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Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659.

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Christliche Leichpredigt.
vangel. lib
7. c. 5.
Matth.
3.
16.
Matth. 3. bey der Tauffe Christ/ da GOtt der Vater
vom Himmel redet/ der HErr JEsus/ im Jordan ste-
het/ und der H. Geist in Tauben gestalt über ihn schwe-
bet. Welches wol zumercken wieder die alten und neu-
en Feinde der Hochgelobten Dreyfaltigkeit. Wir sagen
Augusti-
nus de Tri-
nitat. lib.
lib. 1. C.
4.
mit dem H. Augustino: Haec mea etiam fides est,
quoniam Catholica fides est.
Das ist auch mein glau-
be/ weil es der allgemeine Glaube der Christlichen Kir-
chen ist. O Liebes Christenhertz laß dir diesen Glaubens-
grund nicht verdächtig machen/ noch umbstossen/ du möch-
test ohne glauben neben der Seeligkeit hingehen; Wer
da wil seelig werden/ der muß für allen Dingen den rech-
ten Christlichen glauben haben/ wer denselben nicht gantz
und rein helt/ der werd ohn allen zweiffel ewiglich Ver-
lohren seyn. Das ist aber der rechte Christliche Glau-
Symbolun
Athanasii.
be/ daß wir einen Einigen GOtt in dreyen Personen/
und drey Personen in Einer Gottheit ehren. Bey
diesem Glaubens bekänndnüß ist der Sel. Herr Kerner
auch beständig blieben und darauff selig gestorben.

b
Quomo-
do?
Darnach nimm in acht die Vmbstände Quomodo, wie
man den Glauben beweisen solle und könne? HErr/ wenn
ich nur dich habe/ sagt Assaph/ wündsthet ihm den
HErren/ den grossen GOtt/ den drey Einigen GOtt
zu erlangen und zu haben.

1. Cordia-
li affectio-
ne.
Wie beweiset/ wie bezeuget Assaph oder David
hiemit den Glauben? Fürs erst mit in brünstiger Hertz-
liebe/ er hat ein Hertz gegen seinem GOtt/ das voll in
brünstiger Liebe ist. Wo rechter Glaube im Hertzen/
da ist auch wahre liebe zu GOtt/ wie der Apostel sagt:

Der

Chriſtliche Leichpredigt.
vangel. lib
7. c. 5.
Matth.
3.
16.
Matth. 3. bey der Tauffe Chriſt/ da GOtt der Vater
vom Himmel redet/ der HErr JEſus/ im Jordan ſte-
het/ und der H. Geiſt in Tauben geſtalt über ihn ſchwe-
bet. Welches wol zumercken wieder die alten und neu-
en Feinde der Hochgelobten Dreyfaltigkeit. Wir ſagen
Auguſti-
nus de Tri-
nitat. lib.
lib. 1. C.
4.
mit dem H. Auguſtino: Hæc mea etiam fides eſt,
quoniam Catholica fides eſt.
Das iſt auch mein glau-
be/ weil es der allgemeine Glaube der Chriſtlichen Kir-
chen iſt. O Liebes Chriſtenhertz laß dir dieſen Glaubens-
grund nicht verdaͤchtig machen/ noch umbſtoſſen/ du moͤch-
teſt ohne glauben neben der Seeligkeit hingehen; Wer
da wil ſeelig werden/ der muß fuͤr allen Dingen den rech-
ten Chriſtlichen glauben haben/ wer denſelben nicht gantz
und rein helt/ der werd ohn allen zweiffel ewiglich Ver-
lohren ſeyn. Das iſt aber der rechte Chriſtliche Glau-
Symbolũ
Athanaſii.
be/ daß wir einen Einigen GOtt in dreyen Perſonen/
und drey Perſonen in Einer Gottheit ehren. Bey
dieſem Glaubens bekaͤnndnuͤß iſt der Sel. Herr Kerner
auch beſtaͤndig blieben und darauff ſelig geſtorben.

b
Quomo-
do?
Darnach nim̃ in acht die Vmbſtaͤnde Quomodo, wie
man den Glauben beweiſen ſolle und koͤnne? HErr/ wenn
ich nur dich habe/ ſagt Aſſaph/ wuͤndſthet ihm den
HErren/ den groſſen GOtt/ den drey Einigen GOtt
zu erlangen und zu haben.

1. Cordia-
li affectio-
ne.
Wie beweiſet/ wie bezeuget Aſſaph oder David
hiemit den Glauben? Fuͤrs erſt mit in bruͤnſtiger Hertz-
liebe/ er hat ein Hertz gegen ſeinem GOtt/ das voll in
bruͤnſtiger Liebe iſt. Wo rechter Glaube im Hertzen/
da iſt auch wahre liebe zu GOtt/ wie der Apoſtel ſagt:

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[[12]/0012] Chriſtliche Leichpredigt. Matth. 3. bey der Tauffe Chriſt/ da GOtt der Vater vom Himmel redet/ der HErr JEſus/ im Jordan ſte- het/ und der H. Geiſt in Tauben geſtalt über ihn ſchwe- bet. Welches wol zumercken wieder die alten und neu- en Feinde der Hochgelobten Dreyfaltigkeit. Wir ſagen mit dem H. Auguſtino: Hæc mea etiam fides eſt, quoniam Catholica fides eſt. Das iſt auch mein glau- be/ weil es der allgemeine Glaube der Chriſtlichen Kir- chen iſt. O Liebes Chriſtenhertz laß dir dieſen Glaubens- grund nicht verdaͤchtig machen/ noch umbſtoſſen/ du moͤch- teſt ohne glauben neben der Seeligkeit hingehen; Wer da wil ſeelig werden/ der muß fuͤr allen Dingen den rech- ten Chriſtlichen glauben haben/ wer denſelben nicht gantz und rein helt/ der werd ohn allen zweiffel ewiglich Ver- lohren ſeyn. Das iſt aber der rechte Chriſtliche Glau- be/ daß wir einen Einigen GOtt in dreyen Perſonen/ und drey Perſonen in Einer Gottheit ehren. Bey dieſem Glaubens bekaͤnndnuͤß iſt der Sel. Herr Kerner auch beſtaͤndig blieben und darauff ſelig geſtorben. vangel. lib 7. c. 5. Matth. 3. 16. Auguſti- nus de Tri- nitat. lib. lib. 1. C. 4. Symbolũ Athanaſii. Darnach nim̃ in acht die Vmbſtaͤnde Quomodo, wie man den Glauben beweiſen ſolle und koͤnne? HErr/ wenn ich nur dich habe/ ſagt Aſſaph/ wuͤndſthet ihm den HErren/ den groſſen GOtt/ den drey Einigen GOtt zu erlangen und zu haben. b Quomo- do? Wie beweiſet/ wie bezeuget Aſſaph oder David hiemit den Glauben? Fuͤrs erſt mit in bruͤnſtiger Hertz- liebe/ er hat ein Hertz gegen ſeinem GOtt/ das voll in bruͤnſtiger Liebe iſt. Wo rechter Glaube im Hertzen/ da iſt auch wahre liebe zu GOtt/ wie der Apoſtel ſagt: Der 1. Cordia- li affectio- ne.

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Zitationshilfe: Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659, S. [12]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360677/12>, abgerufen am 21.11.2024.