Hayn, Johann: Officina mystica Oder Geistliche Creutz- und Trost-Apotecke. Polnisch Lissa, 1645.Geistliche Apotecke. Wo die Sünde mächtig worden ist/ da ist die Gna-de viel mächtiger worden. Derer dosis ist/ daß Er sie vns nicht giebet mit Granen/ Serupeln/ Qvintlin/ Lothen oder Pfunden/ sondern mit lauter Centnern/ sin- Syr. 2, 22. & c. 18, 4, 5.temal sie unermäßlich/ ja so groß/ alßEr selber ist; Und sie niemand erzehlen/ niemand wehren und mehren kan. Viel edler und bewehrter ist auch das köstliche Darzu kommen noch die Grana oder Körnlin/ nicht 2. Mei-
Geiſtliche Apotecke. Wo die Suͤnde maͤchtig worden iſt/ da iſt die Gna-de viel maͤchtiger worden. Derer doſis iſt/ daß Er ſie vns nicht giebet mit Granen/ Serupeln/ Qvintlin/ Lothen oder Pfunden/ ſondern mit lauter Centnern/ ſin- Syr. 2, 22. & c. 18, 4, 5.temal ſie unermaͤßlich/ ja ſo groß/ alßEr ſelber iſt; Und ſie niemand erzehlen/ niemand wehren und mehren kan. Viel edler und bewehrter iſt auch das koͤſtliche Darzu kommen noch die Grana oder Koͤrnlin/ nicht 2. Mei-
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Geiſtliche Apotecke.
Wo die Suͤnde maͤchtig worden iſt/ da iſt die Gna-
de viel maͤchtiger worden. Derer doſis iſt/ daß Er
ſie vns nicht giebet mit Granen/ Serupeln/ Qvintlin/
Lothen oder Pfunden/ ſondern mit lauter Centnern/ ſin-
temal ſie unermaͤßlich/ ja ſo groß/ alßEr ſelber iſt; Und ſie
niemand erzehlen/ niemand wehren und mehren kan.
Syr. 2, 22.
& c. 18, 4, 5.
Viel edler und bewehrter iſt auch das koͤſtliche
Oehl/ das auß dem Holtz vnd Baum des Lebens der er-
oͤffneten Seiten JEſu CHriſti gefloſſen; Oder das
rothe Safft ſeines Roſinfarbenen Bluttes. Dadurch
iſt vns widerfahren die Reinigung unſerer Suͤnden/ und
werden wir geruͤſtet mit Staͤrcke/ daß wir ſtarck ſeyn in
dem HErren/ und beſtehen koͤnnen gegen die liſtigen An-
laͤuffe des Teuffels: Sintemahl der Sohn GOttes
darzu erſchienen/ daß Er die Wercke des Teuffels zer-
ſtoͤre/ und jhm ſeine Macht nehme. Und hier iſt ein
einiges Troͤpfflein ſo kraͤfftig/ daß es tilget alle Suͤnde/
Teuffel und Verdamniß.
Hebr. 1, 3.
Eph. 6, 10, 11.
1. Joh, 3, 8.
Hebr. 2, 14.
1. Joh. 1, 7.
Darzu kommen noch die Grana oder Koͤrnlin/ nicht
Kermes, ſondern des Goͤttlichen Wortes/ das alle betruͤbte
Hertzen kraͤfftig troͤſtet und auffrichtet/ wie David zeu-
get: Dein Stecken und Stab troſten mich: Und
an einem andern Orthe: Jch hatte viel Bekuͤmmer-
nuͤſſe in meinem Hertzen/ aber deine Troͤſtungen
ergetzten meine Seele. Jt: Wo dein Geſetz nicht
mein Troſt geweſen waͤre/ ſo waͤre ich vergangen
in meinem Elende. Wie es viel geaͤngſtete Hertzen/
daß es probatum und bewehrt ſey/ erfahren.
Pſalm. 23, 4.
Pſal. 94, 19.
Pſal. 119, 92.
2. Mei-
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