Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659.Personalia. biß ins 15. Jahr seines alters zur Schulen ge-hen lassen. Dieweil aber dazumahl das blu- tige und unseelige Kriegswesen in Schlesien mit Gewalt über Hand genommen/ und die Hirschberger der Kriegeszeit wegen zimlichen zerstrewet/ hat sich wolgedachte seine liebe Fraw Mutter/ als hochbekümmerte Wittib mit 5. Kindern/ als 2. Söhnen und 3. Töch- tern ins Königeeich Pohlen/ alwo zurselbigen Zeit der Edle Friede gegrünet/ in die Gräff- liche Stad Lissa begeben/ diesen nunmehr see- ligem ihrem lieben Sohn die Polnische sprache zubegreiffen zur Schulen/ dabey aber ihn in wahrem Glauben/ und Christlicher andacht zuerhalten/ befördert. Nach dem aber wegen ungelegenheit deß in die
Perſonalia. biß ins 15. Jahr ſeines alters zur Schulen ge-hen laſſen. Dieweil aber dazumahl das blu- tige und unſeelige Kriegsweſen in Schleſien mit Gewalt uͤber Hand genommen/ und die Hirſchberger der Kriegeszeit wegen zimlichen zerſtrewet/ hat ſich wolgedachte ſeine liebe Fraw Mutter/ als hochbekuͤmmerte Wittib mit 5. Kindern/ als 2. Soͤhnen und 3. Toͤch- tern ins Koͤnigeeich Pohlen/ alwo zurſelbigen Zeit der Edle Friede gegruͤnet/ in die Gräff- liche Stad Liſſa begeben/ dieſen nunmehr ſee- ligem ihrem lieben Sohn die Polniſche ſprache zubegreiffen zur Schulen/ dabey aber ihn in wahrem Glauben/ und Chriſtlicher andacht zuerhalten/ befoͤrdert. Nach dem aber wegen ungelegenheit deß in die
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Perſonalia.
biß ins 15. Jahr ſeines alters zur Schulen ge-
hen laſſen. Dieweil aber dazumahl das blu-
tige und unſeelige Kriegsweſen in Schleſien
mit Gewalt uͤber Hand genommen/ und die
Hirſchberger der Kriegeszeit wegen zimlichen
zerſtrewet/ hat ſich wolgedachte ſeine liebe
Fraw Mutter/ als hochbekuͤmmerte Wittib
mit 5. Kindern/ als 2. Soͤhnen und 3. Toͤch-
tern ins Koͤnigeeich Pohlen/ alwo zurſelbigen
Zeit der Edle Friede gegruͤnet/ in die Gräff-
liche Stad Liſſa begeben/ dieſen nunmehr ſee-
ligem ihrem lieben Sohn die Polniſche ſprache
zubegreiffen zur Schulen/ dabey aber ihn in
wahrem Glauben/ und Chriſtlicher andacht
zuerhalten/ befoͤrdert.
Nach dem aber wegen ungelegenheit deß
Ortes/ auch das ſie daſelbſt nicht zu Hauſe/
iſt Er auff guttachten und Raht ſeiner Vor-
münden mit bewilligung der Fraw-Mutter
daſelbſt das Schumacher Handwercks zuer-
lernen auff gedinget/ welches Er auch gebuͤhr-
lich begrieffen/ und folgends nach außgeſtan-
denen Lehr Jahren ſich auff die Wanderſchafft
anfaͤnglich nach Thoren in Preuſſen nachmals
in die
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