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Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720.

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von der Auferstehung ihrer Leiber

Was soll ich aber bey diesem Abschiede dei-
nes treuen und rechtschaffenen Lehrers zu dir
sagen, du liebe Gemeinde hieselbst!

Wenn ich mich nicht bescheiden müßte, daß
GOttes Wege und Schickungen allezeit hei-
lig und untadelich seyn, so wolte ich wün-
schen, daß an statt der 5. Jahre, die du Jhn
gehabt hast, du ihn 50. Jahre hättest haben
und seiner Arbeit und Dienstes geniessen mö-
gen. Und ich weiß (versehe mich dessen we-
nigstens zu den meisten unter euch) daß ihr
hierinnen nicht anders gesinnet seyn
und sagen werdet: Ach ja! wenn es dem
HERRN also gefallen hätte, so würden wir
sein längeres Bleiben bey uns für eine grosse
Wohlthat für uns und unsere Kinder angese-
hen haben.

Was ist aber nun zu thun, meine Lieben,
Jhr kriegt ihn nicht wieder; Er kommet nun
nicht wieder zu euch, sondern Er ruhet nun,
bis das Ende kommt, daß Er auferstehe in
seinem Theile am Ende der Tage. Dan. XII.
13. Sehet aber Jhr zu, daß Er euch kriege,
und Jhr zu Jhm kommen möget. Solches
wird geschehen, wenn ihr das Wort, das
dieser euer gewesener Lehrer, ehe er selbst, sei-
nem sterblichen Leibe nach, als ein Weitzen-
Korn auf diesen GOttes-Acker gesäet ist, als
den unvergänglichen und lebendigen Saamen
unter euch öffentlich und sonderlich außge-

streu-
C
von der Auferſtehung ihrer Leiber

Was ſoll ich aber bey dieſem Abſchiede dei-
nes treuen und rechtſchaffenen Lehrers zu dir
ſagen, du liebe Gemeinde hieſelbſt!

Wenn ich mich nicht beſcheiden muͤßte, daß
GOttes Wege und Schickungen allezeit hei-
lig und untadelich ſeyn, ſo wolte ich wuͤn-
ſchen, daß an ſtatt der 5. Jahre, die du Jhn
gehabt haſt, du ihn 50. Jahre haͤtteſt haben
und ſeiner Arbeit und Dienſtes genieſſen moͤ-
gen. Und ich weiß (verſehe mich deſſen we-
nigſtens zu den meiſten unter euch) daß ihr
hierinnen nicht anders geſinnet ſeyn
und ſagen werdet: Ach ja! wenn es dem
HERRN alſo gefallen haͤtte, ſo wuͤrden wir
ſein laͤngeres Bleiben bey uns fuͤr eine groſſe
Wohlthat fuͤr uns und unſere Kinder angeſe-
hen haben.

Was iſt aber nun zu thun, meine Lieben,
Jhr kriegt ihn nicht wieder; Er kommet nun
nicht wieder zu euch, ſondern Er ruhet nun,
bis das Ende kommt, daß Er auferſtehe in
ſeinem Theile am Ende der Tage. Dan. XII.
13. Sehet aber Jhr zu, daß Er euch kriege,
und Jhr zu Jhm kommen moͤget. Solches
wird geſchehen, wenn ihr das Wort, das
dieſer euer geweſener Lehrer, ehe er ſelbſt, ſei-
nem ſterblichen Leibe nach, als ein Weitzen-
Korn auf dieſen GOttes-Acker geſaͤet iſt, als
den unvergaͤnglichen und lebendigen Saamen
unter euch oͤffentlich und ſonderlich außge-

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[33/0033] von der Auferſtehung ihrer Leiber Was ſoll ich aber bey dieſem Abſchiede dei- nes treuen und rechtſchaffenen Lehrers zu dir ſagen, du liebe Gemeinde hieſelbſt! Wenn ich mich nicht beſcheiden muͤßte, daß GOttes Wege und Schickungen allezeit hei- lig und untadelich ſeyn, ſo wolte ich wuͤn- ſchen, daß an ſtatt der 5. Jahre, die du Jhn gehabt haſt, du ihn 50. Jahre haͤtteſt haben und ſeiner Arbeit und Dienſtes genieſſen moͤ- gen. Und ich weiß (verſehe mich deſſen we- nigſtens zu den meiſten unter euch) daß ihr hierinnen nicht anders geſinnet ſeyn und ſagen werdet: Ach ja! wenn es dem HERRN alſo gefallen haͤtte, ſo wuͤrden wir ſein laͤngeres Bleiben bey uns fuͤr eine groſſe Wohlthat fuͤr uns und unſere Kinder angeſe- hen haben. Was iſt aber nun zu thun, meine Lieben, Jhr kriegt ihn nicht wieder; Er kommet nun nicht wieder zu euch, ſondern Er ruhet nun, bis das Ende kommt, daß Er auferſtehe in ſeinem Theile am Ende der Tage. Dan. XII. 13. Sehet aber Jhr zu, daß Er euch kriege, und Jhr zu Jhm kommen moͤget. Solches wird geſchehen, wenn ihr das Wort, das dieſer euer geweſener Lehrer, ehe er ſelbſt, ſei- nem ſterblichen Leibe nach, als ein Weitzen- Korn auf dieſen GOttes-Acker geſaͤet iſt, als den unvergaͤnglichen und lebendigen Saamen unter euch oͤffentlich und ſonderlich außge- ſtreu- C

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Zitationshilfe: Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/376914/33>, abgerufen am 21.11.2024.