Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Holfeld, Johannes: Abschied Der Gerechten auß dieser Welt. Polnisch Lissa, 1644.

Bild:
<< vorherige Seite

Christliche Leich-Predigt.
vnd sieben Lampen oben auff/ daß sie gegen einan-
der leuchten solten.
Diesen hellen Lampen verglei-
Ein from
Weib ist
den hel-
len Lam-
pen gleich
auff dem
Heiligen
Leichter.
Sprüche
Sal. 31.
30.
chet Syrach ein Weib/ nicht aber ein jedwedes/ sondern
die from bleibet/ GOTT fürchtet/ vnnd den Mann
liebet. Denn lieblich vnnd schön sein ist nichts/ ein
Weib/ das den HErren fürchtet/ sol man loben.

Vnd ein solch Weib nennet er eine helle Lampe auff dem
heiligen Leuchter/ nicht nur wegen jhrer Würde vnd Ho-
heit/
daß gleich wie die Lampen im Heiligthumb schöne ge-
macht gewesen sind; Also auch ein from Weib ein köstlich
Gut/ vnd eine edele Gabe ist: Sondern auch wegen jh-
res Glantzes vnd Scheines/ daß/ gleich wie die Lampen
ein grosses Liecht von sich gegeben haben/ wenn das Oel dar-
innen ist angezündet worden/ dadurch das Heilige ist er-
leuchtet worden; Also leuchten auch solche Ehegattin von
besonderer Gottseeligkeit gegen GOtt; Es scheinet bey jh-
nen das Liecht beständiger Trewe/ vnd hertzlicher Liebe ge-
gen jhrem Ehe-Manne/ vnd die Jhrigen; Das Liecht
Häußlicher Sorgfältigkeit für jhre Kinder vnd Hauß-Ge-
sind/ vnd das Liecht der Auffrichtigkeit gegen jhrem Nechsten.

Wie es aber Kummer giebet/ wenn ein Liecht bey
Nachte verlischet; Also giebet es vielmehr Kummer/ wenn
dergleichen Lampe im Hause bey frommen Ehe-Männern
durch den Todt verlischet vnd vntergehet.

Applicatio
auff die
Verstor-
bene.
Derogleichen helle Lampen vnd Ehegattin hat auch
bißher bey seiner dritten Ehe in seinem Hause gehabt/ der ge-
genwertige Ehrenveste vnnd Wolbenambte Herr David
Hennig/
Bürger vnd Handelsmann/ auch dero löblichen

Zunfft

Chriſtliche Leich-Predigt.
vnd ſieben Lampen oben auff/ daß ſie gegen einan-
der leuchten ſolten.
Dieſen hellen Lampen verglei-
Ein from
Weib iſt
den hel-
len Lam-
pẽ gleich
auff dem
Heiligen
Leichter.
Spruͤche
Sal. 31.
30.
chet Syrach ein Weib/ nicht aber ein jedwedes/ ſondern
die from bleibet/ GOTT fuͤrchtet/ vnnd den Mann
liebet. Denn lieblich vnnd ſchoͤn ſein iſt nichts/ ein
Weib/ das den HErren fuͤrchtet/ ſol man loben.

Vnd ein ſolch Weib nennet er eine helle Lampe auff dem
heiligen Leuchter/ nicht nur wegen jhrer Wuͤrde vnd Ho-
heit/
daß gleich wie die Lampen im Heiligthumb ſchoͤne ge-
macht geweſen ſind; Alſo auch ein from Weib ein koͤſtlich
Gut/ vnd eine edele Gabe iſt: Sondern auch wegen jh-
res Glantzes vnd Scheines/ daß/ gleich wie die Lampen
ein groſſes Liecht von ſich gegeben haben/ wenn das Oel dar-
innen iſt angezuͤndet worden/ dadurch das Heilige iſt er-
leuchtet worden; Alſo leuchten auch ſolche Ehegattin von
beſonderer Gottſeeligkeit gegen GOtt; Es ſcheinet bey jh-
nen das Liecht beſtaͤndiger Trewe/ vnd hertzlicher Liebe ge-
gen jhrem Ehe-Manne/ vnd die Jhrigen; Das Liecht
Haͤußlicher Sorgfaͤltigkeit fuͤr jhre Kinder vnd Hauß-Ge-
ſind/ vñ das Liecht der Auffrichtigkeit gegen jhrem Nechſten.

Wie es aber Kummer giebet/ wenn ein Liecht bey
Nachte verliſchet; Alſo giebet es vielmehr Kummer/ wenn
dergleichen Lampe im Hauſe bey frommen Ehe-Maͤnnern
durch den Todt verliſchet vnd vntergehet.

Applicatio
auff die
Verſtor-
bene.
Derogleichen helle Lampen vnd Ehegattin hat auch
bißher bey ſeiner dritten Ehe in ſeinem Hauſe gehabt/ der ge-
genwertige Ehrenveſte vnnd Wolbenambte Herr David
Hennig/
Buͤrger vnd Handelsmann/ auch dero loͤblichen

Zunfft
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="preface" n="2">
          <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/><fw type="header" place="top">Chri&#x017F;tliche Leich-Predigt.</fw><lb/><hi rendition="#fr">vnd &#x017F;ieben Lampen oben auff/ daß &#x017F;ie gegen einan-<lb/>
der leuchten &#x017F;olten.</hi> Die&#x017F;en hellen Lampen verglei-<lb/><note place="left">Ein from<lb/>
Weib i&#x017F;t<lb/>
den hel-<lb/>
len Lam-<lb/>
pe&#x0303; gleich<lb/>
auff dem<lb/>
Heiligen<lb/>
Leichter.<lb/>
Spru&#x0364;che<lb/>
Sal. 31. <hi rendition="#aq">&#xA75F;</hi><lb/>
30.</note>chet Syrach ein Weib/ nicht aber ein jedwedes/ &#x017F;ondern<lb/><hi rendition="#fr">die from bleibet/</hi> <hi rendition="#g">GOTT</hi> fu&#x0364;rchtet/ vnnd den Mann<lb/>
liebet. Denn <hi rendition="#fr">lieblich vnnd &#x017F;cho&#x0364;n &#x017F;ein i&#x017F;t nichts/ ein<lb/>
Weib/ das den <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">HErr</hi></hi>en fu&#x0364;rchtet/ &#x017F;ol man loben.</hi><lb/>
Vnd ein &#x017F;olch Weib nennet er eine <hi rendition="#fr">helle Lampe</hi> auff dem<lb/>
heiligen Leuchter/ nicht nur <hi rendition="#fr">wegen jhrer Wu&#x0364;rde vnd Ho-<lb/>
heit/</hi> daß gleich wie die Lampen im Heiligthumb &#x017F;cho&#x0364;ne ge-<lb/>
macht gewe&#x017F;en &#x017F;ind; Al&#x017F;o auch ein from Weib ein ko&#x0364;&#x017F;tlich<lb/>
Gut/ vnd eine edele Gabe i&#x017F;t<hi rendition="#i">:</hi> Sondern auch wegen jh-<lb/>
res Glantzes vnd Scheines/ daß/ gleich wie die Lampen<lb/>
ein gro&#x017F;&#x017F;es Liecht von &#x017F;ich gegeben haben/ wenn das Oel dar-<lb/>
innen i&#x017F;t angezu&#x0364;ndet worden/ dadurch das Heilige i&#x017F;t er-<lb/>
leuchtet worden; Al&#x017F;o leuchten auch &#x017F;olche Ehegattin von<lb/>
be&#x017F;onderer Gott&#x017F;eeligkeit gegen GOtt; Es &#x017F;cheinet bey jh-<lb/>
nen das Liecht be&#x017F;ta&#x0364;ndiger Trewe/ vnd hertzlicher Liebe ge-<lb/>
gen jhrem Ehe-Manne/ vnd die Jhrigen; Das Liecht<lb/>
Ha&#x0364;ußlicher Sorgfa&#x0364;ltigkeit fu&#x0364;r jhre Kinder vnd Hauß-Ge-<lb/>
&#x017F;ind/ vn&#x0303; das Liecht der Auffrichtigkeit gegen jhrem Nech&#x017F;ten.</p><lb/>
          <p>Wie es aber Kummer giebet/ wenn ein Liecht bey<lb/>
