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Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659.

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Christliche Leichpredigt.
den. Seine kehle ist süß und gantz lieblich. Mit ver-Cantic. 5,
10. 16.

wunderung sagt S. Johannes: Vidimus gloriam e-
jus,
wir sahen seine Herrligkeit/ eine Herrligkeit/ als deß
eingebohrnen Sohnes GOttes. Er der HErr JesusJoh. 1. 14.
ist das allerreicheste Erbtheil. Jn ihm liegen verborgen
alle Schätze der Weißheit und der Erkäntnüs. WasColoss. 2[,]3.
sind dargegen zu achten die Schätze jenes Jndianischen
Königes Atabalipae, welcher drey Häuser voll lauter
Goldklumpen gehabt/ und noch fünff Häuser darinen
hundert tausend geschlagener Goldblech gewesen. Lau-dieter. Sap
1. p.
725.

ter nichts ist es mit diesem und der gantzen Welt reich-
thumb. Er der HErr Jesus ist ein allgemeines Erb-
theil. Alle/ alle die an Jhn gläuben können seiner ge-
niessen/ denn Er ist Salvator omnium ein Heyland al-1. Tim. 4,
10.

ler Menschen.

Er/ der HErr Jesus ist ein beständiges und tauer-
hafftes Erbgut. Jn der Welt ist alles vergänglich/ a-
ber dieser Schatz ist ein gewisses und beständiges Gut/
das bleibet und vergehet nicht. Jesus Christus gesternHebr. 13, 8.
und heute und derselbige auch in Ewigkeit. Wenn du/
O Mensch/ anfechtung leidest/ wegen deines grossen Vn-
vermögens und Elendes/ daß du für GOtt so arm/Apoc. 3, 17.
jämmerlich/ blind und bloß bist/ Ey so tröste dich die-
ses herrlichen Anfalls und Antheils deines HErrn Jesu/
auß dessen Fülle du nehmen kanst Gnade umb Gnade/
das ist eine Gabe und Gnade des H. Geistes nach derJoh. 1, 16.
andern.

Siehe doch dein Heyland der der Reicheste/ ist arm
worden/ auff daß du durch seine Armuth reich würdest.2, Cor. 8. 9

Auff
D iij

Chriſtliche Leichpredigt.
den. Seine kehle iſt ſuͤß und gantz lieblich. Mit ver-Cantic. 5,
10. 16.

wunderung ſagt S. Johannes: Vidimus gloriam e-
jus,
wir ſahen ſeine Herrligkeit/ eine Herrligkeit/ als deß
eingebohrnen Sohnes GOttes. Er der HErr JeſusJoh. 1. 14.
iſt das allerreicheſte Erbtheil. Jn ihm liegen verborgen
alle Schaͤtze der Weißheit und der Erkaͤntnuͤs. WasColoſſ. 2[,]3.
ſind dargegen zu achten die Schaͤtze jenes Jndianiſchen
Koͤniges Atabalipæ, welcher drey Haͤuſer voll lauter
Goldklumpen gehabt/ und noch fuͤnff Haͤuſer darinen
hundert tauſend geſchlagener Goldblech geweſen. Lau-dieter. Sap
1. p.
725.

ter nichts iſt es mit dieſem und der gantzen Welt reich-
thumb. Er der HErr Jeſus iſt ein allgemeines Erb-
theil. Alle/ alle die an Jhn glaͤuben koͤnnen ſeiner ge-
nieſſen/ denn Er iſt Salvator omnium ein Heyland al-1. Tim. 4,
10.

ler Menſchen.

Er/ der HErr Jeſus iſt ein beſtaͤndiges und tauer-
hafftes Erbgut. Jn der Welt iſt alles vergaͤnglich/ a-
ber dieſer Schatz iſt ein gewiſſes und beſtaͤndiges Gut/
das bleibet und vergehet nicht. Jeſus Chriſtus geſternHebr. 13, 8.
und heute und derſelbige auch in Ewigkeit. Wenn du/
O Menſch/ anfechtung leideſt/ wegen deines groſſen Vn-
vermoͤgens und Elendes/ daß du fuͤr GOtt ſo arm/Apoc. 3, 17.
jaͤmmerlich/ blind und bloß biſt/ Ey ſo troͤſte dich die-
ſes herrlichen Anfalls und Antheils deines HErrn Jeſu/
auß deſſen Fuͤlle du nehmen kanſt Gnade umb Gnade/
das iſt eine Gabe und Gnade des H. Geiſtes nach derJoh. 1, 16.
andern.

Siehe doch dein Heyland der der Reicheſte/ iſt arm
worden/ auff daß du durch ſeine Armuth reich wuͤrdeſt.2, Cor. 8. 9

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[[29]/0029] Chriſtliche Leichpredigt. den. Seine kehle iſt ſuͤß und gantz lieblich. Mit ver- wunderung ſagt S. Johannes: Vidimus gloriam e- jus, wir ſahen ſeine Herrligkeit/ eine Herrligkeit/ als deß eingebohrnen Sohnes GOttes. Er der HErr Jeſus iſt das allerreicheſte Erbtheil. Jn ihm liegen verborgen alle Schaͤtze der Weißheit und der Erkaͤntnuͤs. Was ſind dargegen zu achten die Schaͤtze jenes Jndianiſchen Koͤniges Atabalipæ, welcher drey Haͤuſer voll lauter Goldklumpen gehabt/ und noch fuͤnff Haͤuſer darinen hundert tauſend geſchlagener Goldblech geweſen. Lau- ter nichts iſt es mit dieſem und der gantzen Welt reich- thumb. Er der HErr Jeſus iſt ein allgemeines Erb- theil. Alle/ alle die an Jhn glaͤuben koͤnnen ſeiner ge- nieſſen/ denn Er iſt Salvator omnium ein Heyland al- ler Menſchen. Cantic. 5, 10. 16. Joh. 1. 14. Coloſſ. 2,3. dieter. Sap 1. p. 725. 1. Tim. 4, 10. Er/ der HErr Jeſus iſt ein beſtaͤndiges und tauer- hafftes Erbgut. Jn der Welt iſt alles vergaͤnglich/ a- ber dieſer Schatz iſt ein gewiſſes und beſtaͤndiges Gut/ das bleibet und vergehet nicht. Jeſus Chriſtus geſtern und heute und derſelbige auch in Ewigkeit. Wenn du/ O Menſch/ anfechtung leideſt/ wegen deines groſſen Vn- vermoͤgens und Elendes/ daß du fuͤr GOtt ſo arm/ jaͤmmerlich/ blind und bloß biſt/ Ey ſo troͤſte dich die- ſes herrlichen Anfalls und Antheils deines HErrn Jeſu/ auß deſſen Fuͤlle du nehmen kanſt Gnade umb Gnade/ das iſt eine Gabe und Gnade des H. Geiſtes nach der andern. Hebr. 13, 8. Apoc. 3, 17. Joh. 1, 16. Siehe doch dein Heyland der der Reicheſte/ iſt arm worden/ auff daß du durch ſeine Armuth reich wuͤrdeſt. Auff 2, Cor. 8. 9 D iij

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Zitationshilfe: Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659, S. [29]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360677/29>, abgerufen am 21.11.2024.