Mergo, Severin: Christliche Erinnerung und Leich-Predigt. Polnisch Lissa, 1648.Christliche Leich-Predigt. di führet auch Moses in seinem Sterbekittel/ Psal. 90. v. 11.Es fähret schnell dahin/ als flögen wir davon. Se- neca: Omnis dies, omnis hora, quam nihil simus, ostendit. Dazu gebens die Exempel und Erfahrung/ daß mille ad mortem aditus. Sissera der Eisenfresser kompt umb im Schlaff/ der Feld-haupt man des Königes Jabin von der Jael/ in jhrer Hütten/ in dem sie ein Nagel mit ei- nem Schmiedehammer durch den Schlaff schlug/ und jhn umbbrachte/ Jud: 4. v. 21. Abimelech der Sohn Jerub- Baal/ der seine 70. Brüder erwürgete/ Jud. 9. v. 18. muste sein Leben/ da Jhn das Weib von Thebez vom Thurm herunter ein stücke Mühlsteinauff den Kopff warff/ und jhm den Schädel zubrach/ einbüssen/ daß Er seinem Knaben zurieff/ Er solte daß Schwert außziehen/ Jhn durch- stechen/ wie auch geschach/ dann er achtet es jhme vor einen Spott/ daß man solte sagen/ ein Weib hette jhn erwürget/ v. 54. Jsboseth/ König Sauls Sohn/ kam umb am lichten hellen Tagein seinem eignen Hause/ da er Mittags-Ru- he hielt in der Schlaffkammer/ auff seinem Lager/ ward Er von seinen Hauptleutten erwürget/ 2. Sam: 4. v. 6. 7. & seqv. Verlohr nicht Holofernes im Schlaff sein Kopff und Leben/ Judith: 13. v. 10. Wer wolte dann auff dieses nichtige und flüchtige Leben güldene Thürme bauen/ und nicht vielmehr sein Hertz auff den lieben GOtt wenden? Dazu sol unser Hertz erheben: 3. Vitae aeternae suauitas. Des Ewigen Lebens Lieb- kein
Chriſtliche Leich-Predigt. di fuͤhret auch Moſes in ſeinem Sterbekittel/ Pſal. 90. v. 11.Es faͤhret ſchnell dahin/ als floͤgen wir davon. Se- neca: Omnis dies, omnis hora, quam nihil ſimus, oſtendit. Dazu gebens die Exempel und Erfahrung/ daß mille ad mortem aditus. Siſſera der Eiſenfreſſer kompt umb im Schlaff/ der Feld-haupt man des Koͤniges Jabin von der Jael/ in jhrer Huͤtten/ in dem ſie ein Nagel mit ei- nem Schmiedehammer durch den Schlaff ſchlug/ und jhn umbbrachte/ Jud: 4. v. 21. Abimelech der Sohn Jerub- Baal/ der ſeine 70. Bruͤder erwuͤrgete/ Jud. 9. v. 18. muſte ſein Leben/ da Jhn das Weib von Thebez vom Thurm herunter ein ſtuͤcke Muͤhlſteinauff den Kopff warff/ und jhm den Schaͤdel zubrach/ einbuͤſſen/ daß Er ſeinem Knaben zurieff/ Er ſolte daß Schwert außziehen/ Jhn durch- ſtechen/ wie auch geſchach/ dann er achtet es jhme vor einen Spott/ daß man ſolte ſagen/ ein Weib hette jhn erwuͤrget/ v. 54. Jsboſeth/ Koͤnig Sauls Sohn/ kam umb am lichten hellen Tagein ſeinem eignen Hauſe/ da er Mittags-Ru- he hielt in der Schlaffkammer/ auff ſeinem Lager/ ward Er von ſeinen Hauptleutten erwuͤrget/ 2. Sam: 4. v. 6. 7. & ſeqv. Verlohr nicht Holofernes im Schlaff ſein Kopff und Leben/ Judith: 13. v. 10. Wer wolte dann auff dieſes nichtige und fluͤchtige Leben guͤldene Thuͤrme bauen/ und nicht vielmehr ſein Hertz auff den lieben GOtt wenden? Dazu ſol unſer Hertz erheben: 3. Vitæ æternæ ſuauitas. Des Ewigen Lebens Lieb- kein