Nachte verli&#x017F;chet; Al&#x017F;o giebet es vielmehr Kummer/ wenn<lb/>
dergleichen Lampe im Hau&#x017F;e bey frommen Ehe-Ma&#x0364;nnern<lb/>
durch den Todt verli&#x017F;chet vnd vntergehet.</p><lb/>
          <p><note place="left"><hi rendition="#aq">Applicatio</hi><lb/>
auff die<lb/>
Ver&#x017F;tor-<lb/>
bene.</note>Derogleichen helle Lampen vnd Ehegattin hat auch<lb/>
bißher bey &#x017F;einer dritten Ehe in &#x017F;einem Hau&#x017F;e gehabt/ der ge-<lb/>
genwertige Ehrenve&#x017F;te vnnd Wolbenambte <hi rendition="#fr">Herr David<lb/>
Hennig/</hi> Bu&#x0364;rger vnd Handelsmann/ auch dero lo&#x0364;blichen<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">Zunfft</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[4]/0004] Chriſtliche Leich-Predigt. vnd ſieben Lampen oben auff/ daß ſie gegen einan- der leuchten ſolten. Dieſen hellen Lampen verglei- chet Syrach ein Weib/ nicht aber ein jedwedes/ ſondern die from bleibet/ GOTT fuͤrchtet/ vnnd den Mann liebet. Denn lieblich vnnd ſchoͤn ſein iſt nichts/ ein Weib/ das den HErren fuͤrchtet/ ſol man loben. Vnd ein ſolch Weib nennet er eine helle Lampe auff dem heiligen Leuchter/ nicht nur wegen jhrer Wuͤrde vnd Ho- heit/ daß gleich wie die Lampen im Heiligthumb ſchoͤne ge- macht geweſen ſind; Alſo auch ein from Weib ein koͤſtlich Gut/ vnd eine edele Gabe iſt: Sondern auch wegen jh- res Glantzes vnd Scheines/ daß/ gleich wie die Lampen ein groſſes Liecht von ſich gegeben haben/ wenn das Oel dar- innen iſt angezuͤndet worden/ dadurch das Heilige iſt er- leuchtet worden; Alſo leuchten auch ſolche Ehegattin von beſonderer Gottſeeligkeit gegen GOtt; Es ſcheinet bey jh- nen das Liecht beſtaͤndiger Trewe/ vnd hertzlicher Liebe ge- gen jhrem Ehe-Manne/ vnd die Jhrigen; Das Liecht Haͤußlicher Sorgfaͤltigkeit fuͤr jhre Kinder vnd Hauß-Ge- ſind/ vñ das Liecht der Auffrichtigkeit gegen jhrem Nechſten. Ein from Weib iſt den hel- len Lam- pẽ gleich auff dem Heiligen Leichter. Spruͤche Sal. 31. ꝟ 30. Wie es aber Kummer giebet/ wenn ein Liecht bey Nachte verliſchet; Alſo giebet es vielmehr Kummer/ wenn dergleichen Lampe im Hauſe bey frommen Ehe-Maͤnnern durch den Todt verliſchet vnd vntergehet. Derogleichen helle Lampen vnd Ehegattin hat auch bißher bey ſeiner dritten Ehe in ſeinem Hauſe gehabt/ der ge- genwertige Ehrenveſte vnnd Wolbenambte Herr David Hennig/ Buͤrger vnd Handelsmann/ auch dero loͤblichen Zunfft Applicatio auff die Verſtor- bene.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/359996
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/359996/4
Zitationshilfe: Holfeld, Johannes: Abschied Der Gerechten auß dieser Welt. Polnisch Lissa, 1644, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/359996/4>, abgerufen am 03.12.2024.