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Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659.

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Christliche Leichpredigt.
und HErr/ von dir laß mich nicht scheiden/ den Glau-
ben in mir mehr: O HErr laß mich nicht wancken/
gieb mir beständigkeit/ dafür wil ich dir dancken in alle
Ewigkeit. Jn solchem Glauben und Trost sind alle
Heiligen Gottes wol und seelig eingeschlaffen. Vnd das ist
auch der einige Grund/ darauff unser Seel. Herr Kerner
sein leben frölich beschlossen hat.

III.
Verba fi-
dentem
roboran-
tia.
Zum III. Vnd letzten haben wir in unserm Spruch
Verba fidentem roborantia, solche worte/ die einen
Gläubigen Christen gewältig stärcken. So saget Assaph
weiter: So bistu doch GOtt allezeit meines Hertzens
Trost und mein Theil. Vnd oben spricht Er vers. 23.
Jch bleibe stets an dir/ denn du heltest mich bey meiner
rechten Hand/ du leitest mich nach deinem Rath/ und
nimbst mich endlich mit Ehren an. Jn welchen worten
uns für Augen gestellet werden vier starcke Stützen/ o-
der Gründe/ darauff sich angefochtene/ und in der Angst-
Schuel wolgeübete Christen fest lehnen/ und verlassen
können. Es ist sonst mit dem Glauben also beschaffen/
das Er bey den frommen nicht allzeit gleich starck ist;
Wie das an dem Patriarchen Jacob/ an Hiob/ an Da-
vid und andern zusehen. Wie offt spricht das Mensch-
liche Hertz/ es ist kein Glaube? Wie offt klaget die Zun-
ge/ es ist kein Heyl in dem HErren? O mich elenden/
wo sol ich hin/ der ich keinen Glauben fühle/ darwieder
sind nun folgende Gründe/ und mittel zubehalten und
zu gebrauchen.

1.
Cordis so-
latium
Vnter denen Das 1. ist Hertztrost. Du HErr
bist allezeit meines Hertzenstrost/ spricht allhier Assaph.

Jn

Chriſtliche Leichpredigt.
und HErr/ von dir laß mich nicht ſcheiden/ den Glau-
ben in mir mehr: O HErr laß mich nicht wancken/
gieb mir beſtaͤndigkeit/ dafür wil ich dir dancken in alle
Ewigkeit. Jn ſolchem Glauben und Troſt ſind alle
Heiligẽ Gottes wol und ſeelig eingeſchlaffen. Vnd das iſt
auch der einige Grund/ darauff unſer Seel. Herr Kerner
ſein leben froͤlich beſchloſſen hat.

III.
Verba fi-
dentem
roboran-
tia.
Zum III. Vnd letzten haben wir in unſerm Spruch
Verba fidentem roborantia, ſolche worte/ die einen
Glaͤubigen Chriſten gewaͤltig ſtaͤrcken. So ſaget Aſſaph
weiter: So biſtu doch GOtt allezeit meines Hertzens
Troſt und mein Theil. Vnd oben ſpricht Er verſ. 23.
Jch bleibe ſtets an dir/ denn du helteſt mich bey meiner
rechten Hand/ du leiteſt mich nach deinem Rath/ und
nimbſt mich endlich mit Ehren an. Jn welchen worten
uns fuͤr Augen geſtellet werden vier ſtarcke Stuͤtzen/ o-
der Gruͤnde/ darauff ſich angefochtene/ und in der Angſt-
Schuel wolgeuͤbete Chriſten feſt lehnen/ und verlaſſen
koͤnnen. Es iſt ſonſt mit dem Glauben alſo beſchaffen/
das Er bey den frommen nicht allzeit gleich ſtarck iſt;
Wie das an dem Patriarchen Jacob/ an Hiob/ an Da-
vid und andern zuſehen. Wie offt ſpricht das Menſch-
liche Hertz/ es iſt kein Glaube? Wie offt klaget die Zun-
ge/ es iſt kein Heyl in dem HErren? O mich elenden/
wo ſol ich hin/ der ich keinen Glauben fuͤhle/ darwieder
ſind nun folgende Gruͤnde/ und mittel zubehalten und
zu gebrauchen.

1.
Cordis ſo-
latium
Vnter denen Das 1. iſt Hertztroſt. Du HErr
biſt allezeit meines Hertzenstroſt/ ſpricht allhier Aſſaph.

Jn
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Zitationshilfe: Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659, S. [26]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360677/26>, abgerufen am 21.11.2024.