Hävecker/ in Sinn-Bildern der natürlichen
Lilien-Bilder p. 7. 8. 9. und viele andere zu besehen.) Derglei-
chen Qvercetanus bey einem Medico zu Krakau in Pohlen/
Borellus bey einem Parisischen Chymico, Hannibal Barlet;
Petrus Servius,
Pabstes Urbani VIII. Leib-Medicus und an-
dere mit ihren Augen gesehen haben/ als bey Herrn L. Lysero
in Parergis Oratoriis p.
106. 108. 109. zu befinden. So nun
Menschen durch ihre Chymische Wissenschafft Kunst und
Erfahrung so viel zu wege bringen/ und eine Blume aus
ihrem Staub und Asche wieder erwecken mögen: Ey wie
vielmehr wird dis der Allmacht GOttes möglich seyn/ die
menschliche Cörper auß ihrer Aschen/ darein sie verfallen
und darinnen sie gelegen/ wieder auffzuwecken und zum Le-
ben hervor zubringen: Ja nicht nur hervor zubringen/
sondern auch/ (was noch mehr/ und jenen unmöglich und
versaget ist/) noch herrlicher/ schöner und vollkommener/
als Sie vor gewesen/ auffzuführen und vorzustellen? Ja
er will und wird es thun wie an allen/ also auch an diesen
abgefallenen und itzt wandernden Blättern; Wie Euch/
Hoch-Edle Seelen/ denn dieses auch noch die letzte Bil-
dung und Vorstellung dieser Blätter versichern und leh-
ren kan/ wenn Sie dieselben auch darinnen noch letzlichen
anzuschauen und zu betrachten geruhen werden. Und da

kömmet

Die itzt abfallende
nachkuͤnſtelnde Meiſter und Chymici es auch wohl durch
ihre Kunſt und Geſchickligkeit/ ſo weit gebracht/ daß ſie aus
der Aſchen verwelcketer oder verbrandter Blumen und an-
dereꝛ Gewaͤchſe den andern gantz aͤhnliche in vorigeꝛ Schoͤn-
heit erwecket und hervor gebracht; (Davon D. Sennertus
Chym. cum Ariſtot. & Galen. Conſenſû & Disſensû c.
20. und
M. Chriſtian Haͤvecker/ in Sinn-Bildern der natuͤrlichen
Lilien-Bilder p. 7. 8. 9. und viele andere zu beſehen.) Derglei-
chen Qvercetanus bey einem Medico zu Krakau in Pohlen/
Borellus bey einem Pariſiſchen Chymico, Hannibal Barlet;
Petrus Servius,
Pabſtes Urbani VIII. Leib-Medicus und an-
dere mit ihren Augen geſehen haben/ als bey Herꝛn L. Lyſero
in Parergis Oratoriis p.
106. 108. 109. zu befinden. So nun
Menſchen durch ihre Chymiſche Wiſſenſchafft Kunſt und
Erfahrung ſo viel zu wege bringen/ und eine Blume aus
ihrem Staub und Aſche wieder erwecken moͤgen: Ey wie
vielmehr wird dis der Allmacht GOttes moͤglich ſeyn/ die
menſchliche Coͤrper auß ihrer Aſchen/ darein ſie verfallen
und darinnen ſie gelegen/ wieder auffzuwecken und zum Le-
ben hervor zubringen: Ja nicht nur hervor zubringen/
ſondern auch/ (was noch mehr/ und jenen unmoͤglich und
verſaget iſt/) noch herꝛlicher/ ſchoͤner und vollkommener/
als Sie vor geweſen/ auffzufuͤhren und vorzuſtellen? Ja
er will und wird es thun wie an allen/ alſo auch an dieſen
abgefallenen und itzt wandernden Blaͤttern; Wie Euch/
Hoch-Edle Seelen/ denn dieſes auch noch die letzte Bil-
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[44/0044] Die itzt abfallende nachkuͤnſtelnde Meiſter und Chymici es auch wohl durch ihre Kunſt und Geſchickligkeit/ ſo weit gebracht/ daß ſie aus der Aſchen verwelcketer oder verbrandter Blumen und an- dereꝛ Gewaͤchſe den andern gantz aͤhnliche in vorigeꝛ Schoͤn- heit erwecket und hervor gebracht; (Davon D. Sennertus Chym. cum Ariſtot. & Galen. Conſenſû & Disſensû c. 20. und M. Chriſtian Haͤvecker/ in Sinn-Bildern der natuͤrlichen Lilien-Bilder p. 7. 8. 9. und viele andere zu beſehen.) Derglei- chen Qvercetanus bey einem Medico zu Krakau in Pohlen/ Borellus bey einem Pariſiſchen Chymico, Hannibal Barlet; Petrus Servius, Pabſtes Urbani VIII. Leib-Medicus und an- dere mit ihren Augen geſehen haben/ als bey Herꝛn L. Lyſero in Parergis Oratoriis p. 106. 108. 109. zu befinden. So nun Menſchen durch ihre Chymiſche Wiſſenſchafft Kunſt und Erfahrung ſo viel zu wege bringen/ und eine Blume aus ihrem Staub und Aſche wieder erwecken moͤgen: Ey wie vielmehr wird dis der Allmacht GOttes moͤglich ſeyn/ die menſchliche Coͤrper auß ihrer Aſchen/ darein ſie verfallen und darinnen ſie gelegen/ wieder auffzuwecken und zum Le- ben hervor zubringen: Ja nicht nur hervor zubringen/ ſondern auch/ (was noch mehr/ und jenen unmoͤglich und verſaget iſt/) noch herꝛlicher/ ſchoͤner und vollkommener/ als Sie vor geweſen/ auffzufuͤhren und vorzuſtellen? Ja er will und wird es thun wie an allen/ alſo auch an dieſen abgefallenen und itzt wandernden Blaͤttern; Wie Euch/ Hoch-Edle Seelen/ denn dieſes auch noch die letzte Bil- dung und Vorſtellung dieſer Blaͤtter verſichern und leh- ren kan/ wenn Sie dieſelben auch darinnen noch letzlichen anzuſchauen und zu betrachten geruhen werden. Und da koͤm̃et

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Zitationshilfe: Henel, Christoph: Die itzt abfallende und wandernde Blätter Als Ein Bilde des Lebens und Außganges. Schlichtingsheim, [1692], S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/359521/44>, abgerufen am 21.11.2024.