Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659.Christliche Leichpredigt. Jacob. Es ist nöhtig umb des Teuffels willen/ auff daßer zu Schanden werde. Welches jener Heyde Salustius selber erkennet/ darumb Er an den Käyser geschrieben: Werden wir nicht auffhören die Christen zu Martern/ so werden wir ihnen in kurtzen Ruhm und Ehre zu wege bringen/ uns selber aber bey männiglich zu spot setzen. Niceph. Eccl. hist. lib. 10. c. 28.Wie beym Nicephoro zulesen. Es ist nöhtig umb des gewissens willen/ welches ausser GOtt nicht ruhig sein kan. Man siehet es an den Mammelucken/ in wel- che angst sie endlich gerahten? Das auch Franciscus Spira bürtig von Citadell auß der Paduaner Lande Sleidanus lib. 21. hist. p. 511.umb der Verleugnung willen in seinen Sünden verzwei- felt/ wie Sleidanus erzehlet. Die muthwillig sündigen/ das ist/ die von der einmahl bekandten Warheit abfal- len/ haben fürder kein ander Opffer für die Sünde/ sondern ein schrecklich warten des Gerichts und des Feuer Hebr. 10, 26.eyfers/ der die Wiederwertigen verzehren wird/ sagt S. Paulus. Es ist nöhtig daß wir an GOtt allein han- gen/ und ihn mit Hertz/ und Mund und That bekennen und ehren umb unsers Heyls und Seligkeit willen. Kein Mensch ist so böse/ der ihm nicht wündsche Seelig zu werden. Nun aber ist ausser dem/ zu welchem David sich wendet und seine zuflucht nimmet/ kein Heyl und Act. 4, 12.keine Seeligkeit. Darumb O lieber Christ/ so wünd- sche und erwehle dir auch diesen allein/ und sage: Mo- do Te habeam, HErr wenn ich nur dich habe. Sey dessen gewiß und über gewiß/ das du in dem Herrn Jesu/ in dem Elschaddai alle sufficientz und vollkom- menheit aller Schätze und Güter hast. Wie ein Meer nicht
Chriſtliche Leichpredigt. Jacob. Es iſt noͤhtig umb des Teuffels willen/ auff daßer zu Schanden werde. Welches jener Heyde Saluſtius ſelber erkennet/ darumb Er an den Kaͤyſer geſchrieben: Werden wir nicht auffhoͤren die Chriſten zu Martern/ ſo werden wir ihnen in kurtzen Ruhm und Ehre zu wege bringen/ uns ſelber aber bey maͤnniglich zu ſpot ſetzen. Niceph. Eccl. hiſt. lib. 10. c. 28.Wie beym Nicephoro zuleſen. Es iſt noͤhtig umb des gewiſſens willen/ welches auſſer GOtt nicht ruhig ſein kan. Man ſiehet es an den Mammelucken/ in wel- che angſt ſie endlich gerahten? Das auch Franciſcus Spira buͤrtig von Citadell auß der Paduaner Lande Sleidanus lib. 21. hiſt. p. 511.umb der Verleugnung willen in ſeinen Suͤnden verzwei- felt/ wie Sleidanus erzehlet. Die muthwillig ſuͤndigen/ das iſt/ die von der einmahl bekandten Warheit abfal- len/ haben fuͤrder kein ander Opffer fuͤr die Suͤnde/ ſondern ein ſchrecklich warten des Gerichts und des Feuer Hebr. 10, 26.eyfers/ der die Wiederwertigen verzehren wird/ ſagt S. Paulus. Es iſt noͤhtig daß wir an GOtt allein han- gen/ und ihn mit Hertz/ und Mund und That bekennen und ehren umb unſers Heyls und Seligkeit willen. Kein Menſch iſt ſo boͤſe/ der ihm nicht wuͤndſche Seelig zu werden. Nun aber iſt auſſer dem/ zu welchem David ſich wendet und ſeine zuflucht nimmet/ kein Heyl und Act. 4, 12.keine Seeligkeit. Darumb O lieber Chriſt/ ſo wuͤnd- ſche und erwehle dir auch dieſen allein/ und ſage: Mo- dò Te habeam, HErr wenn ich nur dich habe. Sey deſſen gewiß und uͤber gewiß/ das du in dem Herrn Jeſu/ in dem Elſchaddai alle ſufficientz und vollkom- menheit aller Schaͤtze und Guͤter haſt. Wie ein Meer nicht
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Chriſtliche Leichpredigt.
Jacob. Es iſt noͤhtig umb des Teuffels willen/ auff daß
er zu Schanden werde. Welches jener Heyde Saluſtius
ſelber erkennet/ darumb Er an den Kaͤyſer geſchrieben:
Werden wir nicht auffhoͤren die Chriſten zu Martern/
ſo werden wir ihnen in kurtzen Ruhm und Ehre zu wege
bringen/ uns ſelber aber bey maͤnniglich zu ſpot ſetzen.
Wie beym Nicephoro zuleſen. Es iſt noͤhtig umb
des gewiſſens willen/ welches auſſer GOtt nicht ruhig
ſein kan. Man ſiehet es an den Mammelucken/ in wel-
che angſt ſie endlich gerahten? Das auch Franciſcus
Spira buͤrtig von Citadell auß der Paduaner Lande
umb der Verleugnung willen in ſeinen Suͤnden verzwei-
felt/ wie Sleidanus erzehlet. Die muthwillig ſuͤndigen/
das iſt/ die von der einmahl bekandten Warheit abfal-
len/ haben fuͤrder kein ander Opffer fuͤr die Suͤnde/
ſondern ein ſchrecklich warten des Gerichts und des Feuer
eyfers/ der die Wiederwertigen verzehren wird/ ſagt S.
Paulus. Es iſt noͤhtig daß wir an GOtt allein han-
gen/ und ihn mit Hertz/ und Mund und That bekennen
und ehren umb unſers Heyls und Seligkeit willen. Kein
Menſch iſt ſo boͤſe/ der ihm nicht wuͤndſche Seelig zu
werden. Nun aber iſt auſſer dem/ zu welchem David
ſich wendet und ſeine zuflucht nimmet/ kein Heyl und
keine Seeligkeit. Darumb O lieber Chriſt/ ſo wuͤnd-
ſche und erwehle dir auch dieſen allein/ und ſage: Mo-
dò Te habeam, HErr wenn ich nur dich habe. Sey
deſſen gewiß und uͤber gewiß/ das du in dem Herrn
Jeſu/ in dem Elſchaddai alle ſufficientz und vollkom-
menheit aller Schaͤtze und Guͤter haſt. Wie ein Meer
nicht
Niceph.
Eccl. hiſt.
lib. 10. c.
28.
Sleidanus
lib. 21. hiſt.
p. 511.
Hebr. 10,
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