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Seidel, Georg: Superattendentium Luctuosa & dolorosa Remotio, & Eorundem Gloriosa & honorifica Assvmptio. Oels, 1642.

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Christliche Leichpredigt.
einhellig wider manchen fromen Prediger streiten vnd
stürmen/ dz sie doch nichts außrichten/ wie Gott tröstlich
dem Propheten Ezechieli verheischet c. 2. wenn er saget:
Das gantze Hauß Jsrael hat eine harte Stirne vnd
verstockte Hertzen/
Aber doch habe ich dein Angesicht
hart gemacht gegen jhrem Angesicht/ vnd deine Stir-
ne gegen jhrer Stirne/ Ja Jch habe deine Stirne so
hart als einen Demant/ der härter ist als ein
Felß gemacht/
darumb fürchte dich nicht/ entsetze dich
auch nicht für jnen/ daß sie so ein vngehorsam Hauß sind.

II.

Soll man auch predigen Justis, den Gerech-
ten/
verstehet In Morte, daß Sie es gut haben in Jh-
rem Tode/
Denn es lest GOtt solche Heilige Frome
Männer offtmahls zeitlich sterben/ vnd eylet mit jhnen/
auff daß Sie je eher je besser zur Ruhe kommen/ denn Sie
gefallen Gott wol/ werden hingeruckt/ daß die Boßheit
jhren Verstand nicht verkehre/ noch falsche Lehre jhre
Seele betriege/ Denn die bösen Exempel verführen vnd
verderben einem das Gutte/ vnd die reitzende Lust ver-
kehret vnschuldige Hertzen/ wie im Büchlein der Weiß-
heit am 4. Capittel geschrieben stehet. Da nimmet sie
GOtt offtmahls hinweg/ damit jhre Augen nicht sehen
dörffen das grosse Vnglück/ damit in offentlichen Land-
straffen vnd Plagen offt eine gantze Stadt/ oder auch
wol ein gantzens Land anheimgesuchet wird/ wie wir ein
schönes Exempel haben an dem tapfferen Könige Josia,
. 16. & 17.welchen Gott durch die Prophetin Huldam, 2. Rag. 22.
anzeigen ließ: Sihe Jch wil dich zu deinen Vä-
tern versamlen/ daß du mit friede in dein Grab

geleget

Chriſtliche Leichpredigt.
einhellig wider manchen fromen Prediger ſtreiten vnd
ſtuͤrmen/ dz ſie doch nichts außrichten/ wie Gott troͤſtlich
dem Propheten Ezechieli verheiſchet c. 2. weñ er ſaget:
Das gantze Hauß Jſrael hat eine harte Stirne vnd
verſtockte Hertzen/
Aber doch habe ich dein Angeſicht
hart gemacht gegen jhrem Angeſicht/ vnd deine Stir-
ne gegen jhrer Stirne/ Ja Jch habe deine Stirne ſo
hart als einen Demant/ der haͤrter iſt als ein
Felß gemacht/
darumb fuͤrchte dich nicht/ entſetze dich
auch nicht fuͤr jnen/ daß ſie ſo ein vngehorſam Hauß ſind.

II.

Soll man auch predigen Juſtis, den Gerech-
ten/
verſtehet In Morte, daß Sie es gut haben in Jh-
rem Tode/
Denn es leſt GOtt ſolche Heilige Frome
Maͤnner offtmahls zeitlich ſterben/ vnd eylet mit jhnen/
auff daß Sie je eher je beſſer zur Ruhe kom̃en/ denn Sie
gefallen Gott wol/ werden hingeruckt/ daß die Boßheit
jhren Verſtand nicht verkehre/ noch falſche Lehre jhre
Seele betriege/ Denn die boͤſen Exempel verfuͤhren vnd
verderben einem das Gutte/ vnd die reitzende Luſt ver-
kehret vnſchuldige Hertzen/ wie im Buͤchlein der Weiß-
heit am 4. Capittel geſchrieben ſtehet. Da nimmet ſie
GOtt offtmahls hinweg/ damit jhre Augen nicht ſehen
doͤrffen das groſſe Vngluͤck/ damit in offentlichen Land-
ſtraffen vnd Plagen offt eine gantze Stadt/ oder auch
wol ein gantzens Land anheimgeſuchet wird/ wie wir ein
ſchoͤnes Exempel haben an dem tapfferen Koͤnige Joſia,
ꝟ. 16. & 17.welchen Gott durch die Prophetin Huldam, 2. Rag. 22.
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[56/0058] Chriſtliche Leichpredigt. einhellig wider manchen fromen Prediger ſtreiten vnd ſtuͤrmen/ dz ſie doch nichts außrichten/ wie Gott troͤſtlich dem Propheten Ezechieli verheiſchet c. 2. weñ er ſaget: Das gantze Hauß Jſrael hat eine harte Stirne vnd verſtockte Hertzen/ Aber doch habe ich dein Angeſicht hart gemacht gegen jhrem Angeſicht/ vnd deine Stir- ne gegen jhrer Stirne/ Ja Jch habe deine Stirne ſo hart als einen Demant/ der haͤrter iſt als ein Felß gemacht/ darumb fuͤrchte dich nicht/ entſetze dich auch nicht fuͤr jnen/ daß ſie ſo ein vngehorſam Hauß ſind. II. Soll man auch predigen Juſtis, den Gerech- ten/ verſtehet In Morte, daß Sie es gut haben in Jh- rem Tode/ Denn es leſt GOtt ſolche Heilige Frome Maͤnner offtmahls zeitlich ſterben/ vnd eylet mit jhnen/ auff daß Sie je eher je beſſer zur Ruhe kom̃en/ denn Sie gefallen Gott wol/ werden hingeruckt/ daß die Boßheit jhren Verſtand nicht verkehre/ noch falſche Lehre jhre Seele betriege/ Denn die boͤſen Exempel verfuͤhren vnd verderben einem das Gutte/ vnd die reitzende Luſt ver- kehret vnſchuldige Hertzen/ wie im Buͤchlein der Weiß- heit am 4. Capittel geſchrieben ſtehet. Da nimmet ſie GOtt offtmahls hinweg/ damit jhre Augen nicht ſehen doͤrffen das groſſe Vngluͤck/ damit in offentlichen Land- ſtraffen vnd Plagen offt eine gantze Stadt/ oder auch wol ein gantzens Land anheimgeſuchet wird/ wie wir ein ſchoͤnes Exempel haben an dem tapfferen Koͤnige Joſia, welchen Gott durch die Prophetin Huldam, 2. Rag. 22. anzeigen ließ: Sihe Jch wil dich zu deinen Vaͤ- tern verſamlen/ daß du mit friede in dein Grab geleget ꝟ. 16. & 17.

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Zitationshilfe: Seidel, Georg: Superattendentium Luctuosa & dolorosa Remotio, & Eorundem Gloriosa & honorifica Assvmptio. Oels, 1642, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360685/58>, abgerufen am 21.11.2024.