Güntzel, Albert: Die Hoffnung Jacobs. [Lissa], 1653.Christliche Leich-Predigt ben solte. Ja auß solcher hertzlicher Begirde und Sehn-sucht kegen Jerusalem entstunde bey jhnen/ und in jhren Hertzen mitten in dem Gefängnüß und Elend eine son- derbare Freude/ Liecht und Trost; Denn sie erjn- nerten sich auch darbey der gewissen Verheissung GOt- tes/ und erfreueten sich darob von Hertzen/ daß solch Jhr Gefängnüß und Elend einmalß solte geendet und gewen- det/ daß Jhres Hertzens Begirde solte erfüllet werden/ und daß nach Außgang der siebentzig bestimbten Jahre der Herr sie besuchen/ und sein gnädiges Wort über sie erwecken/ und sie wieder an diesen Ort gen Jerusalem bringen wolle/ Jer. 29. Dessen erfrewtenJerem. 29. sie sich von Hertzen/ so sehr/ daß sie auch meyneten/ Jhr Mund würde voll Lachens/ und Jhre Zunge voll Jauch- tzens seyn/ Psal. 126. Und sihe/ solche Begierde findetPsal. 126. 2. sich auch heute zu tage bey allen Christlichen Exulanten/ denn da ist Jhr jnnigliches und hertzliches Seufftzen nach dem himlischen Jerusalem/ das droben ist/ die Freye/ so unser aller Mutter ist/ Gal. 4 Unnd das istGal. 4. 26. die zukünfftige Stadt/ die wir suchen/ Ebr. 13. nachEbr. 13. 14. des Apostels Pauli vermahnung: Trachtet nach dem das droben ist/ Col. 3. Welches denn rechtschaffene Christen mit fleiß practiciren/ und Jhr Tichten und Trachten eintzig dahin lassen gerichtet seyn/ daß sie Jh- ren Wandel und politeuma im Himmel haben/ Phil. 3.Phil. 3. 20 und dahero ohne unterlaß seufftzen: Ach wann werde Jch dahin kommen? Psal. 42.Psal. 42. 3. Auß solchem hertzlichen Sehnen unnd Seufftzen aber B ij
Chriſtliche Leich-Predigt ben ſolte. Ja auß ſolcher hertzlicher Begirde und Sehn-ſucht kegen Jeruſalem entſtunde bey jhnen/ und in jhren Hertzen mitten in dem Gefaͤngnuͤß und Elend eine ſon- derbare Freude/ Liecht und Troſt; Denn ſie erjn- nerten ſich auch darbey der gewiſſen Verheiſſung GOt- tes/ und erfreueten ſich darob von Hertzen/ daß ſolch Jhr Gefaͤngnuͤß und Elend einmalß ſolte geendet und gewen- det/ daß Jhres Hertzens Begirde ſolte erfuͤllet werden/ und daß nach Außgang der ſiebentzig beſtimbten Jahre der Herr ſie beſuchen/ und ſein gnaͤdiges Wort uͤber ſie erwecken/ und ſie wieder an dieſen Ort gen Jeruſalem bringen wolle/ Jer. 29. Deſſen erfrewtenJerem. 29. ſie ſich von Hertzen/ ſo ſehr/ daß ſie auch meyneten/ Jhr Mund wuͤrde voll Lachens/ und Jhre Zunge voll Jauch- tzens ſeyn/ Pſal. 126. Und ſihe/ ſolche Begierde findetPſal. 126. 2. ſich auch heute zu tage bey allen Chriſtlichen Exulanten/ denn da iſt Jhr jnnigliches und hertzliches Seufftzen nach dem himliſchen Jeruſalem/ das droben iſt/ die Freye/ ſo unſer aller Mutter iſt/ Gal. 4 Unnd das iſtGal. 4. 26. die zukuͤnfftige Stadt/ die wir ſuchen/ Ebr. 13. nachEbr. 13. 14. des Apoſtels Pauli vermahnung: Trachtet nach dem das droben iſt/ Col. 3. Welches denn rechtſchaffene Chriſten mit fleiß practiciren/ und Jhr Tichten und Trachten eintzig dahin laſſen gerichtet ſeyn/ daß ſie Jh- ren Wandel und πολίτευμα im Himmel haben/ Phil. 3.Phil. 3. 20 und dahero ohne unterlaß ſeufftzen: Ach wann werde Jch dahin kommen? Pſal. 42.Pſal. 42. 3. Auß ſolchem hertzlichen Sehnen unnd Seufftzen aber B ij
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Chriſtliche Leich-Predigt
ben ſolte. Ja auß ſolcher hertzlicher Begirde und Sehn-
ſucht kegen Jeruſalem entſtunde bey jhnen/ und in jhren
Hertzen mitten in dem Gefaͤngnuͤß und Elend eine ſon-
derbare Freude/ Liecht und Troſt; Denn ſie erjn-
nerten ſich auch darbey der gewiſſen Verheiſſung GOt-
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Gefaͤngnuͤß und Elend einmalß ſolte geendet und gewen-
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und daß nach Außgang der ſiebentzig beſtimbten Jahre
der Herr ſie beſuchen/ und ſein gnaͤdiges Wort
uͤber ſie erwecken/ und ſie wieder an dieſen Ort gen
Jeruſalem bringen wolle/ Jer. 29. Deſſen erfrewten
ſie ſich von Hertzen/ ſo ſehr/ daß ſie auch meyneten/ Jhr
Mund wuͤrde voll Lachens/ uñ Jhre Zunge voll Jauch-
tzens ſeyn/ Pſal. 126. Und ſihe/ ſolche Begierde findet
ſich auch heute zu tage bey allen Chriſtlichen Exulanten/
denn da iſt Jhr jnnigliches und hertzliches Seufftzen
nach dem himliſchen Jeruſalem/ das droben iſt/ die
Freye/ ſo unſer aller Mutter iſt/ Gal. 4 Unnd das iſt
die zukuͤnfftige Stadt/ die wir ſuchen/ Ebr. 13. nach
des Apoſtels Pauli vermahnung: Trachtet nach dem
das droben iſt/ Col. 3. Welches denn rechtſchaffene
Chriſten mit fleiß practiciren/ und Jhr Tichten und
Trachten eintzig dahin laſſen gerichtet ſeyn/ daß ſie Jh-
ren Wandel und πολίτευμα im Himmel haben/ Phil. 3.
und dahero ohne unterlaß ſeufftzen: Ach wann werde
Jch dahin kommen? Pſal. 42.
Jerem. 29.
Pſal. 126. 2.
Gal. 4. 26.
Ebr. 13. 14.
Phil. 3. 20
Pſal. 42. 3.
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