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0024" n="[24]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Chriſtliche Leich-Predigt.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">di</hi> fuͤhret auch Moſes in ſeinem Sterbekittel/ <hi rendition="#aq">Pſal. 90. v.</hi> 11.<lb/><hi rendition="#fr">Es faͤhret ſchnell dahin/ als floͤgen wir davon.</hi> <hi rendition="#aq">Se-<lb/> neca: Omnis dies, omnis hora, quam nihil ſimus,<lb/> oſtendit.</hi> Dazu gebens die Exempel und Erfahrung/ daß<lb/><hi rendition="#aq">mille ad mortem aditus.</hi> Siſſera der Eiſenfreſſer kompt<lb/> umb im Schlaff/ der Feld-haupt man des Koͤniges Jabin<lb/> von der Jael/ in jhrer Huͤtten/ in dem ſie ein Nagel mit ei-<lb/> nem Schmiedehammer durch den Schlaff ſchlug/ und jhn<lb/> umbbrachte/ Jud: 4. <hi rendition="#aq">v.</hi> 21. Abimelech der Sohn Jerub-<lb/> Baal/ der ſeine 70. Bruͤder erwuͤrgete/ Jud. 9. <hi rendition="#aq">v.</hi> 18.<lb/> muſte ſein Leben/ da Jhn das Weib von Thebez vom<lb/> Thurm herunter ein ſtuͤcke Muͤhlſteinauff den Kopff warff/<lb/> und jhm den Schaͤdel zubrach/ einbuͤſſen/ daß Er ſeinem<lb/> Knaben zurieff/ Er ſolte daß Schwert außziehen/ Jhn durch-<lb/> ſtechen/ wie auch geſchach/ dann er achtet es jhme vor einen<lb/> Spott/ daß man ſolte ſagen/ ein Weib hette jhn erwuͤrget/<lb/><hi rendition="#aq">v.</hi> 54. Jsboſeth/ Koͤnig Sauls Sohn/ kam umb am lichten<lb/> hellen Tagein ſeinem eignen Hauſe/ da er Mittags-Ru-<lb/> he hielt in der Schlaffkammer/ auff ſeinem Lager/ ward Er<lb/> von ſeinen Hauptleutten erwuͤrget/ 2. <hi rendition="#aq">Sam: 4. v. 6. 7. &<lb/> ſeqv.</hi> Verlohr nicht Holofernes im Schlaff ſein Kopff<lb/> und Leben/ Judith: 13. <hi rendition="#aq">v.</hi> 10. Wer wolte dann auff dieſes<lb/> nichtige und fluͤchtige Leben guͤldene Thuͤrme bauen/ und<lb/> nicht vielmehr ſein Hertz auff den lieben GOtt wenden?<lb/> Dazu ſol unſer Hertz erheben:</p><lb/> <p>3. <hi rendition="#aq">Vitæ æternæ ſuauitas.</hi> Des Ewigen Lebens Lieb-<lb/> ligkeit/ da wird kein Trawren noch Muͤdigkeit/ keine<lb/> Schwachheit noch Kranckheit/ kein Hunger noch Durſt/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">kein</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[24]/0024]
Chriſtliche Leich-Predigt.
di fuͤhret auch Moſes in ſeinem Sterbekittel/ Pſal. 90. v. 11.
Es faͤhret ſchnell dahin/ als floͤgen wir davon. Se-
neca: Omnis dies, omnis hora, quam nihil ſimus,
oſtendit. Dazu gebens die Exempel und Erfahrung/ daß
mille ad mortem aditus. Siſſera der Eiſenfreſſer kompt
umb im Schlaff/ der Feld-haupt man des Koͤniges Jabin
von der Jael/ in jhrer Huͤtten/ in dem ſie ein Nagel mit ei-
nem Schmiedehammer durch den Schlaff ſchlug/ und jhn
umbbrachte/ Jud: 4. v. 21. Abimelech der Sohn Jerub-
Baal/ der ſeine 70. Bruͤder erwuͤrgete/ Jud. 9. v. 18.
muſte ſein Leben/ da Jhn das Weib von Thebez vom
Thurm herunter ein ſtuͤcke Muͤhlſteinauff den Kopff warff/
und jhm den Schaͤdel zubrach/ einbuͤſſen/ daß Er ſeinem
Knaben zurieff/ Er ſolte daß Schwert außziehen/ Jhn durch-
ſtechen/ wie auch geſchach/ dann er achtet es jhme vor einen
Spott/ daß man ſolte ſagen/ ein Weib hette jhn erwuͤrget/
v. 54. Jsboſeth/ Koͤnig Sauls Sohn/ kam umb am lichten
hellen Tagein ſeinem eignen Hauſe/ da er Mittags-Ru-
he hielt in der Schlaffkammer/ auff ſeinem Lager/ ward Er
von ſeinen Hauptleutten erwuͤrget/ 2. Sam: 4. v. 6. 7. &
ſeqv. Verlohr nicht Holofernes im Schlaff ſein Kopff
und Leben/ Judith: 13. v. 10. Wer wolte dann auff dieſes
nichtige und fluͤchtige Leben guͤldene Thuͤrme bauen/ und
nicht vielmehr ſein Hertz auff den lieben GOtt wenden?
Dazu ſol unſer Hertz erheben:
3. Vitæ æternæ ſuauitas. Des Ewigen Lebens Lieb-
ligkeit/ da wird kein Trawren noch Muͤdigkeit/ keine
Schwachheit noch Kranckheit/ kein Hunger noch Durſt/
kein
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |