Rollius, Johannes: Annulus Dei signatorius. Frankfurt (Oder), 1670.Christliche Leichpredigt. Also hat nun auch der treue GOtt unsers Seeligen Herrn Hoff-manns auch gedacht/ daß Er Jhn nicht in steter Unruhe lassen wolte/ Er hat sich seiner angenommen als eines werthen Pitt- schafft-Ringes/ und weil GOtt am allerbesten weiß/ was über uns verhangen/ in dem die Fata der letzten Zeiten immer trauri- ger werden/ hat Er Jhn wollen wegnehmen/ ante tempora bel- licorum tumultuum, daß es heisset wie zu Josia gesagt ward/ 2. Reg. 22. Jch will dich zu deinen Vätern sam-2. Reg. 22, 20. len/ daß du mit Frieden in dein Grab versam- let werdest/ und deine Augen nicht sehen alle das Vnglück/ das ich über diese Städte brin- gen will. O wie wol ist Jhm geschehen/ wie wol ist Er bey GOtt dem HErrn verwahret/ da Jhn keine Feinde mehr plagen/ keine Unruhe mehr betrüben kan. Darumb Schmertz-betrübte Frau Wittib/ Sie mäßige ihr weinen/ hemme ihre Thränen/ undEccl. 7, 14. lindere ihr Wehklagen/ Wer kan das schlecht ma- chen/ was GOtt krümmet/ Eccles. 7. Demü- thiget Euch nur unter die gewaltige Hand1. Petr. 4, 6. Gottes/ 1. Petr. 4. Dencket nur daß dich Euch zugeschickte Creutz sey ein bitter und scharffes Pfeil/ ex dulci Dei manu,Nazianz. aus der liebreichen Vater-Hand Gottes. GOtt der HErr zeucht Euch mit diesem geheimen Liebes-Seil desto fester an sich: Jch habe dich je und je geliebet/ darumb ha- be ich dich zu mir gezogen aus lauter Gütte/Jer. 31, 3. Jer. 31. Freulich war Euer Seeliger Eheliebster Eure Sonne/ Eure Krone/ Eure Ehre und Zierde/ besser als viel Kinder/ wie dort Elkana zu Hanna saget: Bin ich dir denn nicht besser/ denn zehen Söhne/ 1. Sam. 1. Aber noch lie-1. Sam. 1, 8. ber J 2
Chriſtliche Leichpredigt. Alſo hat nun auch der treue GOtt unſers Seeligen Herrn Hoff-manns auch gedacht/ daß Er Jhn nicht in ſteter Unruhe laſſen wolte/ Er hat ſich ſeiner angenommen als eines werthen Pitt- ſchafft-Ringes/ und weil GOtt am allerbeſten weiß/ was uͤber uns verhangen/ in dem die Fata der letzten Zeiten immer trauri- ger werden/ hat Er Jhn wollen wegnehmen/ ante tempora bel- licorum tumultuum, daß es heiſſet wie zu Joſia geſagt ward/ 2. Reg. 22. Jch will dich zu deinen Vaͤtern ſam-2. Reg. 22, 20. len/ daß du mit Frieden in dein Grab verſam- let werdeſt/ und deine Augen nicht ſehen alle das Vngluͤck/ das ich uͤber dieſe Staͤdte brin- gen will. O wie wol iſt Jhm geſchehen/ wie wol iſt Er bey GOtt dem HErrn verwahret/ da Jhn keine Feinde mehr plagen/ keine Unruhe mehr betruͤben kan. Darumb Schmertz-betruͤbte Frau Wittib/ Sie maͤßige ihr weinen/ hemme ihre Thraͤnen/ undEccl. 7, 14. lindere ihr Wehklagen/ Wer kan das ſchlecht ma- chen/ was GOtt kruͤmmet/ Eccleſ. 7. Demuͤ- thiget Euch nur unter die gewaltige Hand1. Petr. 4, 6. Gottes/ 1. Petr. 4. Dencket nur daß dich Euch zugeſchickte Creutz ſey ein bitter und ſcharffes Pfeil/ ex dulci Dei manu,Nazianz. aus der liebreichen Vater-Hand Gottes. GOtt der HErr zeucht Euch mit dieſem geheimen Liebes-Seil deſto feſter an ſich: Jch habe dich je und je geliebet/ darumb ha- be ich dich zu mir gezogen aus lauter Guͤtte/Jer. 31, 3. Jer. 31. Freulich war Euer Seeliger Eheliebſter Eure Sonne/ Eure Krone/ Eure Ehre und Zierde/ beſſer als viel Kinder/ wie dort Elkana zu Hanna ſaget: Bin ich dir denn nicht beſſer/ denn zehen Soͤhne/ 1. Sam. 1. Aber noch lie-1. Sam. 1, 8. ber J 2
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Chriſtliche Leichpredigt.
Alſo hat nun auch der treue GOtt unſers Seeligen Herrn Hoff-
manns auch gedacht/ daß Er Jhn nicht in ſteter Unruhe laſſen
wolte/ Er hat ſich ſeiner angenommen als eines werthen Pitt-
ſchafft-Ringes/ und weil GOtt am allerbeſten weiß/ was uͤber
uns verhangen/ in dem die Fata der letzten Zeiten immer trauri-
ger werden/ hat Er Jhn wollen wegnehmen/ ante tempora bel-
licorum tumultuum, daß es heiſſet wie zu Joſia geſagt ward/
2. Reg. 22. Jch will dich zu deinen Vaͤtern ſam-
len/ daß du mit Frieden in dein Grab verſam-
let werdeſt/ und deine Augen nicht ſehen alle
das Vngluͤck/ das ich uͤber dieſe Staͤdte brin-
gen will. O wie wol iſt Jhm geſchehen/ wie wol iſt Er bey
GOtt dem HErrn verwahret/ da Jhn keine Feinde mehr plagen/
keine Unruhe mehr betruͤben kan. Darumb Schmertz-betruͤbte
Frau Wittib/ Sie maͤßige ihr weinen/ hemme ihre Thraͤnen/ und
lindere ihr Wehklagen/ Wer kan das ſchlecht ma-
chen/ was GOtt kruͤmmet/ Eccleſ. 7. Demuͤ-
thiget Euch nur unter die gewaltige Hand
Gottes/ 1. Petr. 4. Dencket nur daß dich Euch zugeſchickte
Creutz ſey ein bitter und ſcharffes Pfeil/ ex dulci Dei manu,
aus der liebreichen Vater-Hand Gottes. GOtt der HErr zeucht
Euch mit dieſem geheimen Liebes-Seil deſto feſter an ſich:
Jch habe dich je und je geliebet/ darumb ha-
be ich dich zu mir gezogen aus lauter Guͤtte/
Jer. 31. Freulich war Euer Seeliger Eheliebſter Eure Sonne/
Eure Krone/ Eure Ehre und Zierde/ beſſer als viel Kinder/ wie
dort Elkana zu Hanna ſaget: Bin ich dir denn nicht
beſſer/ denn zehen Soͤhne/ 1. Sam. 1. Aber noch lie-
ber
2. Reg. 22,
20.
Eccl. 7, 14.
1. Petr. 4, 6.
Nazianz.
Jer. 31, 3.
1. Sam. 1, 8.
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